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Ausstellung

Die Macht der Bilder

VISUALLEADER 2016

in den Deichtorhallen


Maurizio Cattelan und Pierpaolo Ferrari, Motiv aus der Serie Cattelan & Ferrari, erschienen in »Zeit Magazin 1/16 - 20/16«, nominiert für einen LeadAward in der Kategorie »Still-Life-Fotografie des Jahres«

Bewertung:    



Die Lead Awards wurden vor 25 Jahren gegründet, d.h. Sujets und Herangehensweisen der Printmedien haben sich mehrfach geändert. Man blickt auf Zeitgeschehen zurück und stellt fest, in der Publizistik liegt eine große Verantwortung, und so ist auch in Krisenzeiten wie den jetzigen eine neue Ernsthaftigkeit auszumachen. Ereignisse der Silvesternacht in Köln, Flüchtlingssonderausgaben oder die Berichterstattung über die Pariser Terroranschläge, Klimawandel etc., es gibt einige Probleme zu nennen, die Aufmerksamkeit brauchen.

Der Vorsitzende der Lead Award Markus Peichl sagt mit seiner 24jährigen Erfahrung, dass in der Bild- und Medienwelt immer ziemlich genau das abgebildet wurde, was die Gesellschaft, die Kultur und die Welt gerade ausmacht.

Die Ausstellung VISUALLEADER (in den Deichtorhallen) zählt zu den beliebtesten und meist besuchten Ausstellungen in Hamburg.

In gewisser Weise ist es ein Bildungsauftrag, eine Sehschule, und diese wird besonders von Schulklassen und Studenten angenommen.

Wenn auch die wirtschaftliche Lage der Printmedien schwieriger geworden ist, so fordert es geradezu neue innovative Ansätze heraus, kreative Ideen, auch eine neue Bildsprache durch digitale Bildbearbeitung setzen neue Maßstäbe.

Wir werden überschüttet mit Bildern, alles wird schneller. Es gilt sich abzusetzen, eine Eigenart in Bild und Sprache zu finden.

Leider erinnert man sich in diesem Jahr besonders an den toten Jungen am Strand von Lesbos. Der Künstler Ai-Weiwei hat die Szene gleich nachgestellt. Man ist an das Foto aus dem Spanischen Bürgerkrieg erinnert und es ist immer noch unklar, ob der Fotograf Robert Capa es gestellt, oder ob er den Auslöser im Moment des Todes gedrückt hat. Damals war die Devise, möglichst nah am Geschehen zu sein.

Auch das napalmverbrannte Mädchen aus dem Vietnamkrieg, wie es einem entgegen rennt, löst ungeheure Emotionen aus und bleibt deshalb in Erinnerung.

Viele wollen diese schrecklichen Bilder nicht mehr sehen. Der Junge würde instrumentalisiert. Wieder stellt sich die Frage nach Authentizität, zu viel wird ins Netz gestellt. Was ist wahr und was ist gelogen? Und was ist Propaganda? Es ist wahrlich eine Schule des Sehens, wir selbst müssen immer wieder neu entscheiden, unserem Instinkt vertrauen.

Ist es jetzt ein Protest gegen die Asylpolitik, ein Symbol für Flüchtlingspolitik, oder ist die nachgestellte Szene aus der Aufmerksamkeitssucht eines Medien-Künstlers entstanden?

Und kann dann nur noch die Kunst uns vor dem Irrsinn der Welt retten?

Fakt ist, diese Bilder lösen Diskussionen aus, fordern andere Sichtweisen und Blickwinkel heraus. Es passiert gerade eine Renaissance der Reportage-Fotografie. Man will wieder Faktentreue und Engagement. Gerade wegen der Einsparungen werden Nischen entdeckt und neue Trends entwickelt.



Blick in die Ausstellung VISUALLEADER. Foto: © Henning Rogge/Deichtorhallen Hamburg.


Aus 450 Magazinen und Online-Medien wurden herausragende Fotos, Kampagnen und Reportagen des Jahres von 100 Fachleuten demokratisch kuratiert, und die Nominierten werden zeigen, in welche Richtung es weiter geht.
Liane Kampeter - 28. August 2016
ID 9506
Am 30. Oktober ist die Preisverleihung für die Kategorien Zeitung, Magazin, Werbung und Fotografie mit den jeweiligen Unterkategorien wie Porträt, Still-Life, Reportage, Mode, Kampagnen, Illustrationen oder Cover des Jahres.

Weitere Infos siehe auch: http://www.deichtorhallen.de


Post an Liane Kampeter

http://www.liane-kampeter.de



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