MUSEUM
BRANDHORST
in München
|
© Museum Brandhorst. Foto: Haydar Koyupinar, Museum Brandhorst, Bayerische
Staatsgemäldesammlungen, München
|
Die zeitgenössische Sammlung von Udo und Anette Brandhorst wurde 1993 in eine Stiftung überführt und ist seit 2009 im dafür extra erbauten MUSEUM BRANDHORST in München, mitten im Kunstareal und in unmittelbarer Nähe zu der Alten und der Neuen sowie der Pinakothek der Moderne, zu sehen. Gebaut hat das Museum das Berliner Architekturbüro Sauerbruch Hutton. Die Fassade besteht aus 36.000 Keramikstäben in 23 unterschiedlichen Farben.
Das Museum verfügt über 2.000 Exponate und zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Sammlungen in Deutschland.
Die Werkserie Untitled (Roses) und der monumentale Lepanto-Zyklus (2001) von Cy Twombly (1928-2011) sind zwei Höhepunkte in der Sammlung und entschädigen für all die Kunstwerke, die im Moment nicht ausgestellt sind.
*
Der Lepanto-Zyklus zählt zu Twomblys Hauptwerken und kommt sehr farbenfroh und expressionistisch-ausdrucksstark daher. Cy Twombly, der 1957 Italien zu seiner Wahlheimat machte, entdeckte in der Stadt Vicenza eine Wandmalerei an einer Hausfassade, die sich mit der Schlacht von Lepanto befasste. Diese inspirierte ihn 2001 zu dieser Serie. Der Raum wurde für diese zwölf Gemälde konzipiert. Bei der bekannten Seeschlacht von Lepanto vereinten sich Venedig, Spanien und der Papst gegen das Osmanische Reich. Die christliche Allianz besiegte 1571 in einem strategischen, eleganten Schachzug an einem Tag die osmanische Flotte.
In den sechs – je vierteiligen - Rosenbildern hat Cy Twombly von ihm abgeänderte Verse von Ingeborg Bergmann, Patricia Waters, Rainer Maria Rilke, T.S. Eliot und Emily Dickinson verewigt. Allein für diese beiden Twombly-Serien lohnt sich die Reise nach München.
Die Fotoserie von Roni Horn (* 1955) You are the Weather (1994-96), bestehend aus 36 Silbergelatineabzügen und 64 chromogenen Farbabzügen, ist im letzten Raum zu sehen. Hier handelt es sich um 100 Porträt-Aufnahmen einer jungen Frau, die an isländischen Quellen entstanden sind. Auf dem Gesicht der Frau soll man durch Licht oder Mimik den jeweiligen Zustand des Wetters erkennen können.
Das MUSEUM BRANDHORST verfügt außerdem über zahlreiche Werke von Andy Warhol, die größte Sammlung übrigens außerhalb der Vereinigten Staaten.
Zur Sammlung gehören ansonsten Werke von Keith Haring, Jacqueline Humphries, Arthur Jafa, Alex Katz, Mike Kelley, Louise Lawler, Cady Noland, Pope.L, Seth Price und Kara Walker zurück - nur um eine Auswahl zu erwähnen sowie die herausragende Eva Felten Fotosammlung mit Arbeiten von Diane Arbus, Nan Goldin, Thomas Ruff oder Ed Ruscha, die 2021 ins Museum kam.
Die Publikationen, Kataloge und Veröffentlichungen des Museums gehen weiter und wollen nicht nur die Schau dokumentieren. Sie haben auch den Anspruch, eine Plattform für Forschung zu sein.
|
Der Lepanto-Zyklus von Cy Twombly (1928-2011) - im Münchner MUSEUM BRANDHORST | Foto: Jean-Noel Petit
|
Christa Blenk - 23. September 2025 ID 15474
Das MUSEUM BRANDHORST ist täglich (außer Montag) von 10 bis 18 Uhr geöffnet; am Donnerstag von 10 bis 20 Uhr.
Derzeit ist nur das Obergeschoss zu besichtigen.
Bis zur Eröffnung der Ausstellungen Long Story Short und Confrontations kostet der Eintritt nur 5 Euro.
Am Sonntag kann man das Museum immer für 1 Euro besuchen.
In der zum Museum gehörenden Cafeteria wird ausgezeichneter Kaffee serviert.
Wer anschließend von zeitgenössischer Kunst noch nicht genug hat geht einfach über den Hof in die Pinakothek der Moderne.
Weitere Infos siehe auch: https://www.museum-brandhorst.de
Post an Christa Blenk
eborja.unblog.fr
Ausstellungen
Kulturspaziergänge
Museen
Werkbetrachtungen
Hat Ihnen der Beitrag gefallen?
Unterstützen auch Sie KULTURA-EXTRA!
Vielen Dank.
|
|
|
Anzeigen:
Kulturtermine
TERMINE EINTRAGEN
Rothschilds Kolumnen
AUSSTELLUNGEN
BIENNALEN | KUNSTMESSEN
INTERVIEWS
KULTURSPAZIERGANG
MUSEEN IM CHECK
PORTRÄTS
WERKBETRACHTUNGEN von Christa Blenk
= nicht zu toppen
= schon gut
= geht so
= na ja
= katastrophal
|