Salzburg, 12. Mai bis 16. juli 2006
Kontracom 06
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Foto: Christa Linossi
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Was gab es im Vorfeld für Aufregungen, Kunst die den Raum verändern soll, ein auf den Kopf gestellter Hubschrauber von der italienischen Künstlerin Paola Pivi sorgte schon Monate vorher für Schlagzeilen und Kritik. Nun liegt er da und liebäugelt mit Mozart und die Bevölkerung fängt an, ihn zu lieben.
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Paola Pivi “A Helicopterupside Down in a Public Place” Foto: Christa Linossi.
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Ein gut gesteuertes und mediengerechtes Konzept ist Max Hollein im Vorfeld sicherlich gelungen, nur was präsentiert wird, lässt zu wünschen übrig und verändert auch nicht den Raum.
Salzburg wurde bewusst gewählt, weil hier ohnehin für jede Veränderung ein Aufschrei erfolgt und es auch einem Max Hollein hier noch gelingt, Aufmerksamkeit zu holen um sich in Szene zu setzen, was in den Großstädten nicht mehr so einfach möglich ist.
Betrachtet man die Objekte die den Raum, die Stadtstruktur verändern sollten, muss man feststellen: es gibt keine drastischen Veränderungen.
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Objekte die ins Auge stechen, sind von Hans Schabus „Bauzaun“, „Salzburg hatte schon immer ein Brett vor dem Kopf“ wäre der richtige Titel .
Michael Sailstorfer „Hoher Besuch – Salzburg“ eine verspiegelte Skulptur die sich wie ein unbekanntes Raumschiff ausmacht und Paola Pivi „A Helicopter upside down in a Public Place“.
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Hans Schabus “Bauzaun” Paola Pivi “A Helicopterupside Down in a Public Place”
Fotos: Christa Linossi
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Michael Sailstorfer “Hoher Besuch – Salzburg”
Foto: Christa Linossi.
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Straßenmalerei von Olaf Nicolai, wurde zwar sehr gut von den Studenten des Mozarteum umgesetzt, jedoch reißt dies die Fußgeher und Besucher auch nicht vom Hocker, da Straßenmalerei weltweit bekannt und es bessere als die hier dargebotene.
Die Video Installation von Knut Asdem kann leicht übersehen werden, hält man sich nicht bewusst an den Führungswegweiser von Kontracom.
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Olaf Nicolai „ohne Titel“ Knut Âsdam „Finally“
Fotos: Christa Linossi
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Christop Büchels Inszenierung „Salzburg bleib frei!“ ist zwar gut aufgezogen, aber nur eine Unterschriftensammlung durchzuführen, ist zuwenig. Man müsste hier die Gespräche der Passanten aufnehmen und wie eine Umfrage auswerten und dies als Feedback in die Kunst rückfließen lassen.
Markus Schinwald Ziffernblatt der Turmuhr des Salzburger Rathauses, aus zwölf Einheiten auf 11 Einheiten herunterzubrechen, könnte hindeuten, in Salzburg wird es nie 12 Uhr schlagen. Beobachtungen ergaben jedoch, dass die Besucher zwar eine Veränderung wahrnehmen, jedoch nicht wirklich realisieren, dass es nur 11 Ziffern gibt. Fazit: zuwenig spektakulär aufgezogen.
Ayse Erkem Kugeln die anscheinend vom Himmel fallen sollten und im kleinsten Haus von Salzburg steckengeblieben sind, mögen Kinder gefallen, bunte Bälle am Dach.
Der Postkartenkiosk von Michael Elmgreen & Ingar Dragset glänzt zwar herrlich in der Sonne aufgrund seines Materials, aber bewirkt keine Veränderung auf diesem Platz.
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Markus Schinwald „’11 | Ayse Erkem „The Gap“ | Michael Elmgreen & Ingar Dragset „Warm regards“
Fotos: Christa Linossi
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Man hätte kostengünstigere und wirklich effizientere Veränderungen herbeiführen können, wie zB das bereits bestehende Heizkraftwerk, das sich angeboten hätte. Oder ein roter Faden zieht sich durch die ganze Stadt, mit der Aufschrift „die Staatskasse ist leergeräumt“.
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Kunst steht für Revolution, einen Prozess der Evolution, der auf subversive Handlungen abzielt und als Akt des Widerstandes einzuordnen ist.
Meiner Meinung nach haben Hollein und Zierhofer das Thema verfehlt und als gute Kunstmanager und Kuratoren nur für Schlagzeilen gesorgt und sich selbst ins Rampenlicht gestellt.
Woraus man schließen kann frei nach Shakespear „Viel Lärm um Nichts“.
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Christa Linossi - red / 14 May 2006 ID 00000002396
Weitere Infos siehe auch: http://www.salzburger-fenster.at/rubrik/veranstaltungenkultur/1606/start-zu-kontracom06_2996.html
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