Filme, Kino & TV
Kunst, Fotografie & Neue Medien
Literatur
Musik
Theater
 
Redaktion, Impressum, Kontakt
Spenden, Spendenaufruf
Mediadaten, Werbung
 
Kulturtermine
 

Bitte spenden Sie!

KULTURA-EXTRA durchsuchen...

Heimkino

Kannibalen

wider Willen



Bewertung:    



Der katalanische Regisseur Juan Antonio García Bayona, der in letzter Zeit v.a. mit auffälligen Blockbustern oder TV-Serien (Jurassic World: Das gefallene Königreich, 2018 oder Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht, 2022) von sich reden machte, drehte für den Auftraggeber Netflix Die Schneegesellschaft, einen Survival-Thriller, der seit voriger Woche beim besagten Stream-Anbieter zu sehen ist.

Der Film bezieht sich auf den Überlebensroman La sociedad de la nieve von Pablo Vierci, einem ehemaligen Schulfreund einiger die 1972er Flugzeugkatastrophe [s. Plot unten] überlebender Passagiere; der Autor schrieb sein Buch erst 36 Jahre nach dem Unfall.

Die Handlung geht so:


"Als die Mitglieder der uruguayischen Rugbymannschaft Old Christians im Jahr 1972 in Montevideo einen Flieger nach Chile besteigen, ist die Stimmung ausgelassen. Einige von ihnen verlassen Uruguay zum ersten Mal. Mitten in den Anden, im äußersten Westen Argentiniens, streift die Maschine des Fluges 571 jedoch einen Berg. Eine Tragfläche wird bei dieser Kollision abgetrennt und der Rumpf des Flugzeugs in zwei Teile gerissen. Die vordere Hälfte des Flugzeugs rutscht einen Gletscher hinunter. Als unmittelbare Folge des Absturzes sterben 12 der 45 Insassen, mehrere Überlebende erliegen ihren schweren Verletzungen in der ersten Nacht mit Temperaturen zwischen minus 30 und minus 40 Grad Celcius, weitere sterben im weiteren Verlauf aufgrund mehrerer Lawinenabgänge.

Die Stelle, an der sie abgestürzt sind, ist für die Rettungsflugzeuge kaum einzusehen. In den Nachrichten, die sie mit einem Transistorradio hören, erfahren die Überlebenden nach acht Tagen, dass die Suche nach ihnen abgebrochen wurde. Sie stecken 72 Tage lang in den Anden fest. Fernando Parrado, von den anderen einfach Nando genannt, ist der Erste, der erklärt, dass er hier nicht verhungern will, und schlägt vor, die im Eis konservierten Leichen als Nahrungsquelle zu nutzen. Auch wenn es unter den teils sehr religiösen Überlebenden heftige Debatten darüber gibt, ob dies Sünde ist, beginnen sie nach und nach Nandos Beispiel zu folgen.

Erst das milde Frühlingswetter erlaubt es Nando und Roberto Canessa den zehn Tage dauernden Marsch nach Chile zu beginnen, um Hilfe zu holen. Es werden schließlich 16 Überlebende gerettet."


(Quelle: Wikipedia)



*

Mit einer Vorführdauer von weit über zwei Stunden ist der Film definitiv zu lang geraten, eine Kürzung um (mindestens) 45 Minuten hätte ihn mit seinen mehr oder weniger nichtssagenden Dialogen geschwängerten Handlung deutlich entschlacken können; man glaubt es den Filmemachern einfach nicht, dass jene von gänzlicher Auszehrung und totaler Entkräftung gezeichnete Überlebende überhaupt noch "motiviert" hätten sein können, so viel Realbanales vs. Pseudointellektuelles von sich zu geben; dabei blieben (welch' ein visuelles Wunder!) ihre jugendlichen und gesunden Zähne, die sie bleckten, anhaltender Maßen strahlend weiß und blendend anzusehen. Auch gab's - am x-ten Tag ihres verschütteten Zusammen- und Gemeinsamseins - so was wie ein sie heiterst aufbauendes Gruppenhoch, das sie zu ausgelass'nen Lachsalven und Versedichten antrieb und begeisterte.

Die jugendlichen Überlebenden ernährten sich zu guter Letzt vom Fleisch der vor ihnen Dahingeblichenen - das sah man gottlob nicht in den Details, also wie dann die Leichen zu tranchierbaren Fleischeinzelteilen portioniert wurden; nein, allenthalben vielleicht der religiös wie ethisch motivierte Widerstand und prinzipielle Ekel vorm Verzehr des Ganzen wurden mir, dem Zuschauer, "dezent" kommuniziert.

Allein die ersten und die letzten zirka fünfzehn Minuten dieses uruguayisch-spanisch-chilenischen Schnee-Schockers nahmen mich emotional gefangen: die spektakuläre Absturz - und die Wiedersehensszene nach der Ortung und Rettung der Überlebenden. All das Dazwischen: müßig gedehnte und peinlichst verplapperte Langeweile.

Kameramann Pedro Luque vermittelte grandiose Landschaftsaufnahmen in den Anden.



Die Schneegesellschaft | (C) Netflix
Bobby King - 12. Januar 2024
ID 14557
Weitere Infos siehe auch: https://www.netflix.com/de/title/81268316


Post an Bobby King

Fernsehfilme

Heimkino

Neues deutsches Kino

TATORT



Hat Ihnen der Beitrag gefallen?

Unterstützen auch Sie KULTURA-EXTRA!



Vielen Dank.



 

FILM Inhalt:

Rothschilds Kolumnen

BERLINALE

DOKUMENTARFILME

DVD

EUROPÄISCHES JUDENTUM IM FILM
Reihe von Helga Fitzner

FERNSEHFILME

HEIMKINO

INTERVIEWS

NEUES DEUTSCHES KINO

SPIELFILME

TATORT IM ERSTEN
Gesehen von Bobby King

UNSERE NEUE GESCHICHTE


Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal

 


Home     Datenschutz     Impressum     FILM     KUNST     LITERATUR     MUSIK     THEATER     Archiv     Termine

Rechtshinweis
Für alle von dieser Homepage auf andere Internetseiten gesetzten Links gilt, dass wir keinerlei Einfluss auf deren Gestaltung und Inhalte haben!!

© 1999-2024 KULTURA-EXTRA (Alle Beiträge unterliegen dem Copyright der jeweiligen Autoren, Künstler und Institutionen. Widerrechtliche Weiterverbreitung ist strafbar!)