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Austellungstermine: Tübingen
peripherie
Sudhaus e.V.
peripherie
Sudhaus e.V.
Hechingerstr. 203
72071 Tübingen
Tel. (07071) 763 532
Fax. (07071) 791 031

Künstlerische Leitung: Andreas Bär.

Email:
andreas.baer@galerie-peripherie.de
Homepage:
www.galerie-peripherie.de


Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag 15-18 Uhr!
und nach telefonischer Vereinbarung
unter 0711 / 754 11 13

Die folgenden Texte zu den Terminankündigungen entsprechen dem Veranstaltungshinweis der Galerie peripherie.




23.03.2002 bis 20.04.2002

100 Fotos für die Pressefreiheit
REPORTER OHNE GRENZEN


Reporter ohne Grenzen


Die Pressefreiheit gehört zu den unverzichtbaren politischen Grundfreiheiten in demokratischen Staaten. Die Organisation REPORTER OHNE GRENZEN geht sogar weiter: Für sie ist die Pressefreiheit Menschenrecht. Denn alle Erfahrungen zeigen, daß die Unterdrückung dieses Rechtes regelmäßig mit der Unterdrückung anderer Rechte aus dem Kernbereich der Menschenrechte verbunden ist. Die Verletzung der Pressefreiheit signalisiert immer Verletzungen von elementar personenbezogenen Rechten, wie der Meinungs- und Informationsfreiheit, dem Verbot der Diskriminierung allein nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion oder sozialer Herkunft aber auch in vielen Fällen Verletzungen des Rechtes auf Versammlungs- und Organisationsfreiheit. Das Maß der Freiheit von Presse- und Kommunikationsmedien ist deshalb ein guter Indikator für die Situation der Menschenrechte in einem Land.

Die meisten Staaten haben eines oder mehrere der internationalen Übereinkommen zum Schutz der Menschenrechte unterzeichnet und ratifiziert. Die Wirklichkeit bleibt erschreckend weit hinter dem Anspruch dieser völkerrechtlich verbindlichen Normen zurück. Für die Pressefreiheit muß eine ähnlich deprimierende Bilanz gezogen werden: REPORTER OHNE GRENZEN berichtet alljährlich über weit mehr als 100 Staaten, in denen die Pressefreiheit mehr oder minder beeinträchtigt, häufig auch massiv verletzt oder völlig unterbunden wird. Die Presse kann in diesen Ländern nicht mehr die Funktion der kritischen Begleitung und öffentlichen Kontrolle der regierenden Eliten und der staatlich-exekutiven Institutionen wahrnehmen, nicht mehr Sprachrohr für die Interessen von Minderheiten sein, sie kann teilweise nicht einmal ihren elementaren Informationspflichten nachkommen. ? Alljährlich vergibt REPORTER OHNE GRENZEN zum 10. Dezember ? dem internationalen Tag der Menschenrechte ? einen Menschenrechtspreis an mutige Journalistinnen oder Journalisten, die sich unter besonders schwierigen Bedingungen für die Pressefreiheit eingesetzt haben.

Die Ausstellung 100 Fotos für die Pressefreiheit möchte auf die schwierige Situation der Pressefreiheit aufmerksam machen. Sie zeigt Aufnahmen, die über die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten in Ländern berichten, in denen die Pressefreiheit behindert wird, in denen diese Arbeit oft auch mit einem hohen persönlichen, manchmal tödlichen Risiko verbunden ist. Sie informiert über diese Arbeit, indem sie auch die Menschen und deren Lebensverhältnisse zeigt, über die berichtet wird, indem sie also die Aufgabe und Funktion freier Information an einzelnen aktuellen Beispielen verständlich macht.

Die Bilder dokumentieren soziale Mißstände, Leid, Verfolgung und Krieg. Sie belegen eine Wirklichkeit, die sich in den offiziellen Bulletins der Politik oft ganz anders gibt. Nur der mutige Einsatz von Journalistinnen und Journalisten macht diese Zustände öffentlich wahrnehmbar. Und eröffnet damit manchmal auch die Chance, durch diese Bilder, diese Recherchen, durch die bloße Information Einfluß zu nehmen, zu alarmieren, aufzuhalten, etwas zu verändern. Denn soviel ist richtig: Was nicht öffentlich wird, ist nur für die Beteiligten geschehen. Das kann fatale Konsequenzen haben, wenn rechtsstaatliche Normen außer Kraft gesetzt sind. Es sind Bilder, die die Notwendigkeit und den Sinn freier Information eindringlich verdeutlichen.

An der Berichterstattung aus den Krisengebieten der Welt wird häufig kritisiert, sie sei fixiert auf die Jagd nach dem spektakulären Bild, der sensationellen Reportage und das sei meist die sich beständig überbietende Darstellung von Gewalt. Darüber muß mit guten Gründen nachgedacht werden. Auch in dieser Ausstellung werden erschreckende Bilder gezeigt, Bilder, für die sich die Ausstellungsmacher jedoch nicht leichtfertig entschieden haben. Denn immer wird der Schrecken dieser Bilder von der Wirklichkeit des Schreckens weit überboten ? und deren Gewalt und Brutalität läßt sich nicht einfach verdrängen oder ausblenden. Nur die direkte, ungefilterte Information, die selbst beobachtete und auf Film festgehaltene Szene, der vor Ort recherchierte Hintergrundbericht kann über die Verhältnisse in diesen Ländern aufklären ? und das sind eben oft genug Gewaltverhältnisse.

Diese Fotoausstellung ist seit 1995 in 43 Orten in ganz Deutschland (u.a. auch im Bundeshaus in Bonn) und Österreich zu sehen gewesen. Auch für 2002 liegen mehrere Bestellungen und Anfragen u.a. auch aus Österreich vor. Deshalb war es notwendig diese erfolgreiche Ausstellung, die an ihren Präsentationsorten sehr zum Nachdenken und für Diskussionen sorgte, zu aktualisieren. In Zusammenarbeit mit REPORTER OHNE GRENZEN E.V. wurde sie von Dr. Lothar Stetz von der Volkshochschule im Norden des Landkreises München und Dieter Schnöpf überarbeitet. So wurden neue aktuelle Bilder von Algerien, Äthiopien, dem Nahen Osten, Rußland aber auch neue Themen wie Afghanistan, Deutschland, Sudan aufgenommen. Diese Überarbeitung machte immerhin über 50 Prozent der Ausstellung aus.

Die Ausstellung wurde erstellt von der Volkshochschule im Norden des Landkreises München in Zusammenarbeit mit REPORTER OHNE GRENZEN E.V..

Veranstaltet wird die Ausstellung von ver.di (Fachgruppe Journalismus).



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