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nachDRUCK # 4

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Ausstellung

Wie ein

"umwickelter

Baum"


Von Hockney bis Holbein.
Die Sammlung Würth
in Berlin


Katalog-Cover zur Ausstellung im Berliner Martin-Gropius-Bau

Bewertung:    



"Die Sammlung Würth zählt zu den größten Privatsammlungen Europas. Sie umfasst mehr als 16.800 Kunstwerke. Die bedeutendsten Künstler der klassischen Moderne sind in der Sammlung vertreten aber auch Meisterwerke aus dem Mittelalter und Klassiker der zeitgenössischen Kunst. Die außergewöhnliche Ausstellung bereichert den Kunstherbst in Berlin. In nie gezeigtem Umfang wird die Kollektion mit 400 Kunstwerken von internationalem Rang auf 5.000 Quadratmetern im Martin-Gropius-Bau präsentiert." (Quelle: Berliner Festspiele)


Man sollte seine Neugier auf die Schau vielleicht - um einem zu erwartenden Besucherstrom in etwa Herr zu werden - "kurz vor Schließung" bündeln und so gegen 17 oder 18 Uhr (falls man zu diesen Zeiten kann) die 24 Räume nach und nach ergehen; ich hatte es jedenfalls dann heute so gemacht, es funktionierte, und ich konnte so in Ruhe also stressfrei meine Eindrücke gewinnen.

Das Angebot ist schier gigantisch, und man muss sich nolens volens auf das Eine oder Andere stark fokussieren - alles und auf einmal: geht partout nicht!

Ich nahm die Schau beim Wort und suchte mir sofort die beiden "Eckpunkte" - den Hockney und den Holbein:

Ein ganzer Raum ist mit den herrlich-bunten und zumeist in kindermalkastigem Grün getauchten Bildern David Hockney's ausgestaltet - und auf ziegelroten Wänden hängt er also dann: der hübsche Jahreszeiten-Zyklus...



David Hockney: Three Trees near Thixendale, Spring, 2008; Öl auf acht Leinwänden; 183 x 488 x 3,5 cm; Sammlung Würth, Inv. 12500 | © David Hockney 2015, Foto: Richard Schmidt


"Über Emil Nolde hatte Reinhold Würth einst den Einstieg in das Sammeln von Kunst gefunden. Zu seinen ersten Erwerbungen gehörte aber auch eine Arbeit des dänischen Konstruktivisten Robert Jacobsen. Dieser führte den Sammler in die Welt der Pariser Nachkriegsmoderne ein, rund um die legendäre Galerie Denise René. In der Welt von Jean Arp, Sonja Delaunay-Terk, Serge Poliakoff, Aurélie Nemours, Fernand Léger, Günter Fruhtrunk, Jean Dewasne, Auguste Herbin, Victor Vasarely, Jesús Rafael Soto und anderen, lenkte er seinen Blick auch auf die zeitgenössische Bildhauerei, die fortan als feste Größe in der noch jungen Sammlung installiert und zu einem differenzierten bildhauerischen Schwerpunkt zusammenwachsen konnte. Dadurch entstanden ganze Werkblöcke mit Arbeiten des Dänen Robert Jacobsen, des Basken Eduardo Chillida, des Österreichers Alfred Hrdlicka, des Schweizers Max Bill, des Briten Anthony Caro, des Wahlamerikaners Christo und seiner Frau Jeanne-Claude, die 1995 den Berliner Reichstag sowie das Museum Würth in Künzelsau verhüllt hatten." (Quelle: Berliner Festspiele)


Ich fragte eine nette ältere Dame, die unterhalb der Treppe hoch zum ersten Stock die Aufsicht hatte und von wo man sich entscheiden musste, welche Richtung (Hockney, Holbein oder Glyptothek) am besten einzuschlagen wäre; sie meinte klug und weise, dass es eigentlich ziemlich egal sei, denn es wäre halt so wie bei einem "umwickelten Baum" - das fand ich treffend!



Anthony Caro: The Last Judgement Sculpture, 1995-1999; Installation mit 25 Skulpturen, Steingut, Beton, Holz, Messing und Stahl, variable Maße; Inv. 5417–5441 - Einblick in die Installation im Lichthof des Martin-Gropius-Bau | © Sammlung Würth, Foto: Mathias Völzke, 2015


Geradewegs gelangte ich also - flugs durch den mit jenen 25 Skulpturen Anthony Caro's (zum Jüngsten Gericht) vollgestellten Lichthof - an die Wegmarkierung und entschied mich nun für Holbein:

In einem separaten Raum stand sie dann hinter Panzerglas: die Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen ("Schutzmantel-madonna") aus dem 15. Jahrhundert.

Einstmals war sie im Berliner Stadtschloss "heimisch", im sog. Grünen Zimmer der Prinzessin Marianne von Preußen.

Jetzt ist sie im Besitz des Sammlers Würth und kehtre mit der Ausstellung dann sozusagen und vorübergehend heim.

Hans Holbein d. J.: Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen, („Schutzmantel-madonna“), 1525/26 und 1528; Öl auf Nadelholz; 146,5 x 102 cm; Sammlung Würth, Inv. 14910 | © Sammlung Würth, Foto: Philipp Schönborn


Beim weiteren Streifzug durch die vielen Räumen fallen "weltberühmte" Bilder auf, welche der Bildungsbürger aus diversen Ansichten oder Vermittelungen kennt, z.B. zwei oder drei Luther-Porträts von Cranach d.Ä., die Madonna von Edvard Munch...

Anselm Kiefers Installationen Tannhäuser und Bibliothek (mit Meteroriten) fallen stark ins Auge, ebenso dessen Triptychon Aus dunklen Fichten flog ins Blau der Aar.

Im ersten Stock sind die acht Bewegtskulpturen aus Industrieabfall (Méta-mécanique) von Jean Tinguely zu besichtigen.

Und, und, und...

* * *

Man sollte/muss wohl mehrmals diese tolle Ausstellung besuchen, anders wird das nichts.


Gisela Herwig - 12. September 2015
ID 8860
Von Hockney bis Holbein. Die Sammlung Würth in Berlin (Martin-Gropius-Bau, 11.09.2015 - 10.01.2016)

Öffnungszeiten:
Mi - Mo | 10 - 19 h
Di | geschlossen
24. + 31. 12. 2015 | geschlossen
25./26. 12. + 1. 1. | 10 - 19 h

Eintritt:
Einzeltickets 11 € | ermäßigt 8 €
Gruppen ab 5 Personen p.P. 8 €
Schüler-und Studentengruppen ab 5 Personen p.P. 6 €
Eintritt frei bis 16 Jahre

Audioguide:
Erwachsene 4 €
Kinder 3 €

Martin-Gropius-Bau Berlin
Niederkirchnerstraße 7
10963 Berlin

Tel +49 30 254 86-0
Fax +49 30 254 86-107
post@gropiusbau.de


Weitere Infos siehe auch: http://www.berlinerfestspiele.de


Post an Gisela Herwig



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