Kunsthaus Graz noch bis 14. Jänner 2007
ERZÄHLUNGEN -35/65+
Zwei Generationen
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Um den vorweihnachtlichen Wochenendtrubel zu entschwinden, begab ich mich auf einen Rundgang ins Kunsthaus Graz und besuchte die Ausstellung ERZÄHLUNGEN -35/65+.
Auf den ersten Blick ist nicht erkennbar, was will mir die Ausstellung zeigen. Was bedeutet der Titel „Erzählungen –35/65+ ?
Es ist eigentlich ganz einfach, es handelt sich um zwei Generationen, die sich mit ihren Werken verbinden und daraus die entstanden Erzählungen in Formen und Strukturen aus der Sicht der jeweiligen Generation zeigen.
Erzählungen? Man begibt sich auf eine Reise und wenn man sich darauf einlässt, dann begreift man die erzählenden Formen und Strukturen, die im „Haus im Haus“ stattfinden. Der Besucher kann in unterschiedliche Räume eintauchen, findet sich in Traumwelten oder in einer gewesenen Realität wieder.
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Daniel Hafner, Wald (0,5t Papier), 2006.
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Der Raum vom Künstler Daniel Hafner wurde gemäß diesem Grundgedanken mit großen Papierrollen so ausgestattet. Sie vermitteln dem Betrachter, dass sie für Erzählungen bereit gestellt wurden und nur noch darauf warten, bedruckt zu werden.
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Björn Segschneider, arrange L\'Orchestre International / Stellwerk Simmering de vienne, DVD; 2,05 min, im Besitz des Künstlers
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Björn Segschneider hat sein Videoclips so installiert, das man nur Gleise und Waggons sieht, die den Eindruck erwecken, als wären es Verschiebungen zwischen Raum und Zeit.
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Felicitas Kruse zeigt ein Video mit dem Titel „Nix für Ungut. Admont in den Jahren zwischen1938 –1945“. Hier berichten Zeitzeugen über die Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges. Die Arbeit verurteilt nicht und kategorisiert nicht, sondern holt nur Schreckliches, Berührendes und Alltägliches aus dieser Zeit hervor.
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Nick Bötticher, „Luke, I’m your father“, Foto Kunsthaus Graz.
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Oder die Installation von Nick Bötticher „Luke, I’m your father“, die von vorne gesehen wie Darth Vader aus dem Film Star Wars aussieht und trotzdem ist es ein Citroén HY, der eben nur durch wenige Handgriffe umgebaut wurde.
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Tobias Putrih, Foto Kunsthaus Graz
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Oder der Slowene Tobias Putrih der aus Kartonagen utopische Architektur fertigt. Die Skulpturen sind beeindruckende 2 Meter hoch.
Erzählungen können Welten sein, die man betritt, ein Stück begleitet und dann wieder verlässt. Sie müssen keine abgeschlossenen Geschichten sein, sie können auch zufällige Begegnungen sein, Einblicke in ein Geschehen, das ein Vorher und Nachher kennt und der Realität mitunter auf unheimliche Weise gleicht.
Die Ausstellung läuft noch bis 14.Jänner 2007 im Kunsthaus Graz. Dazu ist auch ein umfangreicher Katalog erschienen.
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Christa Linossi - red / 15. Dezebmer 2006 ID 2853
Erzählungen
-35/65+
Zwei Generationen
04.11.2006-14.01.2007
Kunsthaus Graz am Landesmuseum
Joanneum Lendkai 1, A-8020 Graz
Information:
+43 316/8017-9200
Teilnehmende KünstlerInnen:
Janez Bernik, Ákos Birkás, Nick Bötticher, Martin Bricelj, Vesna Bukovec, Lada Cerar, VALIE EXPORT, Hubert Fichte und Leonore Mau, Robert Freund, Franziska Furter, Heinz Gappmayr, Daniel Hafner, Caroline Heider, Luisa Kasalicky, Július Koller, Zenita Komad, Felicitas Kruse, Denisa Lehocka, Constantin Luser, Julian Mullan, Christian Niccoli, Drago Persic, Tobias Putrih, Miriam Raggam und Barbara Wilding, Andres Ramirez Gaviria, Bjørn Segschneider, Martina Steckholzer, Rudolf Steckholzer, Stefanie Wuschitz, Metka Zupanič.
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit Ausstellungsansichten und Beiträgen des Autors Saša Stanišic, Wieland Schmied sowie der beiden Kuratorinnen.
Weitere Infos siehe auch: http://www.kunsthausgraz.at/
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