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KULTURHAUPTSTÄDTE EUROPAS


1985 wurde die Aktion „Kulturhauptstadt Europas“ aufgrund einer Initiative der ehemaligen griechischen Kulturministerin Melina Mercouri ins Leben gerufen. Es geht darum, den Reichtum, die Vielfalt und das kulturelle Erbe Europas zu fördern. Die Initiative dient auch zum besseren Verständnis unter den Bürgern Europas. Schwerpunkt dabei ist immer ein Kulturprogramm.


Was präsentieren die Kulturhauptstädte?
Die gewählte Kulturhauptstadt legt ihr Kulturprogramm – historisches und kulturelles Erbe - fest. Weiter wird versucht, Künstler und Kulturschaffende aus anderen europäischen Ländern einzubeziehen. Kulturhauptstädte ziehen immer zahlreiche Besucher an, die zur kulturellen und sozioökonomischen Wirksamkeit dieser Initiative beitragen.
Ein Ziel besteht auch darin, der Öffentlichkeit und dem Besucher die besonderen Aspekte der Stadt, der Region und des Landes näher zu bringen. So wird aufgrund dieser Veranstaltungen ein kulturelles Netz über ganz Europa gespannt, das den Osten mit dem Westen, den Süden mit dem Norden verbindet.


Welche Städte waren bisher Kulturhauptstädte?
Athen war 1985 die erste Kulturhauptstadt Europas. Weitere Städte wie Florenz (1986), Amsterdam (1987), Berlin (1988), Paris (1989), Glasgow (1990), Dublin (1991), Madrid (1992), Antwerpen (1993), Lissabon (1994), Luxemburg (1995), Kopenhagen (1996), Thessaloniki (1997), Stockholm (1998), Weimar (1999).
Im Jahr 2000 wurden aufgrund des herausragenden Datums gleich neun europäische Städte zur Kultur-Hauptstadt ernannt: Avignon, Bergen, Bologna, Brüssel, Helsinki, Krakau, Prag, Rejkjavik und Santiago de Compostela.
In den folgenden Jahren erhielten die nachstehenden Städte den Titel: Rotterdam und Porto (2001), Brügge und Salamanca (2002), Graz (2003), Genua und Lille (2004), Cork (2005), Patras (2006), Luxemburg und Sibiu (2007).


Welche Stadt ist 2008 Kulturhauptstadt?
Es sind die Städte Liverpool (England) und Stavanger (Norwegen).

Liverpool im Nordwesten von England liegt an der Mündung des Flusses Mersey und wurde im 16. Jahrhundert auch „die arme und heruntergekommene Stadt ihrer Majestät“ genannt. Liverpool war eine Hafen- und Industriestadt und erholt sich nun schön langsam wieder von dem wirtschaftlichen Niedergang.

Die Stadt setzt vor allem auf die Kultur und Popularität der von hier stammenden Musikband The Beatles.

Stavanger ist ebenfalls eine Hafenmetropole. Bekannt war Stavanger für seine Produktion von Ölsardinen. In den letzten Jahrzehnten wurde sie auch als Hauptstadt des Öls bekannt. Von hier wird die Förderung des schwarzen Goldes in der Nordsee gesteuert, die Norwegen von einer Fischerei- und Landwirtschaftsnation in einen der reichsten Staaten der Welt verwandelte.
Das Jahr 2008 steht unter dem Motto "Open Port" ("Offener Hafen").

Die nächsten Kulturhauptstädte 2009 sind Linz und Vilnius .


Statement: Vor- und Nachteile einer Kulturhauptstadt

Die Vorteile, Kulturhauptstadt zu werden, liegen darin, sich als Stadt und Land international und national zu präsentieren, die Geschichte und die Kultur der Stadt hervorzuheben. Die Kulturschaffenden, die eingeladen sind, die Stadt zu präsentieren, haben die Möglichkeit, sich mit Land und Leuten auseinanderzusetzen und der Stadt neue Impulse einzuhauchen.
Auch in wirtschaftlicher Sicht können Städte davon profitieren, und zwar von innovativen Kunstpräsentationen, welche Anziehungsmagnete sein können, wenn sie zur rechten Zeit präsentiert werden.

Graz – erstmalig 2003 Kulturhauptstadt in Österreich – hatte so einen Anziehungsmagnet. Das Kunsthaus „A Friendly Alien“ war in den Medien, in Folders als der Magnet angekündigt. Die spektakuläre Hülle des Kunsthauses war bereits in aller Munde und jeder wartete mit Spannung auf die Eröffnung. Was passierte jedoch den Grazern? Der Bau wurde nicht rechtzeitig zur Eröffnung fertig und konnte somit bei den Eröffnungsfeierlichkeiten nicht präsentiert werden, was zu heftiger Kritik in den Medien und bei den Besuchern führte. Der Eröffnungseffekt war durch die Verzögerung mit einem Schlag zunichte. Dies kann natürlich für eine Kulturhauptstadt sehr negative Folgen haben.

Weiter vernachlässigen Städte und Kulturinstitutionen nach dem Kulturjahr, neue Impulse und innovative Kunst anzubieten, und dies führt aus Desinteresse oder aus Geldmangel wieder zum Einschlafen des hoffnungsvollen Ansatzes. Der Alltagstrott zieht erneut in den Städten ein.

Eine Kulturhauptstadt sollte sich in Europa fest verankern und sich auch immer wieder neu in Erinnerung rufen. Ein Beispiel ist Salzburg, wo die „Salzburger Festspiele“ sich jedes Jahr aufs Neue präsentieren und die Stadt somit weltweit immer wieder im Gespräch ist.


Christa Linossi - red. / 22. Februar 2008
ID 00000003715

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