Austellungstermine:
Tübingen
peripherie
Sudhaus e.V. |
Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag 15-18 Uhr!
und nach telefonischer Vereinbarung
unter 0711 / 754 11 13
Die folgenden
Texte zu den Terminankündigungen entsprechen dem Veranstaltungshinweis
der Galerie peripherie.
23.03.2002 bis 20.04.2002
100 Fotos für die Pressefreiheit
REPORTER OHNE GRENZEN
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Reporter ohne Grenzen
Die Pressefreiheit gehört zu den unverzichtbaren politischen Grundfreiheiten in demokratischen Staaten. Die Organisation
REPORTER OHNE GRENZEN geht sogar weiter: Für sie ist die Pressefreiheit Menschenrecht. Denn alle Erfahrungen
zeigen, daß die Unterdrückung dieses Rechtes regelmäßig mit der Unterdrückung anderer Rechte aus dem Kernbereich der
Menschenrechte verbunden ist. Die Verletzung der Pressefreiheit signalisiert immer Verletzungen von elementar
personenbezogenen Rechten, wie der Meinungs- und Informationsfreiheit, dem Verbot der Diskriminierung allein nach
Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion oder sozialer Herkunft aber auch in vielen Fällen Verletzungen des Rechtes
auf Versammlungs- und Organisationsfreiheit. Das Maß der Freiheit von Presse- und Kommunikationsmedien ist deshalb
ein guter Indikator für die Situation der Menschenrechte in einem Land.
Die meisten Staaten haben eines oder mehrere der internationalen Übereinkommen zum Schutz der Menschenrechte
unterzeichnet und ratifiziert. Die Wirklichkeit bleibt erschreckend weit hinter dem Anspruch dieser völkerrechtlich
verbindlichen Normen zurück. Für die Pressefreiheit muß eine ähnlich deprimierende Bilanz gezogen werden: REPORTER
OHNE GRENZEN berichtet alljährlich über weit mehr als 100 Staaten, in denen die Pressefreiheit mehr oder minder
beeinträchtigt, häufig auch massiv verletzt oder völlig unterbunden wird. Die Presse kann in diesen Ländern nicht mehr die
Funktion der kritischen Begleitung und öffentlichen Kontrolle der regierenden Eliten und der staatlich-exekutiven
Institutionen wahrnehmen, nicht mehr Sprachrohr für die Interessen von Minderheiten sein, sie kann teilweise nicht einmal
ihren elementaren Informationspflichten nachkommen. ? Alljährlich vergibt REPORTER OHNE GRENZEN zum 10.
Dezember ? dem internationalen Tag der Menschenrechte ? einen Menschenrechtspreis an mutige Journalistinnen oder
Journalisten, die sich unter besonders schwierigen Bedingungen für die Pressefreiheit eingesetzt haben.
Die Ausstellung 100 Fotos für die Pressefreiheit möchte auf die schwierige Situation der Pressefreiheit aufmerksam machen.
Sie zeigt Aufnahmen, die über die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten in Ländern berichten, in denen die
Pressefreiheit behindert wird, in denen diese Arbeit oft auch mit einem hohen persönlichen, manchmal tödlichen Risiko
verbunden ist. Sie informiert über diese Arbeit, indem sie auch die Menschen und deren Lebensverhältnisse zeigt, über die
berichtet wird, indem sie also die Aufgabe und Funktion freier Information an einzelnen aktuellen Beispielen verständlich
macht.
Die Bilder dokumentieren soziale Mißstände, Leid, Verfolgung und Krieg. Sie belegen eine Wirklichkeit, die sich in den
offiziellen Bulletins der Politik oft ganz anders gibt. Nur der mutige Einsatz von Journalistinnen und Journalisten macht diese
Zustände öffentlich wahrnehmbar. Und eröffnet damit manchmal auch die Chance, durch diese Bilder, diese Recherchen,
durch die bloße Information Einfluß zu nehmen, zu alarmieren, aufzuhalten, etwas zu verändern. Denn soviel ist richtig: Was
nicht öffentlich wird, ist nur für die Beteiligten geschehen. Das kann fatale Konsequenzen haben, wenn rechtsstaatliche
Normen außer Kraft gesetzt sind. Es sind Bilder, die die Notwendigkeit und den Sinn freier Information eindringlich
verdeutlichen.
An der Berichterstattung aus den Krisengebieten der Welt wird häufig kritisiert, sie sei fixiert auf die Jagd nach dem
spektakulären Bild, der sensationellen Reportage und das sei meist die sich beständig überbietende Darstellung von Gewalt.
Darüber muß mit guten Gründen nachgedacht werden. Auch in dieser Ausstellung werden erschreckende Bilder gezeigt,
Bilder, für die sich die Ausstellungsmacher jedoch nicht leichtfertig entschieden haben. Denn immer wird der Schrecken
dieser Bilder von der Wirklichkeit des Schreckens weit überboten ? und deren Gewalt und Brutalität läßt sich nicht einfach
verdrängen oder ausblenden. Nur die direkte, ungefilterte Information, die selbst beobachtete und auf Film festgehaltene
Szene, der vor Ort recherchierte Hintergrundbericht kann über die Verhältnisse in diesen Ländern aufklären ? und das sind
eben oft genug Gewaltverhältnisse.
Diese Fotoausstellung ist seit 1995 in 43 Orten in ganz Deutschland (u.a. auch im Bundeshaus in Bonn) und Österreich zu
sehen gewesen. Auch für 2002 liegen mehrere Bestellungen und Anfragen u.a. auch aus Österreich vor. Deshalb war es
notwendig diese erfolgreiche Ausstellung, die an ihren Präsentationsorten sehr zum Nachdenken und für Diskussionen
sorgte, zu aktualisieren. In Zusammenarbeit mit REPORTER OHNE GRENZEN E.V. wurde sie von Dr. Lothar Stetz von
der Volkshochschule im Norden des Landkreises München und Dieter Schnöpf überarbeitet. So wurden neue aktuelle Bilder
von Algerien, Äthiopien, dem Nahen Osten, Rußland aber auch neue Themen wie Afghanistan, Deutschland, Sudan
aufgenommen. Diese Überarbeitung machte immerhin über 50 Prozent der Ausstellung aus.
Die Ausstellung wurde erstellt von der Volkshochschule im Norden des Landkreises München in Zusammenarbeit mit
REPORTER OHNE GRENZEN E.V..
Veranstaltet wird die Ausstellung von ver.di (Fachgruppe Journalismus).
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