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Rezension


Filmstart: 8. August 2013

Trance (GB/FR 2013)

Drehbuch: Joe Ahearne und John Hodge / Regie: Danny Boyle



Im Hinterkopf behalten

Rosario Dawson (Sin City, Death Proof, Percy Jackson – Diebe im Olymp) muss sich nicht viel Mühe geben, um Männer auf die Schnelle zu hypnotisieren. In dem Thriller Trance geht es allerdings verdächtig schnell. Kein Wunder: Weder die Londoner Psychotherapeutin Elisabeth (Dawson) noch ihr zwielichtiger Patient Simon (jung und arrogant: James McAvoy) tun das, was sie vorgeben zu tun. Elisabeth steht vor der Herausforderung, Simon Geheimnisse entlocken zu müssen, die wenig mit ödipalen Kindheitswünschen zu tun haben, sondern mit knallhartem Verbrechertum: Simon ist Kunstauktionator und als solcher in einen spektakulären Gemälderaub verwickelt. Er hat jedoch versucht, seine Bande zu betrügen und das Gemälde selbst einzuheimsen. Dabei wird er vom skrupellosen Bandenchef Franck (anziehend bedrohlich: Vincent Cassel) niedergeschlagen und verliert dadurch teilweise seine Erinnerung.



Rosario Dawson in Trance - Foto (C) 20th Century Fox


Als die Bande nun nach Simons Krankenhausaufenthalt wissen will, wo er das Kunstwerk versteckt hat (ein klassischer McGuffin!), ist dieser ahnungslos. Da Folter nicht hilft, muss Elisabeth helfen. Die durchschaut die Pläne der Männer zwar schnell und wird zur Verbrecherkomplizin. Wie sich im Verlauf der zunehmend verwickelten, mit Wendepunkten nicht geizenden Handlung herausstellt, verfolgt jede der Figuren ihre eigenen Pläne, die sich schlecht mit denen der jeweils anderen vertragen.
Geschichten um Gedächtnisverlust sind für alle Drehbuchautoren eine reizvolle Aufgabe, da damit verbundenen Themenfelder wie Identitätskrise, Geheimniskrämerei und Einfluss des Unterbewusstseins in der Handlung Spannungsmomente und Manipulationen ermöglichen, die ein Zuschauer in anderen Zusammenhängen nicht so einfach akzeptieren würde. Doch was zu Zeiten des grandiosen Thrillers Die 27. Etage (1964) Seltenheitswert hatte, ist in jüngster Zeit dank ausgetüftelter Beispiele wie Memento (2000) einigermaßen ausgereizt. Dennoch gelingt es den Drehbuchautoren Joe Ahearne und John Hodge, der für Regisseur Danny Boyle auch schon Trainspotting, Lebe lieber ungewöhnlich und The Beach schrieb, bei ihrem teils gewagten dramaturgischen Fintenspiel die unglaubwürdigen Aspekte der Story einigermaßen im Zaun zu halten. Dabei helfen Boyles suggestive Regie, die kontrast- und farbenfrohe Arbeit seines Stammkameramannes Anthony Dod Mantle und die vitalen Schauspieler. Doch sie alle können nicht ganz verhindern, dass bei aller Raffinesse zur Mitte des Films die Einfälle etwas aufdringlich und gewollt wirken – und sich teils auch Vorhersehbarkeiten einschleichen so wie die vermeintlich unvermeidliche Dreiecksgeschichte!



James McAwoy in Trance - Foto (C) 20th Century Fox



Der Story hätte etwas mehr Geradlinigkeit gut getan, auch wenn die Verwicklungen dem Zustand des Gehirns der Hauptperson Simon entsprechen und insofern Stil und Thema aufeinander abgestimmt wirken. Vor allem das überraschende und krachende Finale trägt Boyles Handschrift, der keine Scheu hat, psychologische Untiefen mit satter Action zu pulverisieren. Aber wie man Rosario Dawson so einfach vergessen kann, das bleibt mir doch unerklärlich.



Vincent Cassel in Trance Foto (C) 20th Century Fox



Bewertung:    



Max-Peter Heyne - 12. August 2013
ID 7047
TRANCE (GB/FR 2012)
Regie: Danny Boyle
Drehbuch: Joe Ahearne und John Hodge
Mit: James McAvoy, Vincent Cassel, Rosario Dawson, Danny Sapani, Matt Cross, Wahab Sheikh, Mark Poltimore u. a.


Weitere Infos siehe auch: http://www.foxsearchlight.com/trance/


Post an Max-Peter Heyne



 

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= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal

 


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