CD-Besprechung

Beenie Man - neue Single & neues Album !!

Beenie Man - Undisputed
VÖ: 25. August 2006
Virgin Music


Als sich Beenie Man vor einigen Jahren- und das völlig zu Recht- selbst zum King Of Dancehall erklärte, zuckte niemand in der ansonsten für heftige Wortgefechte bekannten Dancehall-Szene auch nur mit der Wimper. Was wohl daran liegt, dass Beenie Man, wenn es um Chats und Riddims geht, das Maß aller Dinge ist. Und weil der Mann, der am 22. August 1973 in Kingston/Jamaica als Anthony Moses Davis das Licht der Welt erblickte, den die ganze Welt aber nur als Beenie Man kennt, die Personifizierung der Dancehall-Szene schlechthin ist. 1981 veröffentlichte Beenie im zarten Alter von gerade mal sieben Jahren seine erste Platte „Too Fancy“. Seitdem steht er nicht nur an der Spitze des Genres, sondern hat auch maßgeblich dafür gesorgt, dass Dancehall sich in der Zwischenzeit zu einem weltweiten musikalischen Phänomen gemausert hat. Dieses Vermächtnis will der 32-jährige nun mit seinem neuesten Album „Undisputed“ (Unangefochten) fortführen.

Beenie selbst sagt, dass sich bei seiner neuen Scheibe alles um den Albumtitel dreht. Wobei es sich bei diesem weniger um ein Konzept, sondern eher um ein Leitmotiv handelte. Jeder Song des Albums musste dem Albumtitel gerecht werden. Unter Mithilfe von Ausnahmeproduzenten wie Scott Storch (u.a. Snoop Dogg, Busta Rhymes, Christina Aguilera, Beyoncé), Don Corleon (Elephant Man, Sizzla) und Tony Kelly (Sean Paul, Wayne Wonder), und mit der Unterstützung von Akon, Brooke Valentine und Reggaeton-Star Voltio, die als Gäste auf „Undsiputed“ mitwirken, hat Beenie Man diese Aufgabe eindrucksvoll bewältigt und ein Album aufgenommen, das seinem bombastischen Titel mehr als gerecht wird. Die daraus ausgekoppelte erste Single „Hmm Hmm“ ist, mit seiner griffig-unwiderstehlichen Melodie und dem ansteckenden Refrain eine typische Beenie-Nummer allererster Kajüte.

Andererseits: Hat es wirklich jemanden erstaunt, dass der Mann, der in seiner Karriere über 1.000 Songs geschrieben hat, in der Lage war, eine Platte zu machen, die ihren hochtrabenden Titel verdient? „Seit ich klein war, war ich immer voller Musik“, erzählt Beenie Man. „Mein Onkel besaß eine DJ-Anlage. Als ich anfing, selbst aufzulegen, war ich noch nicht mal sechs.“ Seit seiner Kindheit hat Beenie stets den Finger am Puls der jamaikanischen Szene gehabt, was u.a. auch daran liegt, dass er bis zum heutigen Tag regelmäßig an den Plattentellern steht. Mit sieben Jahren veröffentlichte Beenie seine erste Single, mit acht gewann er einen landesweiten Talent-Wettbewerb, und mit zehn veröffentlichte er seinen ersten Longplayer „The Invincible Beenie Man, The 10 Year Old DJ Wonder“ („Der unbesiegbare Beenie Man, das 10-jährige DJ-Wunder“). Während der 80er war Beenie ständig unterwegs, nahm Platten auf, spielte live oder arbeitete als DJ. 1992 sorgte er für Aufsehen, als er beim berühmten Reggae Sunsplash-Festival seinen Konkurrenten Bounty Killer öffentlich angriff und des Ideenraubs bezichtigte (angeblich hatte Bounty Beenies Slogan „people dead“ geklaut), und damit eine längere Fehde zwischen den beiden Künstlern vom Zaun brach. Im Jahr darauf versöhnten sich die beiden Streithähne und veröffentlichten mit „Guns Out“ sogar ein gemeinsames Album.

Bald danach veröffentlichte Beenie ein Remake des Bob Marley-Klassikers „No Woman, No Cry“, die neue Version, die er gemeinsam mit dem legendären Produzententeam Sly & Robbie aufnahm, trug den Titel „No Mama, No Cry“. Während dieser Zusammenarbeit entdeckte Beenie die Religion des Rastafarianismus für sich und konvertierte schließlich zu diesem Glauben. Mitte der 90er konnte Beenie Man auf nationaler Ebene eine ganze Reihe von Hits verbuchen, darunter solche Kracher wie „World Dance“ und „Slam“. Mit dem damals auch für den Grammy nominierten Album „Many Moods Of Moses“ und der daraus ausgekoppelten Hitsingle „Who Am I?“ (die in Großbritannien den Sprung in die Top 10 der Charts schaffte) kam 1997 der weltweite Durchbruch und Beenie Man wurde endgültig zum internationalen Superstar. Beenies Erfolg hatte zur Folge, dass das Interesse für Dancehall weltweit – und speziell in den Vereinigten Staaten – rapide zunahm, wovon wiederum viele seiner Genre-Kollegen profitierten. Etwa zur gleichen Zeit gab Beenie Man auch sein Debüt als Schauspieler, und zwar im von der Kritik gefeierten Streifen „Dancehall Queen“. 1998 und 1999 folgten die Alben „The Doctor“ und „Y2K“ (beide auf VP Records), mit denen Beenie seinen Stand in der Szene weiter festigte und die inzwischen als Dancehall-Klassiker gelten. Der Erfolg dieser Alben führte letztlich dazu, dass Virgin Records auf Beenie aufmerksam wurde und ihn unter Vertrag nahm. Sein erstes Album für Virgin „Art And Life“ wurde, vor allem Dank der beiden Monsterhits „Girls Dem Sugar“ (feat. Mya, produziert von den Neptunes) und dem gemeinsam mit Wyclef Jean von den Fugees eingespielten (und von Salaam Remi produzierten) „Love Me Now“ in den USA ein Riesenerfolg. Spätestens jetzt hatte Beenie Man den Gipfel des Pop- Olymp erklommen.

Was folgte, war eine nicht enden wollende Reihe von Hits für Beenie, sowohl in Jamaika als auch auf internationaler Ebene. Befragt danach, wie er sich seinen großen Erfolg erklärt, meinte Beenie: „Ich mache nach wie vor Singles, und lege auch regelmäßig selbst auf. Einfach, weil es wichtig ist, immer auf dem neuen Stand zu bleiben und zu wissen, was angesagt ist. Und natürlich auch, weil es mir Spaß macht.“ Mit seinem 2002er Album „Tropical Storm“, und vor allem der darauf enthaltenen exzellenten Single „Feel It Boy“, für die sich Beenie Man Pop-Superstar Janet Jackson ins Boot holte, konnte er seine Stellung in Übersee weiter ausbauen.
Mit seinem letztem Album „Back To Basics“ legte Beenie dann ein Album vor, das man mit Fug und Recht als das Dancehall-Pendant zu 50 Cents Sommer-Blockbuster „Get Rich Or Die Tryin´“ bezeichnen kann. „Tropical Storm“ enthielt eine wahre Unmenge von Hits, und Hymnen wie “Undeniable” und “King Of The Dancehall” zementierten Beenies Ruf als unangefochtener Meister seines Genres.

„Ich habe jede Hürde eingerissen und jeden Rekord gebrochen“, erklärt Beenie, der inzwischen 3 Mal für den Grammy nominiert war und in Großbritannien mehrfach mit dem MOBO Award ausgezeichnet wurde, mit der für ihn typischen Bescheidenheit den Titel seines neuesten Werkes. Dieses Album ist also wieder nur ein weiter Schritt nach vorn. Doch das hat ja wohl sowieso niemand bezweifelt.

Pressemitteilung, August 2006
ID 2572
Single "Girls" VÖ in Deutschland: 11.08.2006
Album "Undisputed" VÖ in Deutschland 25.08.2006



Streams zu
Beenie Man 'Girls' feat. Akon:

Video via Windows Media
Video via Real Player

Audio:
Windows Media:
Audio via Windows Media
Audio via Real Player

Siehe auch:
http://www.beenieman.net/