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Filmbesprechung


seit 24.11.2005 in ausgewählten Kinos

“What the Bleep Do We (K)Now? - Ich weiß, dass ich nichts weiß”

(USA 2004)
Dokumentation mit Spielszenen und Computeranimationen

Regie: William Arntz. Betsy Chasse, Mark Vincente
Drehbuch: Wililam Arntz, Betsy Chasse, Matthew Hoffman

Der Gottesbeweis

Jahrtausende lang haben Theologen, Mystiker, Philosophen und viele andere Menschen versucht, die Existenz Gottes zu beweisen, und jetzt sind es ausgerechnet die Wissenschaftler, namentlich die Quantenphysiker, die dem Phänomen auf die Spur gekommen sind!?

„Wie funktioniert Realität, wer erschafft sie?
Was sind Gedanken? Wo kommen sie her?
Haben wir Einfluss auf das, was uns passiert oder sind wir Opfer der Umstände?“


Das sind die Hauptthemen dieser Dokumentation. Die Fragen und Informationen sind genauso vielschichtig, wie der englischsprachige Titel: Das Wort „Bleep“ steht für den Piep-Ton im Fernsehen, wenn ein Schimpfwort benutzt wird. Man könnte also auch: „What the Fuck...“ dafür einsetzen. Die eigentliche Frage des Titels ist die nach dem Wissen: „Was wissen wir eigentlich?“ Herzlich wenig, wenn es um unseren Ursprung geht. Was wäre aber, wenn wir es wüssten? Was wäre, wenn wir uns eines göttlichen Ursprungs bewusst würden? Dann hat schon der Titel die passende Frage bereit: „What Do We Now?“, Was tun wir jetzt? Was fangen wir dann mit diesem Wissen an?





Vierzehn renommierte Interviewpartner aus Wissenschaft, Forschung, Theologie und Esoterikszene geben Auskunft über ihre Ansichten und ihr Wissen. Insbesondere werden die Quantenphysik, die Quantenmechanik und die Gehirnforschung bemüht. Die Erkenntnisse sind erstaunlich. Mit Spielszenen und üppigen Computeranimationen wird das komplizierte und trockene Thema effektvoll aufbereitet.

Was bleibt, wenn man ein Atom in seine winzigsten Bestandteile auflöst, und dann die noch weiter auflöst, bis es nichts mehr aufzulösen gibt? Es bleibt nur die Leere! Der größte Teil des Universums besteht aus Leere. Aber diese Leere ist mit etwas gefüllt, was immateriell ist. Das ist das Bewusstsein. Aus dieser wissenschaftlich belegten Erkenntnis, leiten sich wichtige Schlussfolgerungen ab. Wenn unser Bewusstsein Bestandteil unserer Zellen ist, dann müssten wir dieses Bewusstsein auch lenken können. Das hat der japanische Wissenschaftler Dr. Masaru Emoto mit seinen Wasserkristallen nachgewiesen. In der Konsequenz heißt das, dass wir unsere Wirklichkeit selber erschaffen. Das bedeutet dann aber auch, dass wir für unsere Realität selbst verantwortlich sind. (Dumm gelaufen?!)


Wasserkristalle


Wasserkristalle

Der japanische Wissenschaftler Masaru Emoto ist Doktor der alternativen Medizin. Ihm gelang es als erstem Forscher zu beweisen, dass die Qualität von Wasser vom menschlichen Bewusstsein gesteuert werden kann. Wenn man es beschimpft und anschreit, verschlechtert sich seine Qualität, wenn man ihm Liebe und Dankbarkeit erweist, verbessert sie sich. Es hat eine Weile gedauert, bis Dr. Emoto es geschafft hat, dies mittels wissenschaftlicher Methoden nachzuweisen. Mit einem hochempfindlichen Mikroskop untersucht er kristallisiertes Wasser, dass zuvor mit einer Hochgeschwindigkeitskamera in einem sehr kalten Raum abgelichtet wurde. Die Fotos dieser Wasserkristalle gingen um die Welt. Sein erstes Buch „Die Botschaft des Wassers“ wurde zum Bestseller, was für eine naturwissenschaftliche Studie eher ungewöhnlich ist. Er trifft sich regelmäßig mit Gruppen von Interessierten an einem See und zollen dem Wasser Liebe und Dankbarkeit. Die Untersuchungen der Wasserqualität vorher und nachher sind dramatisch. (Die nächste Veranstaltung ist Anfang Dezember am Bodensee). Die englischsprachige Website lautet: http://thank-water.net/

Der größte Teil unseres Planeten besteht aus Wasser. Die Macht des Wassers haben der Tsunami in Südostasien vor einem Jahr und die Flutkatastrophen am Golf von Mexiko deutlich demonstriert. Wenn man dann noch bedenkt, dass auch der Mensch zum überwiegenden Teil aus Wasser besteht, kann einem das schon unheimlich werden. Besteht am Ende die Möglichkeit, dass der Mensch – oder eher eine kritische Masse von Menschen – das Wasser und damit die Natur beeinflussen können? Wenn ja, dann könnten wir mit unserem Bewusstsein auch unsere eigene Gesundheit regulieren?


Die Spielhandlung

Amanda arbeitet als Fotografin (gespielt von der ertaubten Schauspielerin Marlee Matlin, die für ihre Hauptrolle in „Gottes vergessene Kinder“, USA 1986, den Oscar erhielt.) Nur ungern nimmt Amanda den Auftrag an, auf einer polnischen Hochzeit zu fotografieren. Zu sehr wird sie bei solchen Anlässen an ihre eigene Hochzeit und die anschließende unglückliche Ehe erinnert. In diesen Spielszenen wird mit Hilfe von Computeranimationen gezeigt, dass solche Erfahrungen uns derartig prägen, dass wir die Tendenz haben, sie zu wiederholen und damit zu bestätigen. Auf einem imaginären Spielfeld begegnet ihr ein Junge, der mit einem Basketball spielt. Er demonstriert ihr, dass wir eine Vielzahl von Realitäten haben. Wir wählen meistens aber nur aus einem kleinen Reservoir von Möglichkeiten aus, die mit unseren vergangenen Erfahrungen übereinstimmen. Dadurch nehmen wir uns selbst viele schöpferische Ansätze, die zu einem kreativeren und befreiteren Leben führen könnten.


Marlee Matlin als Amanda


Religion versus Spiritualität

An dieser Konditionierung haben einige Religionen großen Anteil, daher kommen sie in dem Film nicht gut weg. Sie werden dafür verantwortlich gemacht, dass sich viele Menschen nicht nur von Religion, sondern auch gleichzeitig von ihrer gelebten Spiritualität verabschiedet haben. Regisseur William Arntz sieht Spiritualität viel offener und weiter, als Religionen dies im Regelfall erlauben: „Ich glaube, dass viele Menschen spirituell sind. Leider sind sie von der Religion schon sehr früh enttäuscht worden. Und zwar, weil sie selber denken konnten. Daher haben sie sich von der Religion abgewendet. Aber es gibt viele, die zurückkommen, zu ihren eigenen Bedingungen. Sie wollen aus der Religion die Spiritualität herauskristallisieren. Die Religion sagt: Es gibt nur unseren Weg, sonst die Hölle. Wir sagen: Es gibt 6 Milliarden Menschen auf der Erde, also gibt es auch 6 Milliarden Wege.“ Arntz lässt eifrig auf die Religion schimpfen, gleichzeitig will er aber die Existenz Gottes beweisen. „Wir sagen nicht, dass Gott schlecht ist, oder das der Glaube schlecht ist. Wir sagen, dass wir die Wahl haben, was wir aus unserem Leben machen wollen. Und mit dieser Wahlmöglichkeit geht die Verantwortung einher.“ Er geht mit dieser Erkenntnis sehr konsequent um. Im Laufe des Films vermengen sich Wissenschaft und Spiritualität immer mehr. Zum Schluss heißt es: „You are God“. Du bist Gott.


Erfolgsgeschichte

Dieser Film ist kein Mainstream-Film, wäre aber durchaus für ein Massenpublikum geeignet. Die Mund-zu-Mund-Propaganda brachte schon 1 Million Amerikaner in die Kinos. In Deutschland spielt „Bleep“ in ausgewählten Kinos vor ausverkauften Häusern. Die Filmemacher bleiben den wissenschaftlichen Nachweis der Thesen schuldig. Viele dieser Forschungsergebnisse sind auch einfach nicht verfilmbar, und man kann von einem Kinogänger keinen akademischen Grad in Quantenmechanik und Gehirnforschung erwarten. Trotzdem trifft der Film auf einen Nerv der Zeit. Klar, das die Anhänger der New Age-Welle „Bleep“ schon fast zum Kultstatus erhoben haben. Schließlich kommt durch das Medium JZ Knight die ägyptische Wesenheit Ramtha zu Wort. Ramtha ist in Esoterikkreisen eine feste Größe und hat im Lauf der vielen Jahre, die JZ Knight sich ihm als Kanal zur Verfügung stellt, schon viele durch seine „Schule der Erleuchtung“ geschickt.

„Bleep“ ist längst nicht der einzige Film, der sich mit spirituellen Themen auseinandersetzt. Es hat sich in den USA ein Verein gegründet, der sich Spiritual Cinema Circle nennt. Die Mitglieder können dort DVD von Filmen bestellen, die spirituellen Inhalt haben. In diesem Zirkel sind auch Vertreter des „normalen“ Hollywood, wie der Produzent Stephen Simon. www.spiritualcinemacircle.com


Helga Fitzner - red. / 30. November 2005
ID 00000002155
“What the Bleep Do We (K)Now? - Ich weiß, dass ich nichts weiß” (USA 2004)
Dokumentation mit Spielszenen und Computeranimationen
Regie: William Arntz. Betsy Chasse, Mark Vincente
Drehbuch: Wililam Arntz, Betsy Chasse, Matthew Hoffman
Starttermin: 24.11.2005 in ausgewählten Kinos

Weitere Infos siehe auch: http://www.bleep.de






 

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EUROPÄISCHES JUDENTUM IM FILM
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= schon gut


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= na ja


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