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Der Drache von Besigheim

Es war im Jahre MMVI als sich an einem wolkenlosen, sonnigen Tage über dem Städtlein Besigheim hoch oben am Himmel ein gar merkwürdig Wesen zeigte. Mit schlängelnden Bewegungen und von gewaltigem Ausmaße kam es der oberen Feste mit einem unheimlichen Rauschen immer näher. Itzo wurde den erstaunten Bürgern und Bürgerinnen wie auch Kindelein dero Besigheim bewusst, dass es sich um einen Drachen handeln müsse. Alle waren von Ängstlichkeit, aber auch Neugier erfüllt.

Der Drache suchte eine Heimat, da er in den vielen Jahren des Herumreisens auf der Erde müde geworden. Er war ein freundlicher und hilfreicher Drache, dem Menschen zum Wohle gesinnt. Immer in seinem langen Dasein hatte er versucht, das Weltliche, Materielle mit dem Geistigen zu verbinden. Dies ließe sich bei ihm als Weisheit deuten.

Oben nahe dem Schochenturme von Besigheim hörte er gar liebliche Stimmen von Kindelein. So wurde ihm gar warm ums Herz. Dies könnte der Platz sein, um in Würde weiter zu altern und doch freudige Impulse in Geist, Herzen und Phantasie mit seiner Weisheit bei diesen Kindelein zu setzen. Und welch Zufall, es ward die Schule dero Besigheim. Deren Schulmeister mit seinem Kollegio hatte sich schon immer die Friedrich-Schelling Schule als einen Ort der Weisheit gewünscht. So ward klar, dass dies die richtige Heimstatt für den Drachen sei. Der Drache fühlte dies tief in seinem Innersten.

Damit der Drachen auf dem Schulhofe richtig landen könne, braucht es aufgeschlossene, helfende Menschen. Große wie Kleine, die derob mit Händen und im Geiste ihm seine Heimstätte bereiten. Dies solle geschehen in der Zeit der großen Vakantien von Ende Juli bis August des Jahres MMVI.

Den Fortgang kann man unter www.drachevonbesigheim.de ersehen.

Am19.09. wird die feierliche Übergabe stattfinden, es wird sogar das Fernsehen mit dabei sein.




Gedankensammlung zum Drachen und zur sozialen Skulptur


Drache von Besigheim zwischen Parcours und Schulgebäude / Am Rand des Bewegungsparcours


Linke Seite des Darstellungsbaumes:

Eigenschaften
-Schönheit
-Wahrnehmung
.Farbe
.Form
.Fühlen
.Begreifen

Zitate
-Schönheit von Hundertwasser
-Soziale Skulptur von Beuys
-Schule Treibhäuser der Zukunft
-Schule von Hentig

Symbolik
-Phantasie
-Vision

Göttinger Erziehungswissenschaftler Rittelmeyer fand heraus, Wenn Bau-oder Farbelemente negativ empfunden werden, entwickeln die Schüler eine grundlegende Antipathie gegenüber dem Gebäude. Sind die Farben und Formen jedoch anregungsreich, beschreiben die Schüler den pädagogischen Raum als lebendig und beschwingt, als einen Ort, der ihnen Luft zum Leben lässt und sie nicht bedrängt.

Rechte Seite des Darstellungsbaumes:

Soziale Skulptur
-Zusammenarbeit verschiedenster Menschen
-Die einzelnen Menschen ordnen sich nicht einem Gedanken unter
-Aus der Vielfalt der Ideen wird was eigenes neues
-Besonders die Rückenschuppen eröffnen ein Universum von Farbigkeit, Ornamentik, Gegenständlichkeit und Phantasie
-Das Kunstwerk gewinnt viele neue Dimensionen durch die Teilhabe der Vielfalt der Menschen, die in ihm Ausdruck gefunden haben.
-Es ist eine Vielschichtigkeit, die in traditionell entstanden Skulpturen eher selten zu finden ist
-Psychologischer Prozess von der Mitgestaltung zur Empathie den anderen Meschen achten und ihm Raum geben -Zukunft: Schülern und Lehrern Raum geben zur Gestaltung ihres Lebensumfeldes -Durch die Gestaltung entsteht gegenseitige Achtung, da deutlich wird dass jeder Mensch einen Teil von sich zurückläßt und nicht nur die abstrakten Gedanken von nicht mehr anwesenden Personen ein Diktat ausüben. Die Schule in ihrer Gesamtheit wächst als
evolutinärer Prozeß. Die Menschen wissen, dass sie einen Teil von sich zurückgelassen haben. Sie erfahren sich als wertvoller Teil des Prozesses Schule und werden zum Symbol für Lernen.

Weitere wichtige Erkenntnisse:
-Schulhof soll Aufenthaltsqualität besitzen
.Nicht nur Schulhäuser sind geheime Erzieher
auch Schulhöfe

-Werden Schulen nach pädagogischen Konzepten gebaut
wie Raumaufteilung und Funktionalität und methodische
Umsetzung von Konzepten, dann spielen Farben und andere
Gestaltungselement keine Rolle.

Rittelmeyer über Kükelhaus: "Das wiederholt sich, was ich eine technokratische Tendenz in der Pädagogik nennen würde. In den 70er Jahren diese Schulbauten wären nie entstanden, die Hugo Kükelhaus, der kulturkritiker, mal mit Schweinemastanstalten und Hühnermastanstalten verglichen hat, also die wären nie entstanden, wenn man nicht völlig technokratisch, das heißt jenseits jeder ästhetischen Frage, an solche Bauten herangegangen wäre."

Farbgestalterin Sigrid Stjerneby :
"Und da meine ich müssen wir ansetzen, dass wir wirklich
schöne, wertige Materialen und Dinge den Schülern geben, damit sie auch lernen, Wertschätzung zu üben. Es geht um Stimmigkeit, es geht auch um Würde. Und ich meine, wir reden jetzt immer nur von den Kindern, aber die Lehrkräfte, die Pädagogen sind ja genauso in diesem System drin. Das ist erschreckend. Es ist eigentlich, eigentlich ist das auch ein PISA-Skandal, denn es wird verlangt nur eine Wissensvermittlung. Und alle anderen Sinne, die genauso wichtig sind in unserer Gesellschaft, zu fördern, zu stützen, zu wecken oder wieder zu entdecken, die gehen den Bach runter. "

Der Drache ist Werbung:
-für Visionen,
.das Schule eine soziale Skulptur ist, die die Rolle der lehrende und lernende Menschen aufbricht
.das Wissensvermittlung und Phantasie zusammengehören
.das bei Ideen und deren Ausführung Herz und Hand gepaart sind
-für gesteigertes Selbstwertgefühl als auch Achtung bei den lehrenden und lernenden Menschen
.durch Teilhabe an dessen Gestaltung
.durch die leuchtenden Farben im Kontrast zu den umgebenden Gebäuden
.durch seine Freundlichkeit, die Hoffnung vermittelt
.in seinem nicht funktionell sein als Gegensatz zur Funktionalität der Gebäude

-für die vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten in
Kombination von Rationalität und Metaphysischem


-für Schönheit, die in den Energien, Gedanken und
Phantasien der an der Gestaltung teilhabenden Menschen liegt


-Anlehnung an Beuys "Mein ganzes Leben war Werbung, aber
man sollte sich mal dafür interessieren, wofür ich geworben
habe."


-für den erweiterten Kunstbegriff, bei dem die Kunst
aus ihrem Gefängnis wie Kunstmarkt, Kunstakademie
oder Museum herauskommt


-für die soziale Skulptur
Beschränkt sich nicht auf die traditionellen Künste (Bildhauerei, Malerei etc.)
.wenn viele Menschen zusammenarbeiten, so entsteht gänzlich neues mit einer eigenen Ästhetik
. die auch Ausdruck in den traditionellen Künsten finden kann

-für das künstlerische Potenzial jedes Menschen, was hoffentlich genutzt wird



16. September 2006
ID 00000002655
Siehe auch: http://www.drachevonbesigheim.de