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Ausstellung

Pariser Sommer-

Highlight mit

David Hockney



Bewertung:    



Am 1. September endet sie, die große bunte Sommerausstellung in der FONDATION LOUIS VUITTON am Stadtrand von Paris, direkt am Bois de Boulogne. Ein Pariser Highlight in 2025:.

David Hockney 25 ist der Titel dieser umfangreichen Retrospektive des britischen Künstlers (*1937), der immer noch aktiv ist. Landschaften, Porträts, Pflanzen und natürlich auch seine ikonischen Pool-Bilder, das komplette Hockney Universum, sind in der Ausstellung verstreten. David Hockney hat, zusammen mit seinem Partner und Manager Jean-Pierre Goncalves de Lima und seinem Assistenten Jonathan Wilkinson an der Konzeption dieser Schau wesentlich mitgewirkt. Die über 400 Exponate sind in mehreren Räumen (Galerien) auf drei Etagen zu sehen. Alles Werke, die zwischen 1955 und 2025 entstanden sind. Seine Schaffensperiode spannt sich über sieben Jahrzehnte. Berührungsängste, was Themen oder Materialien angeht, kennt Hockney nicht. Im Gegenteil, die Schau beweist seine erstaunliche Fähigkeit im Umgang mit allen Techniken, von den traditionellsten bis zu den innovativsten.

Die Schau beginnt mit Hauptwerken zwischen den 1950er und 1970er Jahren. Porträts aus Bradford, seiner Heimat, Arbeiten aus der Zeit in London, die Kalifornien-Bilder wie A bigger Splash (1967) sowie Doppelporträts wie Mr und Mrs Clark and Percy. Ab den 1980er Jahren befasst Hockney sich hauptsächlich mit Natur. Es entstehen Monumental-Werke wie Bigger Grand Canyon. Übergroße Winterlandschaften, meist direkt vor Ort gemalt: kahle Bäume oder opulentes Blätterwerk.

Ab 2019 lebte Hockney ein paar Jahre in der Normandie. In der Galerie 7 wird man mit dem Werk La Grande Cour (2019) konfrontiert, ein beeindruckendes Panorama-Erlebnis bestehend aus 24 Tinte-Zeichnungen. Es zeigt den Blick aus seinem Haus in der Normandie. Hockney lädt in diesem runden Raum ein, mit ihm auf eine Filmreise zu gehen. Das Werk erinnert vom Aufbau her an den Wandteppich von Bayeux. Wegen dieser Tapisserie war Hockney ursprünglich 2019 in die Normandie gereist. Das Panorma-Gemälde Beuvron-en Auge ist ein Beginenhof. Die digitalen Experimente und iPad-Blumen stammen aus dieser Zeit. In der Normandie fängt der Künstler Tag für Tag das Aufkommen des Frühlings ein und folgt dann dem allmählichen Wechsel der Jahreszeiten. Monet hat das mit der Kathedrale von Rouen oder mit seinen Heuhaufen gemacht, sie zu unterschiedlichen Tageszeiten gemalt.

Über 60 Porträts von Verwandten, Freunden, Künstlers oder Autoporträts hängen in einem anderen Raum. Der Moon Room (2020) ist auch ein Ergebnis seiner Kunst mit Hilfe von neuen Technologien. Diese iPad Bilder hängen gerahmt und übergroß in einem abgedunkelten Raum und vermitteln eine Sternennacht à la Van Gogh. In einigen ausgestellten Werken kokettiert und dialogisiert Hockney mit Cezanne, Fra Angelico und Picasso.


"The Great Wall (2000) ist die visuelle Übersetzung des Glaubens, dass viele westliche Künstler seit Beginn des 15. Jahrhunderts optische Geräte, Spiegel und Linsen verwendeten, um Bilder zu projizieren. Künstler konnten damit Zeichnungen in Gemälden anfertigen, wie es damals noch undenkbar war." (Hockney über diese Arbeit)


Im Jahre 2000 hat er angefangen, in seinem Atelier Farbfotos und Bilder aus über 500 Jahren chronologisch anzuordnen.

Die immersive Multimedia-Inszenierung in der Galerie 10 ist eine Hommage an die Musik, an Tanz und Oper. Hier geht um Bewegung und Zeitlichkeit, um Fragmentierung von Bildern. Vor unseren Augen verwandelt sich die Riesen-Leinwand in eine Bühne, die Tänzer bereiten sich vor und kommen nacheinander ins Bild, überschneiden sich und steppen zu „Tea for Two“. Hockney ist ein großer Musik- und Opernliebhaber und hat mehrmals Opernaufführungen inszeniert.

Am Ende der Ausstellung zwei Arbeiten die 2025 entstanden sind. Sie sind spiritueller als die Frühwerke und rufen Assoziationen mit Edvard Munch und William Blanke hervor.

Die Ausstellung ist viel mehr als nur eine Aneinanderreihung von Bildern, sie ist ein farbenfrohes Erlebnis, ein Spaziergang durch Jahreszeiten und Landschaften mit Musik und passt ausgezeichnet in die Räume der Fondation. Der Künstler selbst liebt es, sich beim Arbeiten zu zeigen und ist virtuell ständig präsent.



Blick in den Saal zur Pariser Ausstellung David Hockney 25 | Foto: Jean-Noel Petit


Christa Blenk - 18. August 2025
ID 15418
Der Maler, Bühnenbildner, Grafiker und Fotograf David Hockney ist 1937 in Bradford, West Yorkshire geboren. Er hat in London, Los Angeles, New York und in der Normandie gearbeitet und lebt jetzt in London. Obwohl sich Hockney nicht wirklich auf einen Stil festlegt und nie festgelegt hat, ist seine Kunst trotzdem unverkennbar.

Der Eintritt in die sehenswerte Ausstellung David Hockney 25 kostet 16 Euro. Eine Vorreservierung wird unbedingt empfohlen, sonst ist die Schlange sehr lang. Der umfangreiche Katalog knapp 50 Euro. Die Metro Linie 1 ist im Moment geschlossen, es gibt aber Ersatz mit Bussen (funktioniert gut). Die Fondation Louis Vuitton bietet ab der Place d’Étoile außerdem einen Shuttle-Service für Besucher mit Ticket an.


https://www.fondationlouisvuitton.fr


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