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Feuilleton
Villach, im Mai 2002
Kultur/Theater/Kärnten/neuebuehnevillach:

Glanzvolle Eröffnung der neuebuehnevillach

"Der Theatermacher" von Thomas Bernhard und "Roberto Zucco" von Bernard-Marie Koltés als Eröffnungspremieren neuebuehnevillach nach dem Umbau modernste Off-Bühne Österreichs "Sie sind nah dran" als Leitmotiv

Nach einer langen Zeit der Ungewissheit herrscht in der Villacher Theater- und Kulturlandschaft Aufbruchstimmung. Mit der neuebuehnevillach (www.neuebuehnevillach.at) ersteht das ehemalige Kellertheater zu neuem Theaterleben. Von Seiten der Stadt Villach wurde die Bühne mit einem Betrag von über 750.000 Euro neu adaptiert. "Damit ist die neuebuehnevillach die modernste Off-Bühne Österreichs", so Intendant Michael Weger. Mit dem "Theatermacher" von Thomas Bernhard wurde am 15. Mai die neuebuehnevillach durch Kulturreferent Landeshauptmann Jörg Haider eröffnet. Krönender Abschluss des Eröffnungsfestaktes war eine Eventtheaterperformance von Beda Percht am Villacher Standesamtsplatz.

"Sie sind nah dran" lautet das programmatische Leitmotiv der neuebuehnevillach. Nah dran in der doppelten Bedeutung des Wortes, wie Michael Weger in seiner Eröffnungsrede formulierte: "Nirgendwo sonst in Kärnten ist das Publikum so nah am Theatergeschehen. Nirgendwo sonst in Kärnten ist das Theater in dieser Intensität, Intimität, Spannung und Dichte spür- und erlebbar. Nah dran zu sein bedeutet aber auch, stets nah am Leben der Menschen, am Puls der Zeit zu sein".

Ein Blick auf die Eröffnungspremieren macht diese Dichte und Spannung deutlich. Thomas Bernhard’s Abrechnung mit der "Provinz" und der "Krankheit Theater" ist die große klassische Komödie - klassisch deswegen, weil Bernhard den Widerspruch vom höchsten Kunstanspruch und traurigem Scheitern nie so witzig, nie so berührend und nie so wortgewaltig dargestellt hat.

In "Robert Zucco", einem Gegenwartsdrama des 1998 an Aids verstorbenen französischen Dramatiker Bernard-Marie Koltès (Premiere am 18. Mai um 20 Uhr), schlüpft Martin Schinagl unter der Regie von Oberspielleiter Erik Jan Rippmann in die Rolle des italienischen Massenmörders. Michael Weger: "Das Theater kann keine Antworten auf gesellschaftliche Probleme geben, aber Fragen stellen, die Menschen aufwühlen und zum Nachdenken bringen – und somit Erkenntnis ermöglichen. Der Theatermacher und Roberto Zucco: Dieses Spannungsfeld ist die neuebuehnevillach". Mit einem Budget von rund 700.000 Euro werden neun Eigenproduktionen, darunter zwei Co-Produktionen, fünf Uraufführungen, eine Erstaufführung sowie vier Sonderreihen inszeniert.

MediaMind Martin Hassler, Villach Mai 2002


Bild: Bgm. Helmut Manzenreiter, Intendant Michael Weger und Kulturreferent LH Jörg Haider freuen sich über das neue Theater im Herzen von Villach
(Fotos: Günter Jagoutz)

Programm und weitere Info's siehe:
www.neuebuehnevillach.at
siehe auch / Theater
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