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Ausstellung

Noch bis 6. Juli 2014 - Museum der Moderne Salzburg (Mönchsberg)

ANA MENDIETA. TRACES



Ana Mendieta mit Ohne Titel, Holzskupltur, 1984-85 © The Estate of Ana Mendieta Collection, L.L.C. | Courtesy Galerie Lelong, New York and Paris and Alison Jacques Gallery, London

Sabine Breitwieser, die neue Direktorin des Museum der Moderne Salzburg, setzt neue Zeichen. Ein neues Corporate Design und eine politische Ausstellung sind absolut ihre Handschrift.

Erstmals zeigt das Museum der Moderne Salzburg in Kooperation mit der Hayward Gallery London in einem deutschsprachigen Raum die Ausstellung Ana Mendieta. Traces. Zuletzt wurde die Ausstellung 2013 in London gezeigt.

*

Ana Mendieta wurde 1948 in Havanna/Kuba in eine politisch aktive Familie hineingeboren. Mit zwölf Jahren wurde sie von ihren Eltern gemeinsam mit ihrer Schwester in die USA geschickt, um dort unbehelligt von der kubanischen Revolution aufwachsen zu können.

Sie studierte an der Universität von Iowa und kam 1985, 36 jährig, – unter tragischen Umständen in New York ums Leben. Ihr Körper stürzte im 34. Stock aus dem Fenster. Der Fall konnte aus Mangel an Beweisen nie geklärt werden. War es Mord oder Selbstmord?? Verheiratet war sie mit dem Künstler Carl Andre (auch als "Pate des Minimalismus" bekannt), mit dem sie Höhen und Tiefen durchlebte.

Ana Mendieta zählte und zählt zu den bedeutendsten und einflussreichsten Künstlerinnen unserer Zeit. Sie entwickelte in ihrer kurzen, erfolgreichen künstlerischen Laufbahn eine einzigartige visuelle Sprache. Ihr bahnbrechendes Werk wurde in großen Retrospektiven in den USA und Europa gezeigt.

Exil und kulturelle Entwurzelung zählten zu den zentralen Themen in ihrem künstlerischen Schaffen.




Ana Mendieta, Blood and Feathers (#2), 1974 [Blut und Federn (#2)], Farbfotografie (Abzug zu Lebzeiten der Künstlerin), Collection Raquelín Mendieta Family Trust © The Estate of Ana Mendieta Collection, L.L.C. | Courtesy Galerie Lelong, New York and Paris and Alison Jacques Gallery, London



So schuf sie mit ihrer Körpersilhouette Abdrücke in der Erde oder im Sand, es war eine Suche nach Identität und Dialog zwischen Landschaft und dem weiblichen Körper. Wichtig war für sie auch, dass die Arbeiten, die sie in der Natur entwickelte, mit ihrem eigenen Körper in Verbindung gebracht wurden. Für sie ein Weg, um physisch mit der Erde in Kontakt zu treten. Darunter sind auch Arbeiten, die in Fels geritzte Silhouetten zeigen oder in Holz mit Schießpulver herausgearbeitete Körper. Die Fotografie - somit ein weiteres Ausdrucksmittel, das sie einsetzte, um ihre privaten Aktionen im Ausstellungskontext sichtbar zu machen.

Als Exilkubanerin fand Mendieta eine zweite Heimat in Mexiko, das viele Parallelen zur kubanischen Kultur aufweist. In den 1970er Jahren schuf sie in Oaxaca Earth-Body-Skulpturen, die von Bräuchen und Traditionen rund um Tod und Wiedergeburt inspiriert waren. So fand sie in Mexiko in einer barocken Kirche einen spektakulären genealogischen Baum des Lebens, der sie zu einer Reihe von Arbeiten inspirierte und zu einem ihrer wichtigsten Themen wurde.




Ana Mendieta, Ohne Titel (Facial Hair Transplant), 1972 (Transplantation von Gesichtsbehaarung), Farbfotografie (Abzüge des Estate, 1997) © The Estate of Ana Mendieta Collection, L.L.C. | Courtesy Galerie Lelong, New York and Paris and Alison Jacques Gallery, London



"Zeit ihres Lebens war Mendieta hin und her gerissen zwischen dem direkten körperlichen Kontakt mit Erde, Lehm, Sand, Wasser und Felsen und den Medien Fotografie und Film, die ihr erlaubten, ihr Werk unter kontrollierten Bedingungen zu dokumentieren und zu präsentieren. Immer wieder wies sie darauf hin, dass es genau dieser Zwischenbereich war, der ihren künstlerischen Freiraum absteckte. Mendieta widersetzte sich in allen Lebensbereichen jeglicher Form von Klischee und allen vorgefertigten Denkmustern und Kategorien. Nicht nur in der Kunst entwickelte sie ihre eigene Sprache, auch ihre politische Haltung war stets eine hoch individuelle Setzung. Kategorien wie Feminismus, Body-Art oder Land-Art waren auf ihre Arbeit nicht anwendbar, da sie sich ihren eigenen schöpferischen Raum erarbeitet hatte im Dazwischen. Ihre Arbeit ist ungreifbar, ein Werk der Abwesenheit: des abwesenden Körpers, der abwesenden Skulptur, des abwesenden Augenblickes, dessen Nachhall die Fotografie auf Papier gebannt hat."“(Quelle: Stephanie Rosenthal, Ana Mendieta. Spuren)“

"Kunst ist ein materieller Akt von Kultur, ihr größter Wert ist jedoch ihre spirituelle Rolle, und das beeinflusst die Gesellschaft, da sie der größte Beitrag zur intellektuellen und moralischen Entwicklung der Menschheit ist, den man sich vorstellen kann." (Ana Mendieta)

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Die Ausstellung präsentiert rund 150 Arbeiten, die in einem Parcours aus zwölf Räumen organisiert wurden, wobei zwei Räume eine Rekonstruktion von Originalausstellungen der Künstlerin sind - ein Anliegen von Stephanie Rosenthal, Chefkuratorin der Hayward Gallery London, Ana Mendietas herausragendes Werk in all seinen Facetten zu zeigen und ihren künstlerischen Prozess in den Mittelpunkt zu stellen.

Dazu ist im Verlag Hayward Publishing, London und Hatje Cantz Verlag, Ostfildern jeweils in englischer und deutscher Sprache ein Katalog mit Texten von Stephanie Rosenthal, Adrian Heathfield und Julia Bryon-Wilson, sowie einem Vorwort von Sabine Breitwieser und Ralph Rugoff erschienen.




Ana Mendieta, El Laberinto de Venus, 1982 (Das Labyrinth der Venus), Acryl auf Papier, Collection Raquelín Mendieta Family Trust © The Estate of Ana Mendieta Collection, L.L.C. | Courtesy Galerie Lelong, New York and Paris and Alison Jacques Gallery, London



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Christa Linossi - 6. Mai 2014
ID 7804
Museum der Moderne Mönchsberg
Mönchsberg 32
5020 Salzburg

T +43.662.84.22.20-403

Öffnungszeiten:
Di - So | 10 - 18 h
Mi | 10 - 20 h
Mo geschlossen

Während aller Festspiele in Salzburg auch montags geöffnet


Weitere Infos siehe auch: http://www.museumdermoderne.at


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