Theaterkritik
Die Acharner (nach Aristophanes) -
Deutsch-Griechisches Theater (Studiobühne Köln)
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Die unten veröffentlichte Kritik löste eine interessante, berechtigte
und an sich sehr alte Diskussion aus, an der sich gerne auch die Leser unseres
Magazins beteiligen dürfen. Siehe:
Die Acharner (nach Aristophanes) -
Deutsch-Griechisches Theater (Studiobühne Köln)
Ein paar der Premierenzuschauer müssen auf der Bühne auf einem Holzgestell Platz nehmen, das an eine Marmortreppe erinnert. Damit ist von Anfang an klar, daß wir uns nicht in der Welt der Antike, sondern im Hier und Jetzt befinden. Schauspieler in teils griechisch anmutenden, teils aus der Altkleidersammlung stammen-den Kostümen plappern maniriert deklamatorisch daher, spicken den Text mit Modernismen und fordern Applaus ein. Drei Musiker spielen dazu die Eurovisions-Fanfare.
Ja, es geht um Ausländerfeindlichkeit und Europa. Die Message: Entweder wir führen Krieg gegen einander, und das ist bekanntermaßen weder moralisch tragbar noch gut für die Gesundheit, oder wir treiben Handel und ergehen uns fürderhin in Schmaus und Braus und Zotigkeit.
Uns dies zu erzählen, braucht die Truppe bald zweieinhalb Stunden. Grotesk sollte es wohl sein, derb komisch und politisch aktuell, "Scheibenwischer" trifft "RTL II". Öde wars, laut, mitunter peinlich.
Das überwiegend griechischstämmige Publikum am Premierenabend feierte die Akteure.
Ein reichhaltiges Buffet mit Freibier entschädigte für manches, für einen mißlungenen Theaterabend nicht.
Sven Lange
Premiere 27.10.2000, Studiobühne Köln
Regie: Kostas Papakostopoulos;
Bühne/Kostüme: Ulrike Mitschke;
musikalische Leitung: Herbert Mitschke;
Dramaturgie: Patrick Neveling;
Ensemble: Thomas Ulrich, Panos Karas, Ercan Aker, Homajun Dorchenas, Vassilis Nalbantis,
Gerhard Sausmikat, Arno Müller; Musiker: Yati Durant, Simon Rummel, Tobias Becker
"Grenzen der Kritik(er)?" - zur Diskussion gestellt
Leserbrief: 18.12.2001 / Kostas Papakostopoulos
(Leiter des Deutsch Griechischen Theaters /Regisseur der oben besprochenen Inszenierung):
Sehr geehrte Frau Parth,
in Bezug auf die Kritik von Sven Lange an unserer Inszenierung "Die
Acharner" von Aristophanes habe ich die folgende Bitte:
Da in der Debatte über die Kritik des selben Autors an der Inszenierung
"Oceano Mare" schon alle Positionen vertreten sind, bitte ich Sie, im
Anschluss an Sven Langes Aristophanes-Kritik mit einem Link auf diese
Debatte hinzuweisen.
Ich denke, dass Ihren Leserinnen und Lesern so die Möglichkeit gegeben
wird, sich eine Meinung über die Tätigkeit des Regisseurs Sven Lange und
die Reaktionen seiner Kollegen, die auch die Meinen sind, zu bilden.
Kostas Papakostopoulos / 18.12.2001 |
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