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Der peruanische Fotograf und Maler Martin Hawie lebt seit zwölf Jahren in Deutschland und fing mit Dokumentar- und Kurzfilmen an auch als Filmautor und -regisseur allmählich auf sich aufmerksam zu machen. Mit Camille (2013) etablierte er sich erstmals als Langspielfilm-Regisseur; der Streifen lief zu seiner Zeit auf Fimfesten in Hof und Mexiko. Zwei Jahre später rückte er mit Toro nach; die BERLINALE stellte diesen Film in ihrer Reihe "Perspektive Deutsches Kino" in 2016 vor - jetzt läuft er regulär in deutschen Kinos an:


"Toro erzählt in schwarz-weißen Bildern, die Geschichte zweier Freunde, die unterschiedlicher kaum sein könnten: der reizbare Toro und der sensible Victor. Beide verdienen ihr Geld mit Prostitution. Während Toro für eine gemeinsame Zukunft und ein besseres Leben spart, zerbricht Victor zunehmend an seinem Drogenkonsum. Als Geldschulden ihn einholen, setzt Victor ihre Freundschaft aufs Spiel."
(Quelle: missingfilms.de)


Das [s.o.] aussagt freilich nichts. Aber auch insgesamt, wenn man nach knapp 80 Minuten abgelauf'ner Schwarz-Weiß-Filmbilder nach einer Art von Quintessenz zu diesem Film verzweifelt in sich gräbt, bleibt allenthalben nur ein Schulterzucken und - noch mehr als dieses - ein ganz schaler Nachgeschmack zurück. Die Toro-Produzentin Laura Harwath dachte sich, gemeinsam mit dem Regisseur, das Toro-Drehbuch aus, was vordergründig die Geschichte des von Polen nach Deutschland hergestrandeten Jungboxers Piotr (der sich Toro nennt) erzählt. Um hierzulande, und v.a. ökonomisch, klarzukommen, jobbt er ziemlich hart als Frauenficker; er ist also - was man in der Tat, auch nicht in Filmen, allzu oft erzählt bekommt - Prostituierter; seine jeweiligen Honorare (bei Hotel- und Eigenheimbesuchen) tun sich im dreistelligen Bereich bewegen; als er gar das letzte Mal bei einer Kundin war, verlangte er von ihr 400 Euro - - von dem vielen Geld will er, angeblich, später eine Boxerschule in der alten Heimat gründen; so sein Lebenstraum, und soweit auch okay.

Aber - wie kommt die zweite Hauptfigur, der Spanier Victor, in sein Leben? Weshalb kümmert er sich um diesen als gänzlichen Totalversager (Drogensüchtler, Schuldenmacher, Jobabbrecher) von den Filmemachern Aufgezeichneten so inbrünstig und intensiv; hat er vielleicht zu diesem - der sich selber, allerdings erfolg-/erwerbslos, bei so alten Mannsbildern als Stricher anbietet, obgleich er, wie wir meinen, überhaupt nicht schwul ist - eine homosexuelle Neigung?? Hat das gar etwas mit seinem Vater, den er beiläufiger Weise "Schwuchtel" nennt, versteckt zu tun??? Und dann kommt auch noch, wie halt Kai'chen aus der Kiste, Victors Schwester in das Spiel; sie sucht in Deutschland eine Anstellung und hat natürlich erst mal, so wie Victor, auch kein Geld etc. pp.

Zwei fies sich aufspielende Schuldeneintreiber rücken dem Victor auf die Pelle; und sie finden Toros rückgelegtes Geld.

Und Toro - völlig außer Rand und Band - bringt daraufhin und nacheinander jede Menge Leute um: erst eine seiner Kundinnen, dann die zwei fies sich aufgespielt habenden Schuldeneintreiber und schlussendlich Freund Victor - - - danach ist ein großer Schnitt: Toro, jetzthin in Polen, sitzt in einer Kirche, betet; und als ihn ein junger Pfarrer ins Gespräch verwickelt, sagt er, dass er einen Mann geliebt hätte, ja und der Pfarrer sagt, das wäre Sünde, worauf Toro seinen Mord an diesem Mann (gemeint war freilich Victor) beichtet und den jungen Pfarrer darum bittet, Gnade für ihn zu erbeten oder so. So endet Toro.

Ungesühnte Tötungstaten eines "Reizbaren"; nein, so etwas befriedigte uns in der Endaussage keinesfalls.

Paul Wollin allerdings spielte sehr intensiv.




Paul Wollin als Toro | (C) missingFilms

Bobby King - 27. April 2017
ID 9990
Toro (D 2015)
Regie: Martin Hawie
Drehbuch: Martin Hawie und Laura Harwarth
Kamera: Brendan Uffelmann
Schnitt: Martin Hawie
Ton: Michael Geck und Boris Kauer
Szenenbild: Peter Stephan
Produktion: Laura Harwarth und Kristina Flegel
Mit: Paul Wollin (als Toro), Miguel Dagger (als Victor) und Leni Speidel (als Emilia)
Kinostart: 27. April 2017


Weitere Infos siehe auch: http://www.missingfilms.de/index.php/filme/10-filme-neu/239-toro


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