Bis auf Weiteres geschlossen
Über eine Kunstaktion des Hamburger Kunstkollektivs Chimera Art Collective
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Es war eine Kranzniederlegung der besonderen Art. Denn die prekäre Situation der Kultur spitzt sich unter den Pandemie-Bedingungen zu.
So wurde Kunst symbolisch zu Grabe getragen. Wo sie doch in vielfacher Weise wichtig für die Gesellschaft ist.
Kunst klärt auf, zeigt uns die Welt aus anderen Perspektiven, ist identitätsstiftend. Auch wenn sie oft nicht gewürdigt und als Freizeitgestaltung eingestuft wird, beschreibt sie die Gegenwart, ist inspirierend und heilsam für die Seele, transportiert unsere Werte, wie sie es schon immer getan hat.
Alte Meister berichten aus ihrer Zeit, in der es noch keine Kameras gab.
Wir zücken stets unser Handy für den unvergesslichen Shot und verpassen oft den Moment. Ein Kunstwerk zu betrachten, bedeutet innezuhalten, zu versuchen, die Sprache dieser Kunst zu verstehen. Aufgeschlossen für Themen des Theaters zu sein oder Musik zu lauschen.
Was wir nicht verstehen, wird meistens abgelehnt oder bagatellisiert, als simple Freizeitgestaltung abgetan. Wenn wir bedenken, dass auch alle großen Kunsthäuser, Theater und Konzerthallen geschlossen haben, kommt mir das Heulen.
Künstler*innen sehen hinter die Fassade, erkennen Heuchelei und thematisieren verschiedenste Gesellschaftsprobleme.
Weitere symbolische Orte der Kranzniederlegung waren: Freie Kunstakademie, Kunstverein Hamburg, Kunsthaus Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe, Schauspielhaus, Ohnsorg-Theater, Hamburger Kunsthalle, Galerie der Gegenwart, Thalia Theater, Bucerius Kunstforum, Xpon-art Gallery.
Zeitgenössische Malerei und Abstrakte Kunst sind nicht systemrelevant, sie schauen mit anderen Augen, sie schauen von außen. Kreativität ist gefährlich, sie ist eine Auseinandersetzung mit der Zeit, so wie es Künstler*innen immer schon getan haben, auch wenn sie für Fürst und Kirche gearbeitet haben.
Schreibt nicht das Grundgesetz die Freiheit der Meinung, der Kunst und der Wissenschaft in Artikel 5 als Grundrecht fest?
Wo bleibt vernünftige Kultur- und Bildungspolitik?
Und wo bleibt das Selbstbewusstsein der Künstler*innen?!
Eine Kranzniederlegung könnte ein guter Anfang sein.
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Bildquelle: sommer-in-hamburg.de
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Liane Kampeter - 18. Februar 2021 ID 12758
Chimera Art Collective
artcollectivechimera@gmail.com
Ansprechpartner*innen:
Penny Monogiou | +491798332185
Florian Huber | +491799498093
Weitere Infos siehe auch: https://chimeracollective.art/blog
Post an Liane Kampeter
https://www.liane-kampeter.de
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