Halbschwestern-Leiden
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Siebenschläfer-TATORT aus Dresden | Bild: MDR/MadeFor Film / Steffen Junghans
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Bewertung:
"Die 16-jährige Lilly-Marie und ihr Freund Pascal hauen nachts aus dem Jugendheim 'Siebenschläfer' ab. Am nächsten Morgen wird Lillys Leiche tot in einem See in der Nähe aufgefunden. Der 17-jährige Pascal ist flüchtig. Leonie Winkler und Peter Michael Schnabel nehmen die Ermittlungen auf und veranlassen die Fahndung nach Pascal. Das 'Siebenschläfer' präsentiert sich auf den ersten Blick als Vorzeige-Heim. Unter der Leitung von Saskia Rühe leben hier Kinder und Jugendliche, die es in ihrem Leben bisher nicht leicht hatten. Der Erzieherin Jasmin Hoffmann geht Lillys Tod sehr nah. Von Pascal berichtet sie, dass er als schwierig und aggressiv gilt. Deswegen wird er, wie auch andere Kinder des Heims, vom Psychiater Lukas Brückner therapiert. Die Fahndung nach Pascal läuft auf Hochtouren, als ein weiteres Verbrechen passiert: Der zuständige Abteilungsleiter im Jugendamt, Torsten Hess, wird ermordet aufgefunden…"
(Quelle: daserste.de)
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Von Anfang an war klar, dass in dem Siebenschläfer [s.o.] irgendwas nicht stimmen konnte. Die jugendlichen Heiminsassen wirkten einfach viel zu ruhig - das fiel dann Martin Brambach (als unserem Dresdner Lieblingskommissar Peter Michael Schnabel, der früher selbst mal "Heimkind" war) als erstes auf, nachdem er mit Cornelia Gröschel (als unserer Dresdner Lieblingskommissarin Leonie Winkler) die Ermittlungen im Todesfall von Lilly-Marie Reuter (Dilara Aylin Ziem) vor Ort aufnahm.
Erst kurz vor Schluss kam raus, dass Lilly mit ihrer seit Jahren in Portugal lebenden Halbschwester Lucy Wiegand (Sinje Irslinger) nach deren jetziger Wahlheimat mit Lucys Wohnmobil durchbrennen wollte, weil sie halt die Schnauze von dem Heim gestrichen voll hatte - und nachdem sie der verhaltensauffällige Pascal Schadt (Florian Geißelmann), der ihr beim nächtlichen Ausbruch aus dem Heim behilflich war und dachte, dass sie genauso in ihn verliebt wäre wie er umgekehrt in sie, nach ihrer Aussprache enttäuscht verlassen hatte, stürzte sie unter Alkoholeinfluss von der Steinbruchkante in den See; es war also "nur" ein Unfall und kein Tötungsverbrechen.
Das sah dann allerdings die Halbschwester ganz anders, als ihr der plötzliche Tod von Lilly bewusst wurde, und so killte sie zunächst Peter Moltzen (als Torsten Hess, den Leiter des Jugendamtes, der erst sie und später Lilly von ihrer leiblichen Mutter Martina Reuter (Milena Dreißig) wegreißen und nachgerade in das Heim behördlch einweisen ließ), um hiernach auch noch Hanno Koffler (als Psychiater Dr. Lukas Brückner, der die Heiminsassen mit einem noch nicht auf dem Markt befindlichen Antidepressivum vollpumpen ließ) an den Kragen zu gehen; der letztgenannte Racheversuch wurde gottlob von der Polizei rechtzeitig noch vereitelt.
Und so kam eins zum anderen, und wir TATORT-Glotzer wurden diesmal Zeuge von schier unerträglichen Zuständen in einem deutschen Jugendheim, was umkehrschlüssig auf den eklatanten Personalmangel dort und anderswo zurückzuführen war und folglich zu besagten kriminellen Entgleisungen führen musste.
Ziemlich deprimierend alles das.
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Der 17-jährige Pascal ist flüchtig. | Bild: MDR/MadeFor Film / Steffen Junghans
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Bobby King - 13. Oktober 2025 ID 15510
Weitere Infos siehe auch: http://www.daserste.de/tatort
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