Malen ohne
Umwege
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Bewertung:
Die deutsche expressionistische Künstlerin Gabriele Münter (1877-1962) war Mitbegründerin des Blauen Reiter und setzte sich über viele Jahrzehnte in einer von Männern dominierten Kunstwelt durch, erneuerte sich permanent, probierte sich aus und hinterließ ein sehr persönliches Werk.
Im Pariser Musée d'Art Moderne ist noch bis zum 24. August eine umfangreiche Retrospektive, die erste in Frankreich überhaupt, zu sehen. Das Museum setzt damit eine Ausstellungsreihe fort, die den Pilgerinnen der Moderne Sonia Delauney (2015), Paula Modersohn-Becker (2016) und Anna Eva Bergmann (2023) gewidmet ist. Der künstlerische Werdegang von all diesen Frauen war irgendwie und irgendwann mit Paris verbunden.
Die chronologische Schau zeigt anhand von 170 Werken, darunter auch einige Selbstporträts, Gabriele Münters Befassung mit unterschiedlichen Techniken. Ihre fotografischen Anfänge (Kodak Girl) auf ihren ersten Reisen in die Vereinigten Staaten und nach Tunesien leiten die Ausstellung ein. Zeichnungen, Stiche und Radierungen, die während ihres ersten Paris-Aufenthaltes entstehen, zeugen von der Begegnung mit der französischen Avantgarde, insbesondere mit den Fauvisten. Es folgten Meisterwerke aus ihrer expressionistischen Phase (1908-1914), die Zeit ihrer Zugehörigkeit zum Blauen Reiter. 1917 in Stockholm entsteht ein Meisterwerk, ein Porträt von Gertrud Holz, die Denkerin. Ein wenig später befasst sie sich mit volkstümlichen Ausdrucksformen. Eine Reihe von bisher unveröffentlichten Zeichnungen aus der Zeit ihres zweiten Paris-Aufenthaltes (1920-1930) sind im nächsten Raum zu sehen, bis man direkt in der Neuen Sachlichkeit (Die schreibende Dame im Sessel und im Schlafanzug) und ihrer Hinwendung zur Figuration landet. Mit Schlüsselwerken, hauptsächlich Landschaften wie Der blaue See, aus der Zeit von Mitte der 1930er Jahre bis in die 1950er endet die ausgezeichnete Schau.
Ohne Umwege malen, das war Münters Maxime.
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Gabriele Münter-Ausstellung im Musée d'Art Moderne de Paris | Foto: Jean-Noel Petit
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Christa Blenk - 10. August 2025 ID 15404
Die Exponate stammen hauptsächlich aus der Münchner Sammlung der Künstlerin, der Gabriele Münter und Johannes Eichner Stiftung und der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau. Leihgaben aus dem Centre Pompidou und dem Museum für Moderne Kunst, sowie aus deutschen und ausländischen Privatsammlungen ergänzen die hervorragende Münter-Schau.
Weitere Infos siehe auch: https://www.mam.paris.fr
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