Wer ist Künstler
- wer ist Käufer?
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Bewertung:
Ein wunderbarer Input noch am regennassen, grauen November-Sonntag - dem letzten Tag der Ausstellung.
Von all den wundervollen Bildern habe ich geträumt, so unterschiedlich, intensiv, farbenfroh und experimentell kamen sie daher. Auf einer riesigen Leeretage mitten in der Hamburger Innenstadt, Rohbau, nackte Betonwände, mit geschickter Hängung sorgsam ausgewählte Stücke deutscher und internationaler Malerei der Gegenwart.
Immer wieder muss man sich anhören: "Die Malerei ist tot!"
Nein!
Die Malerei lebt in ihren wildesten und zartesten Farben.
Gleich voran Rayk Goetze mit dem Bild Paar (200x150). Er war u.a. Schüler von Neo Rauch (man erkennt einen gewissen Stil). Das Bild ist inhaltlich wie formal ein Augenschmaus, in den höchsten Farbtönen mutig, Zeiten verbindend, Thema Mann/Frau und ihre weltlichen Wünsche.
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Rayk Goetze, Paar (Bildausschnitt) | Foto (C) Liane Kampeter
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Uns empfängt der Initiator dieser bereits zum 5. Male ermöglichten Institution SALON DER GEGENWART, ein nicht kommerzielles Projekt auf hohem Niveau.
Christian Holle - bereit mit uns zu reden, als wär's der erste Tag, dabei lagen eine Vernissage mit 800 Besuchern und ein groß angelegtes Essen in den Räumen mit Künstlern, Sammlern und Sponsoren hinter ihm. Er erzählt von den ca. 35 unterschiedlichen Künstlern, Bekannten wie Nachwuchstalenten; für diese hat er bundesweiten Kontakt zu Professoren geknüpft, um die neuen herausragenden Talente zu finden. Denn er sagt:
"Künstler müssen entdeckt werden."
Mit an Bord, wie man so schön in Hamburg sagt, ist die Kuratorin Anne Simone Krüger. Ihrer weiblichen Hand ist es sicherlich zu verdanken, dass Künstlerinnen dabei sind, dass man in Hamburg Farbe sieht, dass eine wunderbare Vielfalt meinen Tag erheitert.
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Jorinde Voigt, Zeichnung und Malerei auf Papier (Bildausschnitt) | Foto (C) Liane Kampeter
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Eine herausragende Künstlerin ist Jorinde Voigt. Sie untersucht, was unsere Welt zusammenhält. Da gibt es akustische Impulse, zart farbige Kreise, dahin schwebend. Es scheinen Systeme zu sein, und das zu bestimmten Algorithmen. Zweifelsohne eine eigene Ästhetik, farbige Zeichnung mit Malerei auf Papier wie dahin geschmissen.
Farbklecks wie Klecks und doch gemalt.
Daneben Monochromes auf Holz (Wanda Stolle) oder bunte Musterwelten von Christine Streuli, 3D Malerei von Felix Rehfeld - es werden Grenzen und Möglichkeiten der Malerei ausgelotet.
Die Faszination gemalter Bilder bleibt also ungebrochen.
Eine rundum gelungene Ausstellung.
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Ausstellungsansicht im Salon der Gegenwart 2015 | Foto (C) Liane Kampeter
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Liane Kampeter - 18. November 2015 ID 8987
Weitere Infos siehe auch: http://www.salondergegenwart.de
Post an Liane Kampeter
http://www.liane-kampeter.de
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