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"schön & gut"
Ausstellung in der peripherie, Galerie im Soziokulturellen Zentrum Sudhaus e.V.
peripherie
Sudhaus e.V.
Hechingerstr. 203
72071 Tübingen

Öffnungszeiten:
Fr bis So, 15-18:00 Uhr
und nach telefonischer Vereinbarung
unter 0711 / 754 11 13
"schön & gut" - 17.06.-16.07.2000
Zur Ausstellungseröffnung, 17.06.2000
Im Bereich der Kunst gibt es in Tübingen vielleicht noch zu wenig bekannte Alternative zur Kunsthalle: Eine davon ist die Galerie peripherie im soziokulturellen Zentrum Sudhaus e.V.. Seit Herbst 1996 arbeitet die peripherie mit regionalen, bundesweiten und internationalen Künstlerinnen und Künstlern zusammen. Deren Arbeiten, seien es Installationen oder aktionistische Kunstformen, stellen einen wesentlichen Beitrag zu einer notwendigen, zeitgenössischen künstlerischen Diskussion dar. Geleitet wird das, z.T. über den Verein des soziokulturellen Zentrums Sudhaus, z.T. über Drittmittel finanzierte Projekt, von Andreas Bär, der auch mit der am Samstag, 17.06.2000 eröffneten Ausstellung an dem Konzept, der jungen Kunst ein Forum und Ausstellungs-möglichkeiten zu bieten, gelungen festhält.

Die Vernissage, die mit ca. 80 Personen gut besucht war, bot ein angenehme Abwechslung zu den üblichen Eröffnungsritualen. Nach einer kurzen Einführung von Andreas Bär unterhielten sich die beiden Künstler Hans Pfrommer und Armin Subke auf einer kleinen Bühne in der Form eines locker eingespielten Dialoges - und bei dem einen oder anderen Glas Wein - über das Thema "Etikette heute". Abschließend luden sie die Gäste ein, sich an dem etikettenbehafteten Ritual einer Ausstellungseröffnung - in welcher Form auch immer - selbst zu beteiligen. Der Auftritt der Zweimann-Band "Die Sache" war dazu eine gelungene Überleitung.

Die Ausstellung, die bis zum 16.07.2000 läuft, zeigt unter dem Titel "schön & gut" klein- und großformatige Arbeiten der beiden Künstler, die sich seit ihrer Akademiezeit kennen.
(Lebensläufe: siehe unter Veranstaltungsankündigung)

Die an sich zynisch-provokanten Arbeiten ziehen einen nicht unerheblichen Teil ihrer kritischen Wirkung aus den Bildunterschriften. So provozierten die beiden Künstler schon in der Stuttgarter Akademie durch pseudowissenschaftliche Vorträge, die auch in Buchform in der Ausstellung erhältlich sind.

Sie selbst bezeichnen ihrer Arbeiten als "Realistischen Pop" oder auch als "Komprimierte Realität", deren weltverbesserische Impetus, so die selbstbenannte Gemeinsamkeit der Arbeiten, eher humoristisch denn aggressiv zu fassen ist. Das celebrierte Zynische der beiden Künstler wird auch durch ihre Selbstpräsentation untermalt. Auf die Frage, wie er das Motto seiner Arbeiten in einem Satz umschreiben würde, antwortete Subke "Meine Mutter sagt immer, schau mal oben nach, da ist immer was drin." Auf die gleiche Frage Pfrommer: "Schöne Bilder in einer schwierigen Zeit".

Trotz des ironischen Untertones, trifft die letzte Beschreibung die Arbeiten ganz gut: die bildsprachliche Rhetorik der sowieso verhaltenen Kritik an was auch immer orientiert sich an allzu bekannten Motiven und Gattungen und kommt recht brav zur Umsetzung.

Aber dennoch: eine sehenswerte Ausstellung.
Sehr schade daher die - momentan wohl kaum anders organisierbaren - knappen Öffnungszeiten.

s.p. - red

Hans Pfrommer und Armin Subke
(Photo: b.w. - red)

Andresa Bär
(Photo: b.w. - red)

Pfrommer, Stoffahne, ca. 200x100 cm
(Photo: b.w. - red)

Subke, Stoffahne, ca. 200x100 cm
(Photo: b.w. - red)

Hans Pfrommer
An die Schönheit; Öl auf Leinwand, o.J., ca. 40x60 cm
(Photo: b.w. - red)


Hans Pfrommer
Visionen ohne praktischen Wert; Öl auf Leinwand, o.J., ca. 30x20 cm
(Photo: b.w. - red)

Armin Subke
Hitler under fire - Serie aus insg. fünf Bildern in Frottage-Technik, o.J. jeweils ca. 30x20 cm
(Photo: b.w. - red)

 

Armin Subke
"Gablen"; Frottage, 1999, ca. 200x150 cm
(Photo: b.w. - red)





Armin Subke
Kleine Operation, o.J., ca. 50x40 cm
(Photo: b.w. - red)

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