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Kunstmesse

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Kunst



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Die fünfte Affordable Art Fair Hamburg hatte dieses Wochenende ihre Tore geöffnet. Kunst für alle ohne Hemmschwellen. Das ist nicht neu. 65.000 Hambuger sahen bisher Kunst zwischen 100 und 7.500 Euro. Würden sie dieses Jahr Neues entdecken? Schließlich wollte man noch mehr Leute für die Kunst begeistern.

*

Auch die Nachwuchspflege für Galerien mit den Emerging Artists ist am Laufen. Titel: Schall und Raum. Man hat sich in der Hochschule für Bildende Künste umgeschaut und Vielschichtigkeit entdeckt. Ein Spannungsfeld "zwischen vermeintlicher Sinnlosigkeit und widerständiger Sinngebung", wie es im Begleittext heißt - ein Zitat aus Peter Weiss' 1983er Ästhetik des Widerstandes. Aber was macht den Widerstand aus? Frauen in die Kunst?

Während auf dem Kunstmarkt eigentlich nur Männer vertreten sind, findet man auf der Kunsthochschule noch die ambitionierte Künstlerin mit Chiffren und Zeichen. Ambivalenz und Mehrdeutigkeit wollen eine intellektuelle Betrachtung. Frau zitiert Beuys und will den Begriff des Kunstwerks erweitert wissen.

Nur im persönlichen Gespräch mit Angela Anzi erfährt man, wie engagiert die junge Künstlerin ist, und dass man nicht immer vom Text auf die Kunst schließen kann. Es braucht den Betrachter. Mein Tip: Suchen Sie das Gespräch.

Schlendert man weiter durch die Gänge, trifft man auf Bekannte, und wir sind daran erinnert: Kunst ist eine social Angelegenheit. Und seien wir ehrlich! Das meiste, was hängt, ist Dekoration, von daher Geschmacksache. Vieles wiederholt sich. Es braucht schon die persönliche Spurensuche.

Zwar bemüht man sich auch in der "Hamburg Section" um eine lebendige Galerieszene. Es heißt: Die Kunst aktiv mit gestalten. Und Hamburg ist ja auch kleiner als Berlin und damit überschaubarer. Jeder kennt jeden. Hier also ein Bussi-Bussi.

Persönliche Vorliebe: Die großformatigen, farbigen Bilder und die Origami Skulpturen der Galerie Angela Holzhauer.

Plötzlich stellen wir im Gespräch mit Anderen fest: Hamburgs Kunst ist bunt geworden. Wie konnte das geschehen - nach all dem grauen Understatement der Hamburger?

Auch sieht man völlig neue Materialien wie bemalte Zeitungen, Gummi, Stoff, Accessoires für den Haardutt garniert mit einer Strähne, Porzellan kombiniert mit präparierten Vogelköpfen - doch ist das jetzt wirklich neu?

Der Leitgedanke Joseph Beuys', "Kunst für Alle", soll das Motto dieser Messe sein, doch Beuys hat mit weit mehr experimentiert und hatte dabei eine Aussage. Hier steht das Ästhetische im Vordergrund.

75 lokale, nationale und internationale Galerien stellen aus, es sind allerdings hauptsächlich Hamburger Galerien zugegen. Insgesamt gibt es keine großen Überraschungen - als würde man die Stange niedrig halten, um nicht hängen zu bleiben. Dabei soll das Wort "Grenzgänger" exemplarisch das vielfältige Programm dieser Stadt zeigen. Der Kunstkritiker ist jedoch unterfordert.

Können so mehr Leute für die Kunst begeistert werden? Das ist jeden Falls der Anspruch.

Von Günther Uecker hängt ein schönes Bild: abstrahierte, gestanzte Noten auf weichem Schöpfpapier mit kalligraphisch anmutenden und skizzierten schwarzen Zeichen.

Okay, da gibt es etwas Neues. Collectors Club by MINI, dem Autohersteller. Jeder Besucher, der ein Kunstwerk erwirbt, wird ab 2017 zu exklusiven Events eingeladen. Das klingt irgendwie nach einer Win-Win-Situation - initiiert von Heidi Klum. Da kommt einfach Ironie ins Spiel.

Und wenn Sie dann etwas kaufen, so wird es Ihnen kunstvoll in eine rosa Luftpolsterfolie verpackt.

Um Namen zu nennen: Oliver Lähndorf ist der Messedirektor und möchte Kunst nicht als reines Investment sehen. Isabel Deimel macht das Messemanagement und kurierte die Neuentdeckungen der HfBK. Anne Simone Krüger betreut die Hamburg Section.

Es gibt Art Talks, eine Kinderkrippe, Siebdrucken live, kostenlose Galerie-Führungen und eine lange Gästeliste für die Vernissage.



Kurze Pause auf der Affordable Art Fair Hamburg 2016 | Foto (C) Liane-Kampeter

Liane Kampeter - 13. November 2016
ID 9682
Die Affordable Art Fair wurde 1999 vom Londoner Galeristen Will Ramsay gegründet. Mittlerweile gibt es 12 Messen in elf Ländern, die weltweit mehr als 1,9 Millionen Besucher und einen Gesamtumsatz von 365 Millionen Euro verzeichnen konnten. Seit 2012 ist die Affordable Art Fair auch in Deutschland vertreten und findet jährlich in Hamburg statt. Ihr Auftakt war der erfolgreichste seit Gründung der Ramsay Fairs. In Großbritannien ist die Affordable Art Fair bereits mehrfach als „CoolBrand®“ ausgezeichnet worden.

Weitere Infos siehe auch: http://www.affordableartfair.de


Post an Liane Kampeter

http://www.liane-kampeter.de



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