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Rezension


Filmstart: 11. Juli 2013

7 Tage in Havanna (F/E 2012)

7 Tage / 7 Regisseure





Reichlich zwei Stunden Spieldauer umfassen jene sieben Episoden des karibisch-cineastischen Konglomerats, das sich zum Ziel (und einzigen Handlungsort) die Hauptstadt Kubas auserkor und welches vom kubanischen Romancier Leonardo Padura - der dann gleichsam drei der sieben Filme selbst als Autor beisteuerte - als und für die französisch-spanische Produktion koordiniert gewesen war: "In erster Linie geht es um die Stadt Havanna und die verschiedenen Perspektiven, unter denen sie sich dem Auge des Betrachters darbietet - ob nun in Innen- oder Außenansichten, ob man ganz aus der Nähe hinschaut oder sie mit den erstaunten Blicken eines Fremden sieht. Der Film zeigt eine vielgesichtige und doch einzigartige Stadt, in denen die verschiedensten Lebensentwürfe gelebt werden, die aber letztlich alle miteinander zusammenhängen. Er zeigt eine Stadt, die im Todeskampf darniederliegt und doch immer wieder neu ersteht. Er handelt von meiner Stadt."


*


El Yuma (Episode Nr. 1 | Regie: Benicio del Toro) befasst sich mit dem sehr banalen Kurztrip des US-amerikanischen Jungtouristen Teddy Atkins (Josh Hutcherson), der von (s)einem Taxifahrer Havanna quasi "von hinten" gezeigt bekommt. Ohne jede Vorwarnung taucht der völlig Unerfahrene und des Spanischen nicht Mächtige in das pralle Live-Leben der Einfachen und Ehrlichen hinab, raucht - was sehr putzig bei dem Winzling wirkt - eine Zigarre nach der anderen, trinkt einen Rum auf einen nächsten und... schleppt schließlich eine Mordsblondine mulattischen Ursprungs auf sein Grandhotel-Zimmer ab; dieser Mitläuferin wird jedoch vom (Stasi-)Beamten des Hotels der Pass entwendet, und es stellt sich so, für unsern Teddy, rechtzeitig, also noch weit bevor er mit ihr in die Kiste steigen wollte, raus, dass sie dann eigentlich ein Er also 'ne Transe ist - - das hätte aber unser Teddy irgendwie doch sehen oder spüren müssen. Oder?




Josh Hutcherson (re. hi.) in El Yuma - Foto (C) Alamode Filmdistribution



Cecilias Versuchung (Episode Nr. 3 | Regie: Julio Medem) lässt uns auf plumpem Wege in das zweiflerische Innenleben von der jungen Sängerin Cecilia (Melvis Estrévez) eintauchen. Sie ist von einem reichen und angeblich gut im Showgeschäft verankerten Talentesucher frisch entdeckt worden; und der will sie nun nach Madrid mitnehmen; auch hätte er sich angeblich in das Mädchen bis über die Ohren verliebt - sie, die schon einen Liebsten hat, müsste sich rasch entscheiden... Daniel Brühl spielt diesen Pseudospanier nett und ausdruckslos, was sicherlich die Intention des Regisseurs gewesen war. Und sowieso hätte der Show-Geschäftsmann gegenüber dem tatsächlichen Cecilia-Liebhaber José (Leo Benitez) keine Chance gehabt; der tat das mittels einer zünftigen Geschlechtsaktszene, die er mit der Melvis herzerfrischend absolvierte, mehr als demonstrieren... Dennoch: auch banal erzählt.




Daniel Brühl und Melvis Estévez in Cecilias Versuchung - Foto (C) Alamode Filmdistribution



Der wohl interessanteste der sieben kurzen Film war Elia Suleimans Regie und Hauptdarstellung des Tagebuch eines Neuankömmlings (Episode Nr. 4):

Hier fällt - außer dem O-Ton Fidel Castros aus dem Fernseher - kein Wort. Nur Bilder!

Der palästinensische Regisseur Suleiman spielt sich hier selbst; er weilt im scheinbar größten und auch teuersten Hotel Havannas, das so gut wie nicht bewohnt ist; und man sieht ihm seine dauerhafte Ausgesetzt- oder Verlorenheit buchstäblich an - er guckt in anhaltender Neugier und Verwunderung auf alles Das, was sich um seinen Blickwinkel herum ereignet. Eigentlich ist er ja, wie's das Drehbuch will, in einer Warteposition auf ein Gespräch oder ein Interview mit Kubas Kommandanten; dieses hatte für ihn ein Beamter in der prunkklotzigen PLO-Botschaft (mit Arafat als Marmorbüste vor dem Eingang) eingefädelt; ob das jetzt gar ein Lokaltermin mit Fidel oder "bloß" mit dessem Bruder Raúl Castro letztlich werden sollte, ist zum Filmschluss hin total egal (geworden)...



Elia Suleiman in Tagebuch eines Neuankömmlings - Foto (C) Alamode Filmdistribution



Diese drei obig skizzierten Episoden bleiben in markantester Erinnerung, dass man sie ohne Weiteres für "abrufbar" erachten könnte. Weniger die andern vier...




Bewertung:    





Bobby King - 11. Juli 2013
ID 6939
7 TAGE IN HAVANNA (F/E 2012)
Regie: Benicio del Toro, Pablo Tapero, Julio Medem, Elia Suleiman, Gaspar Noé, Juan Carlos Tabío und Laurent Cantet
Drehbuch: Leonardi Padura und Lucía López Coll (in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Regisseuren)
Kamera: Daniel Aranyó, A.E.C. und Diego Dussuel
Musik: Xavi Turull
Mit: Josh Hutcherson, Vladimir Cruz, Emir Kusturica, Alexander Abreu, Daniel Brühl, Melvis Estévez, Elia Suleiman, Cristela de la Caridad Herrera, Mirtha Ibarra, Jorge Perugorría, Nathalia Amore u.a.



Weitere Infos siehe auch: http://www.7tageinhavanna.de/


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FILM Inhalt:

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EUROPÄISCHES JUDENTUM IM FILM
Reihe von Helga Fitzner

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TATORT IM ERSTEN
Gesehen von Bobby King

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Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal

 


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