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Hollywood

Robert McCall ist genauso trainiert wie Sugar Ray



Bewertung:    



Der Action-Thriller von Regisseur Antoine Fuqua (Training Day, Tränen der Sonne, Shooter) beruht auf der gleichnamigen Fernsehserie aus den 1980er Jahren. Robert McCall (Denzel Washington) hat eine bewegte Vergangenheit. Mittlerweile arbeitet er bei Home Mart, einem Baumarkt, und führt ein ruhiges Leben in Boston. Er geht nächtlich in dasselbe Schnellrestaurant. Dort ist auch Alina alias Teri (Chloë Grace Moretz) zu Gast. Der Teenager ist eine Prostituierte und - wie Robert bald merkt - nicht aus freien Stücken. Als Teri übel zugerichtet wird, beschließt er etwas dagegen zu unternehmen. Denn in seinem früheren Leben war Robert ein Spezialagent der CIA. Doch der Mafiaring, mit dem sich Robert diesmal anlegt, ist größer und mächtiger als gedacht.



In Gefahr: Die zur Prostitution gezwungene Teri (Chloë Grace Moretz) erweckt das Mitgefühl von Robert McCall (Denzel Washington). | © Sony Pictures Releasing France


Die Geschichte weiß von Beginn an zu fesseln. The Equalizer, im deutschen Serientitel mit „der Schutzengel“ übersetzt, ist ein Thriller der besten Sorte. Spannend erzählt, mit vielen interessanten Wendungen, klugen Einfällen und kreativ choreographierten Kampfszenen. Zu Beginn gibt es noch keine Action-Sequenz. Stattdessen wird die Story vorangetrieben und die Charaktere werden liebevoll eingeführt.

Antoine Fuqua stellt mit diesem Film einmal mehr unter Beweis, dass er ein erstklassiger Regisseur für Thriller mit Action-Elementen ist. Die Charaktere sind allesamt auf ihre Weise nachvollziehbar dargestellt. Sie werden vom starken Cast mit viel Leben ausgefüllt. Weltstar Denzel Washington (Malcolm X, Glory, Training Day) steht sinnbildlich für großes Schauspielkino. Nachdem es seit seiner starken Performance in Flight (2012) etwas ruhiger um den zweifachen Oscar-Gewinner geworden war, meldet sich der 1954 in Mount Vernon im Staat New York geborene Afro-Amerikaner mit The Equalizer zurück – und wie! Der Film ist auf Washington zugeschnitten und setzt ihn hervorragend als Action-Star in Szene.

An seiner Seite spielt Shooting-Star Chloë Grace Moretz (Kick-Ass, Let Me In, Hugo Cabret) als Prostituierte Teri groß auf. Deshalb ist es schade, dass ihr Charakter lange Zeit von der Bildfläche verschwindet, nachdem Teri zu Beginn noch eine tragende Rolle spielte.

Als Bösewicht kann der beängstigend-gut spielende Marton Csokas (Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs, Die Bourne Verschwörung, Eine offene Rechnung) begeistern. In weiteren, kleineren Nebenrollen können David Harbour, Haley Bennett und Bill Pullman überzeugen. Filmkenner entdecken vielleicht noch das ein oder andere bekannte Gesicht in Mini-Rollen.



Befragung: Robert McCall (Denzel Washington) stellt den korrupten Cop Masters (David Harbour) zur Rede. | © Sony Pictures Releasing France


Fuqua hat Wert auf eine realistische Darstellung der Action gelegt. Dieses Anliegen ist geglückt, denn obwohl sich Denzel Washington durch eine Gegnerhorde nach der anderen kämpft, wirken die Fights erstaunlich naturgetreu. Dabei ließ sich Fuqua von einem guten Freund und dessen Tipps inspirieren. Die Rede ist von niemand geringerem als Sugar Ray Robinson, dem ehemaligen Box-Weltmeister in verschiedenen Gewichtsklassen. Dieser wies Fuqua auf etwas Erstaunliches hin: Weltklasse-Boxer bemerken schon beim Handschlag anhand mehrerer Aspekte, wie gut jemand in Form ist. Darauf aufbauend entstand die Art der Action in The Equalizer. Denn Robert McCall ist genauso trainiert wie Sugar Ray.

Die Action-Szenen selbst sind extrem hart geraten. Diese Sequenzen sind definitiv nichts für Jedermann. Denn die Finishing-Moves und die Gewaltdarstellung in diesen Teilen des Filmes sind ziemlich explizit. Denzel Washington dabei zuzusehen, ist aber zweifelsohne cool. Das liegt auch an der ruckelfreien, superben Kameraführung von Oscar-Gewinner Mauro Fiore (Avatar-Aufbruch nach Pandora, Training Day, Die Insel). Im Gegensatz zu vielen anderen Regisseuren war es Fuqua wichtig, dass der Zuschauer auch in den Action-Szenen den Überblick behält. Das ist gelungen, da die Kameraführung zwar ruhig, aber dennoch dynamisch ist. Dass hier ein echter Könner am Werk ist, wird zu jeder Zeit deutlich.

Auch die Ausstattung und die Spezialeffekte sind top.



Härtester Gegner: Teddy (Marton Csokas) kann es als einziger mit Robert McCall (Denzel Washington) und seinen Fähigkeiten aufnehmen. | © Sony Pictures


Außerdem fügen sich die kontrastreichen Locations und die stimmige Musikuntermalung perfekt ein. Wer sich den Abspann anschaut, darf sich zudem über den exklusiven und tollen Hip Hop-Song "Guts over fear" von Eminem freuen und den Film nach dem hochintensiven Finale nochmal in Ruhe Revue passieren lassen. Ein Nachfolger des Action-Thrillers mit Kultpotenzial ist bereits in Planung. Nach so einem guten erste Teil, eine erfreuliche Nachricht.


Stefan Bröhl - 7. Oktober 2014
ID 8153
Weitere Infos siehe auch: http://www.sonypictures.com/movies/theequalizer/


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