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Rezension


„Die Abenteuer von Tim und Struppi: Das Geheimnis der Einhorn“ (USA, Neuseeland 2011)

Regie: Steven Spielberg

Starttermin: 27. Oktober 2011

Für „Tim und Struppi“ haben sich zwei Titanen der Filmindustrie zusammengetan: Steven Spielberg (Regie) und Peter Jackson (Produktion) hauchen den Comics des Belgiers Hergé (1907 – 1983) neuartiges Film-Leben ein. Die Zeichentrickfiguren des furchtlosen Reporters Tim und seines Foxterriers Struppi, die rund um den Globus Abenteuer zu bestehen haben, entstanden 1929 und haben über die vielen Jahrzehnte hinweg ihren Kultstatus behalten. Ihr Schöpfer Hergé (Georges Remi) vertraute kurz vor seinem Tod die Filmrechte Steven Spielberg an. Das war 1983, nachdem Spielberg mit „Jäger des verlorenen Schatzes“, dem ersten Indiana-Jones-Film von 1981, und „E. T. der Außerirdische“ von 1982 seinen Ruf als Regie-Genie zementiert hatte. Zu einer persönlichen Begegnung kam es nicht mehr, aber Hergés Witwe, Fanny Rodwell, verwaltet das künstlerische Erbe ihres Mannes und hatte bei der Verfilmung auch beratende Funktion.

Tim kauft auf einem Flohmarkt ein Schiffsmodell der Einhorn. Dieses Schiff wird ihm gestohlen, denn es birgt ein Geheimnis. In seinem Mast ist eine Geheimschrift versteckt, die auf einen Schatz verweist. Tim macht zunächst Kapitän Haddock ausfindig, den rechtmäßigen Besitzer des Schatzes. So machen sich die drei, Tim, Struppi und Kapitän Haddock, auf, das Rätsel zu lösen.

Das Drehbuch wurde aus drei der Comics zusammengestellt: „Die Krabbe mit den goldenen Scheren“ (1940), „Das Geheimnis der ‚Einhorn’“ (1943) und „Der Schatz Rackhams des Roten“ (1944), die zu einer durchgängigen Geschichte umgeschrieben wurden. Das führte zu Verkürzungen, die den eingefleischten Tim-und-Struppi-Kenner durchaus schmerzen können, vor allem weil Hergé in „Der Schatz Rackhams des Roten“ die Figur des Erfinders Professor Bienlein eingeführt hat, die im Film (noch?) nicht vorkommt. Aber dies ist die erste von drei vorgesehenen Verfilmungen, da gilt es abzuwarten. Was das Design der Figuren angeht, ist Steven Spielberg der Vorlage sehr treu geblieben, im zweiten Teil dominieren die Action-Szenen, was von Spielberg zu erwarten war, aber in dieser Gewichtung bei Hergé nicht vorkommt. Das ist wohl den Sehgewohnheiten und der Erwartungshaltung des heutigen Kinopublikums geschuldet.

Zu Wasser, zu Lande und zur Luft. Spielberg lässt keinen Augenschmaus aus © Sony Pictures Releasing Germany
Die moderne Technik des 3D und das Performance-Capture-Verfahren verleihen den Zeichentrickfiguren eine wundervolle Lebendigkeit. Bei dem Performance-Capture-Verfahren werden die Bewegungen und die Mimik von Schauspielern gespeichert und in Computerbilder übersetzt, was sich seit „Avatar“ immer weiter entwickelt hat. So wird Tim von Jamie Bell gespielt, der Bösewicht Iwan Iwanowitsch Skharin von Daniel Craig, die unbeholfenen Detektive Schultze und Schulze von den Komikern Simon Pegg und Nick Frost und Tims trinkfreudiger Freund Kapitän Haddock vom „Urgestein“ Andy Serkis. Denn Serkis hat bei vielen wichtigen Performance-Capture-Filmen und dessen Vorgänger, der Motion-Capture-Technik, wie sie bei „Herr der Ringe“ eingesetzt wurde, mitgewirkt. Damit lassen sich die 28 Jahre erklären, die Spielberg sich Zeit gelassen hat, um die Comics würdig zu verfilmen.

„Die Abenteuer von Tim und Struppi: Das Geheimnis der Einhorn“ ist technisch und künstlerisch auf der Höhe der Zeit und ein Spektakel für die Sinne. Für den zweiten Teil wird Spielberg die Produktion übernehmen und Jackson auf den Regiestuhl wechseln. Durch die Verfilmung wird auch eine große Öffentlichkeit auf Hergé Comics aufmerksam gemacht, die noch nichts von ihrem Charme und ihrer Weirkung verloren haben.


Helga Fitzner - 29. Oktober 2011
ID 5456

Weitere Infos siehe auch: http://www.tim-und-struppi-film.de





 

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