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Höhenrausch in Linz



Höhenrausch in Linz | voestalpine open space, Bild: OÖ Kulturquartier

Bewertung:    



Vor fünf Jahren rief das OÖ Kulturquartier den Höhenrausch ins Leben. Linz war 2009 Kulturhauptstadt Europas und ließ sich seinerzeit sehr viel Originelles einfallen - wie z.B. Höhenrausch, eine ungewöhnliche Ausstellung, die bereits 3 mal mit jeweils einem anderen Thema bespielt wurde. Kunsterlebnis über den Dächern von Linz.

Erstmals 2009 im Kulturhauptstadtjahr installiert, wanderten damals 270.000 Besucher über diese imposante Dachlandschaft, mit einem neuen Blickwinkel auf Linz - und bekamen obendrein eine neue Art von Kunstpräsentation serviert. Höhenrausch als Trilogie, Schaurausch, Tiefenrausch, Höhenrausch; ein Paukenschlag der Kunst im öffentlichen Raum. Drei ungewöhnliche, aufgeladene Orte wurden drei Jahre lang von 118 Künstlern und Künstlerinnen temporär bespielt.

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Auch 2014 lockt der Höhenrausch mit seinen einzigartigen Kultur-Highlights wieder nach Linz. Das Motto heuer lautet: „Bewegte Räume“, und es sind bewegte Räume, die auf die BesucherInnen mit Sicherheit eine gewisse Faszination ausüben werden. Es ist eine Mischung aus Dachparcours, Raumerlebnissen und Kunst-Installationen. Höhenrausch reiht sich auf alle Fälle in die Liga von solchen Projekten wie beispielsweise der High Line in New York ein. BesucherInnen werden mit internationaler Gegenwartskunst konfrontiert, die sie nicht nur mit distanziertem Blick betrachten können, sondern auch aktiv körperlich erleben und in diesem Sinn ganzheitlich aufnehmen können. Es besteht eine unmittelbare perfekte Verknüpfung der Dachlandschaft mit den Ausstellungsräumen zwischen Außen und Innen im OK (= offenes Kulturhaus OÖ) und im OÖ Kulturquartier. Man wird mit Wahrnehmungsgrenzen konfrontiert und erfährt ungewohnte Sehweisen und Perspektiven.

Höhenrausch ist ein Experiment, das nicht nur in der Weiterentwicklung sondern auch in der Schaffung von völlig neuen Raumstrukturen entstanden ist. So ist heuer z.B. voestalpine open space ein neues Epizentrum, von dem aus künstlerische Brückenschläge sowohl in das OK als auch in das OÖ Kulturquartier zur angrenzenden Dachlandschaft möglich sind. Die offene Stahlstruktur ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen Wirtschaft und Kultur. Material und Fertigungskompetenz kommen von der voestalpine, der architektonische Entwurf stammt von RieplRiepl Architekten und das Bespielungskonzept vom OÖ Kulturquartier. Ein Hochregal-System gibt dieser Vision Struktur und Raum.

KünstlerInnen verwandeln Räume in ein vielschichtiges, dynamisches Experiment, und der Raum lebt. Wie ein japanisches Sprichwort sagt: „Hebt man den Blick, sieht man keine Grenzen.“ So lässt uns die kroatisch-österreichische Designergruppe Numen/For Use den Raum körperlich und sinnlich erfahren. Gleich über mehrere Stockwerke hinweg eine Schlucht, die mit einer feinmaschigen, begehbaren Netzstruktur wie ein Klettersteig angelegt ist. Der Ausstieg ist in zwei Ebenen möglich. Aus diesen Ausstiegen gelangt man wiederum in Räumlichkeiten, wo Kunst sichtbar ist.

So z.B. schafft der deutsche Künstler Nils Völker eine atmende Wand aus Plastiksäcken, die auf den ersten Blick wie umgedrehte Müllsäcke an die Wand geklebt wirken; sie bewegen sich allerdings und symbolisieren eine atmende Wand. Es ist ein Ein- und Ausatmen von Kunststoff-Säckeln. Die Wand lebt, in dem sie atmet.

In einem anderen Raum installierte die in Singapur geborene Künstlerin Suzann Victor zwölf motorisierte Rote Kristallluster an der Decke, die durch den großen Raum des OK pendeln und im Takt einer kalligrafisch-poetischen Choreografie dem Raum eine neue Dimension geben.

Interessant ist auch die Begegnung mit der neuen Version des HAUSRUCKER-CO Riesenbillard. Es handelt sich hier um eine begehbare weiße Matratze mit Billardkugeln, die für das Innere des voestalpine open space mit einer Größe von 12 mal 9 mal 1 Meter adaptiert wurden. In der offenen Stahlstruktur über dem Dach erfährt man ein ständig wechselndes Raumerlebnis. Das Riesenbillard ist benutzbar und kann auch aus verschiedenen Höhen beobachtet werden. Die BesucherInnen sind auf dieser öffentlichen Bühne gleichzeitig Beobachter und Akteur.

Ein weiteres Highlight sind die Zwei Schaukeln auf dem Parkdeck, die durch eine elektronisch gesteuerte Wasserwand schaukeln. Sie wurden von der amerikanischen Künstlergruppe Dash 7 installiert. Vom Querbalken der fünf Meter hohen hängenden Schaukeln rieselt ein feiner Wasserfall, der immer dann stoppt, wenn sich die Schaukeln darunter befinden. Der Besucher kann sich durch den Wasserfall schaukeln lassen, ohne nass zu werden.

Wer Linz genießen will, begibt sich über 130 Stufen auf den Keine Sorgen Turm und hat einen herrlichen Panoramablick über Linz.

Es sind nur ein paar Highlights aus den 26 Kunstobjekten des Höhenrauschs, die ich hier beschreibe, jedoch gibt es noch viele andere interessante Dinge zu sehen und zu erleben.




Höhenrausch in Linz | voestalpine open space, Bild: OÖ Kulturquartier



Christa Linossi - 8. August 2014
ID 8001
Ein weiteres Highlight wird ab 5. September 2014 – beginnend mit dem Ars Electronica Festival – mit dem amerikanischen Komponist und Künstler Bill Fontana noch zu hören sein. Er kreiert eine akustische Vision des Höhenrausch-Parcours und realisiert eine neue live-stream Arbeit, bei der er Anlagen des Technologiekonzerns voestalpine als Instrument verwenden wird.

Der heurige Höhenrausch mit seiner verspielten interaktiven Komponente macht diese Ausstellung besonders für Familien attraktiv. Es gibt eine Reihe spezieller Programme für Kinder und Jugendliche. Es ist eine Schau, wo Freude an der Bewegung und die Neugierde auf Kunst sich verbinden. Bewegung und Kunst als Einheit.

Höhenrausch ist ein absoluter Kunstgenuss und auf alle Fälle sehenswert. "In Linz beginnst."

Weitere Infos siehe auch: http://www.hoehenrausch.at


Post an Christa Linossi



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