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Rezension

Filmstart: 3. Juni 2010

„Vergebung – Luftslottet som sprängdes“ (Schweden 2009)

Nach dem Bestseller von Stieg Larsson


Filmplakat VERGEBUNG - (C) NFP

Die Auswüchse des Rechtsextremismus in Schweden sind der reale Hintergrund der Millenniums-Trilogie des investigativen Journalisten Stieg Larsson, der die literarische Vorlage zur Verfilmung von „Vergebung“ geschrieben hat. Das Buch wurde ein Bestseller und heißt im Original „Das Luftschloss, das gesprengt wurde“. Genauso explosiv, wie der Originaltitel es suggeriert, geht die dritte und letzte Geschichte der Trilogie weiter.

Lisbeth Salander (Noomi Rapace) liegt mit schweren Schussverletzungen im Krankenhaus und wird abgeschirmt. Doch wenn sie überleben sollte, wird ihr der Prozess gemacht, denn sie steht unter Mordanklage. Die unangepasste, punkige junge Frau ist eine begnadete Hackerin und bei einer gemeinsamen Recherche mit dem investigativen Journalisten Mikael Blomkvist (Michael Nyqvist) auf einen rechtsextremen Sumpf gestoßen, in dem sich hochrangige Mitglieder aus Politik, Justiz und anderen Bereichen suhlen. Diese wollen mit aller Macht verhindern, dass Lisbeth Salander eine Aussage vor Gericht machen kann. Ausgerechnet ihr ehemaliger Psychotherapeut und Peiniger Dr. Peter Teleborian (Anders Ahlbom) ist für das psychiatrische Gutachten über sie zuständig und wird alles versuchen, sie als unzurechnungsfähig abzustempeln.

Während Lisbeth allmählich von ihren Verletzungen genest, versucht der Journalist Mikael Blomkvist, ihre Unschuld zu beweisen. Dabei gerät er selber in Gefahr. Er findet immer mehr Beweise für kriminelle Machenschaften und Rechtsextremismus in höchsten Kreisen. Was er über Lisbeths Vergangenheit erfährt, ist bedrückend. Sie war fortgesetzten Misshandlungen, Freiheitsberaubungen und Vergewaltigungen ausgesetzt. Mikael riskiert alles, um Lisbeths Unschuld und damit gleichzeitig die Schuld der Täter zu beweisen. Ein nahezu aussichtsloses Unterfangen.

Leider muss der deutsche Titel der Literaturverfilmung dem des Buches folgen, damit die Verbindung hergestellt werden kann. Während in der englischen Übersetzung die Verleger in etwa dem schwedischen Originaltitel entsprechen, bestehen die deutschen Titel jeweils nur aus einem Wort. Wie schon bei den Büchern von Dan Brown versprechen sich die Verleger durch die reißerischen und nur aus wenigen Silben bestehenden Titel wohl eine größere Aufmerksamkeit, merken aber nicht, dass schlechte Titel auf schlechten Inhalt schließen lassen könnten. Und die Leser und Leserinnen, die sich von solch hohlen Manipulationsversuchen eher abschrecken lassen, ein Buch zu kaufen, sind vielleicht nicht die schlechtesten. Das möge aber bitte die Kinogänger nicht davon abschrecken, sich das fulminante Finale anzuschauen. Mit Vergebung hat der Film wenig zu tun, es geht um Wahrheitsfindung und Sühne.


Der Autor der als „Millenniums-Trilogie“ in die Geschichte eingegangenen Bände hatte ursprünglich zehn Bände geplant. Als Stieg Larsson 2004 an einem Herzinfarkt starb, waren aber nur drei Bände fertiggestellt. Diese stürmten posthum die Bestsellerlisten, zum Teil waren und sind alle drei Bücher gleichzeitig unter den Top 10 oder Top 20. Alle drei Bände sind mittlerweile verfilmt. Die beiden ersten sehr erfolgreich, die dritte Verfilmung verspricht den gleichen Erfolg. Stieg Larsson hat auf eindringliche und spannende Weise den Rechtsextremismus aufgezeigt und fiktiv bearbeitet. Die Figur seiner sperrigen Anti-Heldin Lisbeth Salander gilt als Novum und wird von der internationalen Kritik gefeiert, genauso wie Noomi Rapaces schauspielerische Leistung die verdiente Würdigung findet.

Damit endet die Fabel von der Gerechtigkeit bzw. Selbstgerechtigkeit des Staates, menschenverachtender Machenschaften und einer verheerenden Einstellung dem weiblichen Geschlecht gegenüber.



Angeschossen. Lisbeth Salander (Noomi Rapace) im Krankenhaus. Zu Besuch der Journalist Mikael Blomkvist (Michael Nyqvist) - (C) NFP


Helga Fitzner - red. / 3. Juni 2010
ID 00000004655
„Vergebung – Luftslottet som sprängdes“ (Schweden 2009)
Nach dem Bestseller von Stieg Larsson
Drehbuch: Jonas Frykberg
Produktion: Jon Mankell
Regie: Daniel Alfredson

Weitere Infos siehe auch: http://www.vergebung-derfilm.de





 

FILM Inhalt:

Rothschilds Kolumnen

BERLINALE

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DVD

EUROPÄISCHES JUDENTUM IM FILM
Reihe von Helga Fitzner

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Gesehen von Bobby King

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Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal

 


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