Zum Gähnen
langweilig
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Bewertung:
Der halbwegs prominent besetzte Amazon-Thriller Der Heimweg (nach dem gleichnamigen Buch von Sebastian Fitzek) ist halbwegs sehenswert wegen der drei doch ziemlich prominenten Namen aus der deutschen Film- und Theaterszene, nämlich: Sabin Tambrea, Rainer Bock und Andreas Döhler; letzterer zwar nur in einer geradezu minimalistischen Kleinstrolle (als Hendrik der Nikolaus), aber immerhin und wenigstens.
Tambrea und Bock hingegen spielen etwas ausführlicher ihre doch ziemlich angespannte und wahrscheinlich umso kompliziertere Sohn- als wie Vaterrolle aus; wir Heimkinoverzehrer kriegen nachgerade mit, dass da mal irgend so ein Wohnungsbrand gewesen sein muss, wo die halbirre und dauerdepressive Sohnesgattin sich die Pulsader aufschlitzte und hiernach nicht mehr die Kraft aufbrachte, ihre beiden kleinen Kinder aus dem Nachbarzimmer wieder auszuschließen (sie hatte sie dort eingeschlossen, dass sie ihren Suizid nicht miterleben sollten), weil der kleine Bruder seiner kleinen Schwester justament ein Feuer legte und das selbige die Wohnung ganz und gar erfasste; alle tot - nun ja: Seither also vertreibt sich Jules (gespielt vom Sabin) seine allzu langen und zumeist durchwachten Nächte als Begleittelefonist, so was wie'n anrufbarer Seelsorger. Ja und da ruft ihn plötzlich Klara Vernet (gespielt von Luise Heyer) an und schluchzt und schnieft und weint und will sich umbringen, und unser Jules versucht sie davon abzuhalten, mehr noch, er verspricht ihr helfend beizuspringen, und dann wäre er auch bald bei ihr und alles würde wieder gut o.s.ä.
Vorgeschichte unsrer Klara:
"Am Abend ihres Hochzeitstags war Klara zuvor mit ihrem als Staatssekretär arbeitenden Mann in einem teuren Restaurant. Sie war selbst Anwältin, kümmert sich aber nun um ihre sechsjährige Tochter Amelie und hat psychische Störungen. Nach dem Essen brachte Martin sie in einen BDSM-Club zu einem Violent Play, bei dem sie brutal missbraucht wurde." (Quelle: Wikipedia)
Friedrich Mücke spielt den sadistischen Gatten der Gattin, der ihr unentwegt Gewalt aus Hass und/ oder sexueller Lust antut und ihr im Umkehrschluss versichert, dass er sie doch eigentlich und immer wieder lieben würde, wenn sie ihn nur nicht andauernd so mit ihrem Devotismus und/ oder gar sexuellen Masochismus provozieren würde. Eine toxische Beziehung also.
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Anderthalb Stunden zieht sich der zum Gähnen langweilige und mehr oder weniger als filmisches Kammerspiel inszenierte Streifen hin, und die totale Überraschung kommt natürlich erst am Schluss, denn: unser Sabin und kein anderer war/ ist halt dieser in der Filmhandlung so übermäßig penetrant vermutete "Kalendermörder", der sich in die Wohnung der toxisch-verheirateten Vernet's einschmuggelte und dort irgendwann und irgendwie zig Kameras verkabelte, die ihre toxisch ausgelebte Ehe abspeicherte und hiernach auf seinem Rechner nachdokumentierte usw. usf.
Viel ferndialogisches Telefongequatsche (Drehbuch: Susanne Schneider) - und schlussendlich knallt Jules' Daddy, der die komplizierte Psyche und daraus erwachsende Gemeingefährlichkeit von seinem eigen' Fleisch und Blut erahnte, seinen Sohn, bevor der (als "Kalendermörder", wie gesagt) die Eheleute Vernet hinzurichten in der Lage war, kaltblütig ab.
Trostloser Thrillerkrampf.
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Sabin Tambrea (als Psychopath Jules) in dem deutschen Thriller Der Heimweg | (C) Amazon Prime Video
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Bobby King - 22. Juni 2025 ID 15319
Weitere Infos siehe auch: https://www.primevideo.com
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