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Bis 22. Mai 2011, Palazzo Reale (Mailand)

ARCIMBOLDO



Giuseppe Arcimboldo - Acqua, 1566

Arcimboldo (1526 – 1593), extravaganter Renaissancekünstler, lange in Vergessenheit geraten und erst im 20 Jahrhundert wieder geschätzt. Von Dadaisten und Surrealisten entdeckt und als Vorläufer gepriesen, sind seine bizarren Kompositionen längst im kollektiven Bilderschatz von Werbung und Web verankert. Die kühne Originalität der vier Jahreszeiten übt immer noch eine starke Faszination aus. Die Köpfe des Frühlings, des Sommers, des Herbsts und des Winters kombinieren überbordende Fantasie, berauschende Vielfalt und naturalistische Treue.


Giuseppe Arcimboldo - Inverno, 1563


Die Ausstellung im Palazzo Reale analysiert den kunsthistorischen Hintergrund – Mailand und Lombardei im 16. Jahrhundert – in der Absicht diesen so scheinbar isolierten Künstler in einen konkreten Kontext zu stellen um einerseits die Wurzeln seiner Kunst aufzuspüren und andererseits dem Einfluss, den er ausgeübt hat, nachzuspüren.

In diesem Sinne ist Arcimboldo sicherlich ein typischer Vertreter des Manierismus mit all seinen Übertreibungen, Rätseln und Paradoxen, die das Element des Spielerischen und Scherzhaften bis aufs Äußerste treiben. Neben dieser intellektuell raffinierten Komponente lassen sich jedoch auch volkstümlich-burleske Tendenzen der lombardischen Tradition nachweisen.


Giuseppe Arcimboldo - Priapo (Ortolano), 1590-93


Während der Aspekt des Grotesken in Zeichnungen Leonardo da Vincis vorgegeben ist, fußt die zoologische und botanische Präzision, die man in seinen Hauptwerke beobachten kann, auf naturalistischen Studien, die Arcimboldo bereits während seiner mailändischen Jahre betrieb.

Als Renaissancevertreter ist Arcimboldi des Weiteren naturgemäß ein polyedrischer Künstler, der Zeichnungen für Wandteppiche und Kirchenfenster des Mailänder Doms anfertigt, der Choreografien für Feste am Habsburger Hof und Brunnen für den Park des Neugebäudes entwirft.

Schwindelerregende Metamorphose gemäß Massimo Cacciari oder - wie Roland Barthes betont - ein fortschreitender Prozess der, vom Spiel ausgehend, über Rhetorik und Magie zur Weisheit führt … oder doch nur ein mittelmäßiger Maler gemäß Pierre Rosenberg – es bleibt dem Besucher überlassen, die Antwort darauf zu finden.


Giuseppe Arcimboldo - Primavera, 1563


Sylvia Schiechtl - red. 25. März 2011
ID 00000005121
Arcimboldo

Palazzo Reale
Piazza Duomo 12 – Mailand
Montag 14.30 – 19.30
Dienstag bis Sonntag 9.30 – 19.30
Donnerstag 9.30 – 22.30
Infoline 02/92800375


Weitere Infos siehe auch: http://www.mostrarcimboldo.it


E-Mail an die Rezensentin Sylvia Schiechtl



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