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Rezension

A. J. Kazinski - "Die Auserwählten"

Thriller
Heyne 2011
ISBN: 978-3-453-26767-1


"Das Mal auf dem Rücken des Toten. Exakt wie bei den anderen. Dann sah er sich die Nahaufnahmen an.
'Vierunddreißig', sagte er leise. 'Noch zwei.'"


36 Gerechte. So viele soll es laut dem jüdischen Talmud auf der Welt geben – und sie sterben, einer nach dem anderen. Und wenn sie alle tot, wird das Böse die Welt regieren. Nur drei Personen ist das Ausmaß dieser Morde wirklich bewusst. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Wer sind die beiden letzten Gerechten? Und wie kann man den Mörder aufhalten?

A.J. Kazinski ist das Pseudonym des dänischen Autorenduos Anders Rønnow Klarlund und Jacob Weinreich. Die Auserwählten“ ist ihr erster gemeinsamer Roman.

2009, das Jahr der Klimakonferenz in Kopenhagen. Die Polizei ist in höchster Alarmbereitschaft. Da erreicht die dänische Polizei auch noch eine Sicherheitswarnung: Überall auf der Welt geschehen seltsame Morde, deren Todesursache man nicht genau bestimmen kann. Dennoch besteht ein Zusammenhang: Alle Morde geschehen im Abstand von sieben Tagen, und alle Opfer haben eine blutige Tätowierung am Rücken.

Der italienische Polizist Tommasso di Barbara trägt von überall Informationen über die Fälle zusammen und erkennt langsam ein Muster. Ein Hinweis führt nach Dänemark. Dort setzt man den Kopenhagener Polizeipsychologen Niels Bentzon darauf an, die womöglichen Opfer (die „guten“ Menschen Kopenhagens) zu warnen. Keine große Sache, denkt er, doch als er bei einem von den „Guten“ zu Hause ist, trifft er nur noch dessen Ex-Frau die Astrophysikerin Hannah Lund an. Ungewollt wird diese in die Sache hineingezogen.

"'Er hat über einen alten Mythos gesprochen.' (…)
Niels drehte sich um. 'Einen Mythos. Welchen?'
'Etwas mit sechsunddreißig Gerechten. Aus der Bibel, glaube ich. Ich habe nicht alles verstanden. Aber ist das nicht faszinierend: Die meisten Morde sind mit einer Distanz von circa dreitausend Kilometern erfolgt. Deshalb hat er mit Ihnen Kontakt aufgenommen. Anscheinend sind es dreitausend Kilometer zwischen dem letzten Tatort und ...'
'Kopenhagen.' Niels unterbrach sie.
Sie wechselten einen Blick."


Eigentlich wäre Niels' Arbeit damit getan, er hat die „guten“ Menschen Kopenhagens gewarnt. Doch er hat nicht mit Hannahs Neugier gerechnet. Sie erkennt schließlich ein Muster in den Morden, und schon bald stecken beide tiefer in dem Fall drin, als ihnen lieb ist.

Das Schöne an dem Roman ist, dass es keine plumpe Geschichte ist. Vielmehr ist ein Zusammenhang mehrerer: Es spinnt sich ein Netz um Nahtoderfahrung, mathematische Zusammenhänge, der Lebensechtheit der Figuren und der Mythologie des Talmud.

Besonders gut gelungen ist dem Duo, dass jeder Charakter so lebensecht wirkt. Den drei Hauptcharakteren wird viel Raum gelassen für ihre eigene Geschichte. So hat Tommasso di Barbara eine sterbenskranke Mutter; Hannah Lund hat mit dem Tod ihres Sohnes zu kämpfen und Niels Bentzon mit seiner Angst vor dem Reisen. All diese kleinen Schwächen und Probleme sind Teil des Ganzen und geben dem Buch das gewisse Etwas.

Dem Duo ist ein Thriller gelungen, dessen Mischung aus Krimi und Mythologie fesselnd und spannend ist. Das Buch kommt fast gänzlich ohne Action und Gewalt aus, und dennoch kann man es kaum aus der Hand legen.


Tanja Albert - red. 2. September 2011
ID 00000005363
A. J. Kazinski, DIE AUSERWÄHLTEN
Aus dem Dänischen von Günther Frauenlob
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag,
608 Seiten,
13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-453-26767-1
€ 19,99 [D] | € 20,60 [A] | CHF 28,50* (empf. VK-Preis)
Erscheinungstermin: 22. August 2011
Verlag: Heyne



Siehe auch:
http://www.randomhouse.de/book/edition.jsp?edi=363213


E-Mail an Tanja Albert



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