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Feuilleton

Filmfestival

Cannes 2015 (1)

Ein erster Überblick



Der alljährliche Wahnsinn in Cannes hat begonnen. Jedes Jahr im Mai reisen über 30.000 Filmexperten aus der ganzen Welt in die 70.000-Einwohner-Stadt Cannes. Nicht nur Restaurants und Hotels, sondern auch Supermärkte und sogar Transportunternehmen erhöhen zu Beginn des Festivals ihre Preise. Eine Zugfahrkarte kostet dann schnell das Dreifache. Das Festival verschlingt jährlich circa 20 Millionen Euro, von denen die Hälfte der französische Staat zahlt. Unter Experten gilt Cannes, noch vor der BERLINALE und der Biennale in Venedig, als das wichtigste Filmfestival überhaupt.

Im Wettbewerb um die Goldene Palme konkurrieren dieses Jahr neunzehn Filme; Italien und Frankreich sind am stärksten vertreten. Aus Deutschland kommt kein einziger Beitrag. Eröffnet wurde das Festival am 13. Mai durch das Sozialdrama La Tête haute von Emmanuelle Bercot. Catherine Deneuve spielt darin eine Jugendrichterin, die dem mehrfach straffällig gewordenen Malony eine Perspektive geben möchte. Sensationell sind weder Inhalt noch Erzählweise des Films, sodass er recht bald wieder in Vergessenheit geraten dürfte. Gewinnen kann er sowieso nicht, da er außerhalb des Wettbewerbs läuft. Für Furore gesorgt hat La Tête haute vielmehr, weil es seit 1987 keinen Eröffnungsfilm von einer Frau mehr gegeben hatte.

Die vermeintliche Frauenfeindlichkeit des Festivals ist - neben dem Wetter und den fehlenden deutschen Beiträgen - ein Dauerbrenner auf Partys in Cannes. Die deutsche Filmemacherin Isabell Suba hat diesem Thema 2014 einen eigenen Film gewidmet mit dem Titel Männer zeigen Filme & Frauen ihre Brüste. Dem Festivaldirektor Thierry Frémaux zufolge ist das Geschlecht jedoch kein Auswahlkriterium. In einem Gespräch mit dem Magazin Variety sagte er: „Ich weiß nicht, ob die Filmemacher Männer oder Frauen sind, groß oder klein, weiß oder schwarz oder rot, jung oder alt. Wir laden Filme ein und wählen nicht nach der Geschlechtszugehörigkeit ihrer Macher aus.“

Das scheinen einige anders zu sehen: Lambert Wilson, der Moderator der Eröffnungszeremonie, zollte den Frauen ein besonderes Tribut. Er bat sein Publikum - sehr zur Belustigung vieler anwesender Stars - die Augen zu schließen, während er über die besondere Rolle der Frau im Film sinnierte: „Das Festival ist weiblich. Cannes ist eine Frau.“ Auf Twitter löste Wilson damit einen Sturm der Begeisterung aus.

Von den neunzehn im Hauptwettbewerb laufenden Filmen stammen allerdings nur zwei von Frauen, beide Französinnen: Marguerite et Julien von Valérie Donzelli und Mon roi von Maïwenn. Vorsitzende der Jury sind die Brüder Joel und Ethan Coen, bekannt vor allem für No Country for Old Men, 2007, und Inside Llewyn Davis, 2013. Weitere Jury-Mitglieder sind unter anderem Sophie Marceau, Siena Miller und Jake Gyllenhaal.

Mit Spannung erwartet wird Natalie Portmans Regiedebüt A Tale of Love and Darkness. Der außerhalb des Wettbewerbs laufende Film beruht auf der gleichnamigen Romanvorlage von Amos Oz und erzählt die Geschichte von Oz’ Jugend im Israel der Gründungsjahre. Portman spielt darin selbst eine der Hauptrollen. Am Rande des Festivals wurde außerdem bekannt, dass Portman in einem Film über die Ermordung Kennedys dessen Witwe Jackie spielen würde.



Catherine Deneuve in La Tête haute | (C) Les Films du Kiosque

Lea Wagner - 19. Mai 2015
ID 8649
Weitere Infos siehe auch: http://www.festival-cannes.com


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