Filme, Kino & TV
Kunst, Fotografie & Neue Medien
Literatur
Musik
Theater
 
Redaktion, Impressum, Kontakt
Spenden, Spendenaufruf
Mediadaten, Werbung
 
Kulturtermine
 

Bitte spenden Sie!

KULTURA-EXTRA durchsuchen...

Heimkino

Vater & Sohn



Bewertung:    



Seit vorgestern kann man auf Netflix einen neuen Frankenstein streamen. Der mexikanische Regisseur, Filmproduzent und Drehbuchautor Guillermo del Toro (nichts künstlerisch wirklich Nennenswertes stammte bis dahin von ihm) stemmte das Machwerk; und sein Schinken dauert zweieinhalb Stunden und zieht sich, je später der Abend wird, aufs Zähbreiigste in die Länge. Allein dass es ihm gelang solche Vorzeigestars wie Charles Dance, Nikolaj Lie Kaas, Felix Kammerer, Lars Mikkelsen oder Christoph Waltz mit an Bord zu hieven, machte mich neugierig; und sowieso heizte es das Marketing zu diesem Streifen unverhältnismäßig an - teure Leute, teurer Film.

Die Rahmenhandlung war und ist nicht schlecht:


"Das dänische Expeditionsschiff Horisont unter der Führung von Captain Anderson unternimmt im Jahr 1857 eine Reise zum Nordpol, bleibt jedoch im Eis stecken. Kurz darauf findet die Crew den schwer verletzten Baron Victor Frankenstein und bringt ihn zur Versorgung aufs Schiff. Unmittelbar danach zeigt sich eine mysteriöse Kreatur, die sechs Mitglieder der Crew tötet und die Herausgabe Victors fordert. Victor erklärt dabei, dass er für die Erschaffung jener Kreatur verantwortlich zeichnet und erzählt seine Lebensgeschichte." (Quelle: Wikipedia)


Bei der Gelegenheit [s.o.] kommen auch sogleich die beiden eigentlichen Protagonisten ins Spiel: Oscar Isaac (als Victor Frankenstein) und Jacob Elordi (als Frankensteins Geschöpf). Der Letztgenannte erfüllt im Übrigen nicht annähernd das Klischee eines welt- und weltenzerstörerischen Monsters: Seine zartkindliche Anmut verwirren und trösten die Filmzuschauer zu gleichen Teilen; immer wieder ruft das Geschöpf nach "Victor!", seinem väterlichen Schöpfer, und es zieht ihn also, auch nachdem ihr vatersohnähnlicher Bund ab einer gewissen Stelle nicht mehr diese Innigkeit zu manifestieren in der Lage war - Frankenstein sieht sich ja ab irgendwann gezwungen, sein Geschöpf zu zerstören und zu vernichten, um nicht noch mehr Unheil in die Welt zu bringen als von ihm de facto so schon angerichtet worden war; das Ding verselbständigte sich ja auf das Ungeheuerlichste, und immer wieder erstand es neu aus seiner Quasiunverwundbarkeit heraus - zu ihm dann hin; das hat schon fast ein sexuelles Potenzial, ja und das macht den Film an sich nicht uninteressant.

Wenn nur dann diese ellenlangen Vor- und Nebenhandlungen nicht wären: Der syphillitische Mäzen Heinrich Harlander (Christoph Waltz) fördert das Schöpfungsexperiment von Frankenstein nicht uneigennützig, denn er will sich selbst nach seinem bevorstehenden Tod in das Geschöpf verpflanzt wissen... Sein Töchterchen Elizabeth (Mia Goth) tritt als echter Gegenpart zu Frankenstein auf; sie ist Hobbywissenschaftlerin und sammelt Schmetterlinge - ihr zur Seite steht der junge und unauffällige Gatte (Felix Kammerer), der zufälligerweise auch der Bruder vom Frankenstein ist... Und dann gibt es noch diese frühere Sohn-Geschichte des kindlichen Frankensteins (Christian Convery) mit ihren unterschiedlichen Neigungen und Gegenneigungen zur Mutter (wieder Mia Goth; eine Doppelrolle also) und zum Vater (Charles Dance)...

Die Handlung zieht und zieht und zieht sich, wie gesagt.

Null Steigerung zu den zig Frankenstein-Filmen vormals. (Der letzte, den ich mir freiwillig anschaute, war von 2013, und da spielte Aaron Eckart das ansehliche Monster.)



Oscar Isaac (re. hinter seiner Schöpfung) als Frankenstein von Guillermo del Toro | (C) Netflix

Bobby King - 9. November 2025
ID 15550
Weitere Infos siehe auch: https://www.netflix.com/de/title/81507921


Post an Bobby King

Fernsehfilme/ Miniserien

Heimkino

Neues deutsches Kino

TATORT



Hat Ihnen der Beitrag gefallen?

Unterstützen auch Sie KULTURA-EXTRA!    



Vielen Dank.



 

FILM Inhalt:

Rothschilds Kolumnen

DOKUMENTARFILME

DVD

FERNSEHFILME

HEIMKINO

INTERVIEWS

NEUES DEUTSCHES KINO

SPIELFILME

TATORT IM ERSTEN
Gesehen von Bobby King

UNSERE NEUE GESCHICHTE
Reihe von Helga Fitzner



Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal

 


Home     Datenschutz     Impressum     FILM     KUNST     LITERATUR     MUSIK     THEATER     Archiv     Termine

Rechtshinweis
Für alle von dieser Homepage auf andere Internetseiten gesetzten Links gilt, dass wir keinerlei Einfluss auf deren Gestaltung und Inhalte haben!!

© 1999-2025 KULTURA-EXTRA (Alle Beiträge unterliegen dem Copyright der jeweiligen Autoren, Künstler und Institutionen. Widerrechtliche Weiterverbreitung ist strafbar!)