Filme, Kino & TV
Kunst, Fotografie & Neue Medien
Literatur
Musik
Theater
 
Redaktion, Impressum, Kontakt
Spenden, Spendenaufruf
Mediadaten, Werbung
 
Kulturtermine
 

Bitte spenden Sie!

KULTURA-EXTRA durchsuchen...

POLIZEIRUF 110

Ermordete "Eiskönigin"



Deutsch-polnischer POLIZEIRUF 110: Spiel gegen den Ball | © rbb/Oliver Feist

Bewertung:    



Am Anfang des in der polnischen Provinz spielenden POLIZEIRUFS 110 (Spiel gegen den Ball) ist der 13-jährige Marco Briegel (Len Blankenberg) eine quasi Vollwaise - seine Mutter wurde auf einem Leiterwagen ihrer kleinen Gerüstbaufirma tot aufgefunden; seinem fernab in einem Männerheim sein Trinkerleben fristenden Vater (Holger Wiegand) ist der Junge schon seit Jahren vollkommen egal.

Unsere zwei brandenburgischen Lieblingskommissare André Kaszmarczyk & Gisa Flake - als Teil des deutsch-polnischen Kommissariats links und rechts der Oder - ermitteln diesmal ein Hassverbrechen, das in Anbetracht seiner äußersten Brutalität (der Kopf der Ermordeten wurde angeblich durch Dutzende von Schlägen mit einer Rohrzange fast unkenntlich gemacht; gottlob bleibt uns TV-Zuschauern dieser Anblick im Detail erspart) seinesgleichen suchen dürfte. Und die Reihe der Verdächtigten zieht sich bis fast zum Schluss des Filmes endlos hin.

Was war der Anlass dieser Tötungstat?

Olivia Briegel, eine mit zig Urkunden und Zertifikaten ausgezeichnete ehemalige Berufssoldatin der Bundeswehr und spätere Kleinunternehmerin, muss den Verhörprotokollen nach eine ziemlich ehrgeizige und irgendwie rücksichtslose Person gewesen sein; ihr näheres Umfeld nannte sie auch "Eiskönigin", und so gesehen dürfte sie wohl mehr Feinde als Freunde um sich geschart haben. Auch in Liebesdingen lief bei ihr vieles scheinbar nicht so wie sie (und v.a. ihr minderjähriger Sohn) es erwartet haben könnten - mit Albert Tallski (als Patryk Dobosz, einem Vorarbeiter ihrer Gerüstbaufirma, der die Tote übrigens zu Filmbeginn in einer Plastikplane eingeschnürt auf jenem eingangs schon erwähnten Leiterwagen fand) hatte sie eine heimlich gehaltene sexuelle Beziehung; und dieser wiederum verdächtigte Adrian Topol (als Jakub Sobinski, den Vorbesitzer der Gerüstbaufirma) des Mordes.

Lange Rede kurzer Sinn: Letztlich verdichtete sich jener Kreis der möglichen Verdächtigten sowohl auf Olivias Sohn als auch dessen Jugend- und Fußballfreunde Robert und Kevin (gespielt von Lauri Kröck und Franz Ferdinand Krause) - und schließlich kommt heraus, dass es der Letztgenannte gewesen war, und alles das im Beisein seiner beiden Kumpel; eine Gemeinschaftstat also.

Ihr gemeinsamer Hass hatte drei völlig unterschiedliche Motive: Die Ermordete ließ den Lieblingshund ihres Sohnes einschläfern, outete Robert gegen dessen Willen als "schwul" und torpedierte das anstehende Jugendfußballturnier, bei dem Kevin sich hätte weiterqualifizieren können. Wegen all so was! Nein, ist es möglich?

*

Das unheilvolle Gewaltpotenzial Heranwachsender anhand dieses Extremfalls etwas näher "als normal" behandelt zu haben - darin liegt die psychologische Qualität des neuen POLIZEIRUF-Films.



Kevin Jankowski (Franz Ferdinand Krause, re) und sein Freund Robert Sobinski (Lauri Kröck, li) spielen gemeinsam in der Amateurliga eines Fußballvereins in Küstrin, in der Hoffnung während des Turniers von Profi-Scouts entdeckt zu werden. | © rbb/Oliver Feist

Bobby King - 22. Juni 2025 (2)
ID 15320
https://www.daserste.de/unterhaltung/krimi/polizeiruf-110/index.html


Post an Bobby King

TATORT | POLIZEIRUF 110



Hat Ihnen der Beitrag gefallen?

Unterstützen auch Sie KULTURA-EXTRA!



Vielen Dank.



 

FILM Inhalt:

Rothschilds Kolumnen

BERLINALE

DOKUMENTARFILME

DVD

EUROPÄISCHES JUDENTUM IM FILM
Reihe von Helga Fitzner

FERNSEHFILME

HEIMKINO

INTERVIEWS

NEUES DEUTSCHES KINO

SPIELFILME

TATORT IM ERSTEN
Gesehen von Bobby King

UNSERE NEUE GESCHICHTE
Reihe von Helga Fitzner



Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal

 


Home     Datenschutz     Impressum     FILM     KUNST     LITERATUR     MUSIK     THEATER     Archiv     Termine

Rechtshinweis
Für alle von dieser Homepage auf andere Internetseiten gesetzten Links gilt, dass wir keinerlei Einfluss auf deren Gestaltung und Inhalte haben!!

© 1999-2025 KULTURA-EXTRA (Alle Beiträge unterliegen dem Copyright der jeweiligen Autoren, Künstler und Institutionen. Widerrechtliche Weiterverbreitung ist strafbar!)