Galerie Markus Winter, Berlin, 01. bis 28. Oktober 2006
ANALOGISTAN
Sven-Ole Frahm
Malerei
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Sven-Ole Frahm
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Eine gespannte Öffentlichkeit findet heute Erfüllung. Die exklusive Galerie Markus Winter öffnet am 01.10.2006 der Ausstellung des Ausnahmekünstlers Sven-Ole Frahm ihre Türen. Der gläserne Eingangsbereich lädt den interessierten Blick des Besuchers zum Verweilen ein. Lichteinfall, Beleuchtung und Anordnung der Werke im Raum fügen sich zu einem klaren Ganzen zusammen.
Im Rahmen der Vernissage hat Brigitte Windt die Gelegenheit, mit Sven-Ole Frahm ins Gespräch zu kommen. Eine besondere Faszination löst das Großformat in Rot auf die Gäste dieses Abends aus. Inspiriert durch den gleichnamigen Titel eines Buches gab der Künstler den Namen BLINK an sein Werk weiter. Auflösende Konturen fügen sich zu sichtbar gemachter Transformation zusammen. Kräftige Farbbündelung blickt dem Betrachter direkt ins Gesicht. Eine Komposition, die berührt, ergreift und erdet, wohlwollend erdet und parallel inspiriert, sich auf weitere Analogien im Wechselspiel des jeweiligen Standpunktes zwischen den Bildern einzulassen, sozusagen Fragment und Einheit dieser Ausstellung aufzuspüren und im Inneren weiter wirken zu lassen.
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Sven-Ole Frahm, \"BLINK\", 2006, Acryl auf Leinwand, 250 cm x 170 cm
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Im Gespräch verbleibend wendet sich der Blick der Betrachter dem zweiten der drei Großformate zu. Hier findet ein neuer Dialog seinen Ausdruck, der in Kommunikation mit verschiedenen Farbgenerationen entstand. „Eine völlig neue Erfahrung“, so Sven-Ole Frahm, „hier habe ich unterschiedliche Generationen in Kontakt gebracht und geschaut, was sie miteinander zu tun haben, in welchem Gefüge sie sich miteinander befinden. Tatsächlich fanden die Fragmente zu einer neuen Einheit zusammen.“ Ein beeindruckender Ausgang als analoges Zeitgeschehen mit dem Titel VORAUS (AHEAD).
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Sven-Ole Frahm, \"AHEAD\", 2006, Acryl und Phosphorfarbe auf Leinwand, 240 cm x 390 cm
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„Ich lasse mich im ersten Schritt vollkommen intuitiv führen und schütte Farben auf die auf dem Atelierboden ausgebreiteten Leinwände, die um ein vielfaches großflächiger sind als das fertige Bild. Dies ist ein offener, fließender Prozess. Während ich im zweiten Schritt rationalem Vorgehen und Zerschneiden den Vorrang gebe. Es handelt sich immer um einen freien Schnitt. Die jeweilige Entscheidung treffe ich einmalig. Dazu muss ich dann stehen. Es gibt hier keine Zurücktaste wie am Computer. Ich entscheide unwiderruflich. Diese Phase des Zerteilens und Strukturierens verläuft offen mit freiem Ausgang. Einen festgeschriebenen Dialog gibt es nicht. “
Sven-Ole Frahm fasziniert gerade die Melange aus scheinbar widersprüchlichen Prozessen, dessen Ergebnis stets offen ist und niemals vorgewußt.
„Ich werde immer wieder darauf angesprochen, dass ich den Computer nutze, um Skizzen anzufertigen für die zweite Phase meiner Erschaffung. Für mich ist das ausschließlich eine technische Möglichkeit, den Überblick für das große Ganze zu gewinnen, der aus der üblichen Atelierperspektive verzerrt würde.“
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Erdfarben homogen bietet sich das dritte Großformat dar. Die helle Rasterstruktur lässt Trennung vermuten und bei genauem Hinsehen auch Brüche erkennen, überrascht jedoch mit einem fließenden Ganzen.
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Sven-Ole Frahm, \"LETZTE AUSFAHRT\" , 2006, Acryl und Phosphorfarbe auf Leinwand, 240 cm x 390 cm
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„Das Rasterprinzip ist Teil des logischen Denkens und wesentlicher Bestandteil unserer Gesellschaftsordnung. Für mich sind geordnete rationale Strukturen ebenso wichtig wie meine Intuition.“
Der Besucher fügt sich gern ein in das Spannungsfeld zwischen kleinen und großen Bildkörpern. Klar, frei und direkt laden die Kleinformate zum Dialog ein. Für den Künstler verbinden sich im Schaffensprozess Klarheit, Schnelligkeit und Ökonomie.
„Bedingt durch den großflächigen Primärschritt, fallen immer Stücke ab, die ich natürlich aufhebe. Sie haben für mich keine andere Wertigkeit als die für die Bilder verwandten Stücke. Es ist das gleiche Material.“
Berlin verdankt dem Galeristen für zeitgenössische Kunst, Markus Winter, die Berührung mit einem Ausnahmekünstler und mehrfachen Preisträger, der analog zum Zeitgeist Evolution von Individuum und Gesellschaft abbildet. Ein ehemaliges Ganzes fragmentiert und fügt sich neu in Zukünftiges. Das Ergebnis ist offen.
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Brigitte Windt - red / 1. Oktover 2006 ID 2708
Sven-Ole Frahm wurde 1972 in Bonn geboren, erhielt nach seinem Studium an der Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe mehrere Stipendien, so auch in Göteborg, war Meisterschüler von Hubert Kiecol, ist mehrfacher Preisträger und Gründer von UBERBAU. Sven-Ole Frahm lebt und arbeitet in Düsseldorf. www.uberbau.de
Ausstellung: 01. bis 28. Oktober 2006
Galerie Markus Winter, Chausseestraße 104,
10115 Berlin,
U-Bhf. Zinnowitzer Straße
Öffnungszeiten:
Mi – Sa 14.00 bis 18.00 Uhr und nach Vereinbarung
Eintritt: frei
fon 0 30 97 00 46 57
fax 0 30 97 00 46 76
markuswinter@markuswinter.com
Weitere Infos siehe auch: http://www.markuswinter.com
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