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CD-Besprechungen:

HERBERT NOBIS: Kammermusik 1981-1991

composers art label cal 13011

Serenade (1984) für Septett
Saluto a Domenico Scarlatti (1985)
2. Streichquartett (1991)
Oskar (1984) Sechs Episoden aus dem Leben eines Katers für Klavier
Sonate (1982) für Viola solo
Un retablo musical (1987) Eine Episode aus dem Leben des Don Quijote für vier Klaviere und Sprecher

Gesamtspielzeit: 58:32


Klavier-Episoden aus dem Leben eines Katers sowie eine Episode aus dem Leben des Don Quijote? Diese Themen suggerieren zunächst, dass die vorliegenden Kompositionen aus der Feder eines verspielten Träumers stammen. Auch die durchaus angenehm traumhafte Idylle der Serenadenmusik und der einem Abgesang gleichende dritte Satz des 2. Streichquartetts besitzen romantischen Reiz.
Doch das genaue Hinhören und erneute Hineinhören in die Musikstücke eröffnet eine Welt voller geistvoll-brillant modellierter Miniaturen, die eindeutig aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammen.
Bei der auf dieser CD vorgestellten Solo- und Kammermusiken aus den Jahren 1982 bis 1991 überzeugt ein vielschichtiges Potential klanglicher Raffinesse sowie eine virtuos strukturierte und erlebbare Dramatik.
Der 1941 in Mönchengladbach geborene Herbert Nobis wirkt als Professor für Tonsatz und Komposition an der Musikhochschule Aachen und veröffentlichte musiktheoretische Lehrbücher zur Harmonielehre und Solmisation. Dies mag eine Erklärung dafür sein, weshalb die Fülle spieltechnisch interessanter Einfälle unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade den gut aufgelegten Interpreten Gelegenheit zur unaufdringlichen und dennoch ausdrucksstarken Umsetzung bietet.
Obwohl die fünfsätzige Episodenmusik für vier Klaviere mit der reichen Ausdruckspalette und pointierten Klangfarben ausgestattet ist, mochte der Tondichter bei dem aufwändigen "Un retablo musical" auf Zwischentexte, die von einem Sprecher vorgetragenen werden, nicht verzichten. Auf den antiquiert wirkendenden Einsatz des Rezitators hätte die Einspielung jedoch trotz aller Sinnfälligkeit im Vertrauen auf die expressionistische Helligkeit und Lebendigkeit des musikalischen Materials verzichten können.
Die hervorragenden Produktionen des SWR (2.Streichquartett) und des WDR (die übrigen Aufnahmen) verdienen hier Erwähnung.
Prädikat: Eine noble Veröffentlichung des Composers Arts Label mit Nobis-Stücken.

v. - red. / 12. Januar 2002
Ricarda Bröhl (Flöte), Hans-Dietrich Klaus (Klarinette), Martin Christoph Redel (Schlagzeug), Rubin-Quartett: Matthias Tacke (1.Violine), Valerie Rubin (2. Violine), Werner Dickel (Viola), Michael Kasper (Violoncello), Michael Rische (Klavier), Cherubini-Quartett: Christoph Poppen (1.Violine), Harald Schoneweg (2. Violine), Hariolf Schlichtig (Viola), Manuel Fischer-Diskau (Violoncello) Günter Ludwig (Klavier), Rainer Moog (Viola), Roswitha Gediga (Klavier), Rainer Klaas (Klavier), Wilhelm Neuhaus (Klavier) Peter Lieck (Sprecher)

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