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19. 9. 2012 - 10. 2. 2013, Musée Maillol Paris

CANALETTO À VENISE





Hervorragende Stadtansichten von Venedig aus dem 18. Jahrhundert: Fünfzig sorgfältig ausgewählte Meisterwerke des Vedutenmalers Giovanni Antonio Canal (1697-1768), besser bekannt unter dem Namen Canaletto, sind aus vielen Teilen der Welt im Pariser Musée Maillol eingetroffen und erfreuen seit dem 19. September 2012 die Besucherscharen.

Canalettos Bilder zeichnen sich durch eine fast fotorealistische Wiedergabe der Motive aus, die er zum Teil, da die Fotografie noch nicht erfunden war, mit Hilfe einer Camera obscura herstellte. Mit dieser „Lochkamera“ projizierte er die realen Ansichten auf Papier und kopierte die Details. Auch Caravaggio hatte damit gearbeitet, Canaletto verfeinerte die Kamera und die Technik so, dass er Panoramen erhielt, für die heutzutage Weitwinkelkameras benutzt werden. Im Musée Maillol ist eine solche Camera obscura nachgebaut und darf ausprobiert werden. Was Canalettos Arbeiten aber zur Kunst werden lässt, ist sein Umgang mit Licht und Schatten der gleißenden Sonne Venedigs und deren Reflektionen auf Gebäuden, dem glitzernden Wasser bis hin zu den Schatten unter den Gondeln.




Rialtobrücke, Blick von Süden (1730 – 1735) © Italienisches Kulturministerium



Gelernt hatte Canaletto sein Handwerk in der Werkstatt seines Vaters, der Bühnenbilder für die Theater malte. Die Ausstellung zeigt, wie Canaletto seine Arbeiten immer mehr verfeinerte und sich neben der reinen Abbildung interpretatorische Freiheiten nahm und kleine Szenen dramatisierte. So sind auch Interieurs zu sehen, die Geschichten und Bräuche festhalten. Wir sehen die Gondolieri bei der Arbeit, verschiedene Menschen unterschiedlicher Berufe und Herkunft in der Dogenstadt, wie Straßenhändler, Geistliche und auch spielende Kinder. Die meist großformatigen Bilder bieten einen faszinierenden Blick auf Venedig. Die Camera obscura und ein seltenes Buch mit Sketchen von Canaletto geben einen Eindruck von der Arbeitsweise des Malers.

Canaletto war zu seiner Zeit innovativ, weil er neben der Akkuratesse der Gebäudeabbildung mit den Reflektionen des Lichts und dem Malen des Himmels atmosphärische Effekte erzielte, die den später aufkommenden Impressionismus schon vorweg nehmen. Insgesamt ist die Ausstellung ein interessanter, sinnenfreudiger und überwiegend heiterer Ausflug in das Venedig des 18. Jahrhunderts.



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Helga Fitzner - 12. Oktober 2012
ID 6255

Weitere Infos siehe auch: http://www.museemaillol.com


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