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Maike Vogt-Lüerssen

40 Frauenschicksale
aus dem 14.und 15.Jahrhundert


Verlag Ernst Probst
ISBN 3-935718-19-5


Historikerin:
Held und Befreier der Niederlande war ein Schuft


Wiesbaden - Der in Dillenburg geborene Graf von Nassau und Prinz von Oranien, Wilhelm I., der Schweiger (1533-1584), der große Held und Befreier der Niederlande, war im Privatleben ein Schuft: Der selbst oft untreue Wilhelm I. von Oranien bezichtigte seine unbescholtene zweite Gattin Anna von Sachsen (1544-1577) des Ehebruchs mit dem Advokaten Jan Rubens, ließ diesen verhaften und so lange foltern, bis er aus Furcht vor Wiederholung der schmerzhaften Prozedur gestand, mit Anna bis zu 14 Mal intimen Verkehr gehabt zu haben. Dies enthüllt die aus Wilhelmshaven stammende und heute in Australien lebende Historikerin Maike Vogt-Lüerssen in ihrem Buch "40 Frauenschicksale aus dem 15. und 16. Jahrhundert".

Anna von Sachsen erklärte sich im März 1571 des Ehebruchs für schuldig, weil man ihr versichert hatte, nur so könne sie das bevorstehende Todesurteil gegen den glücklich mit Maria Pypelinx verheirateten Rubens verhindern und dessen Freilassung erreichen. Außerdem hatte man ihr versprochen, im Falle ihres Geständnisses die Angelegenheit auf sich beruhen zu lassen. Doch Rubens kam nicht frei und Wilhelm I. von Oranien offenbarte im Juni 1572 Annas Onkel, dem Kurfürsten August von Sachsen (1526-1586), das "Verbrechen" seiner Gattin. Annas Beteuerungen, sie sei unschuldig, glaubte in ihrer Verwandtschaft niemand mehr.

Wilhelm I. von Oranien heiratete im Juni 1575 Charlotte von Bourbon (1546-1582), worauf Annas sächsische und hessische Onkel empört die sofortige Rückgabe des ehemaligen Heiratsgutes ihrer Nichte forderten. Die unschuldige Anna von Sachsen wurde bis zu ihrem Tod im Dezember 1577 als Ehebrecherin eingesperrt und namenlos im Dom zu Meißen an der Seite ihrer Vorfahren bestattet. Jan Rubens kam nach dem Tod seiner früheren Dienstherrin Anna frei und starb 1587 als angesehener Advokat in Köln, sein Sohn Peter Paul (1577-1640) entwickelte sich zu einem großen Maler des 17. Jahrhunderts. Der Calvinist Wilhelm I. von Oranien wurde im Juli 1584 in Delft kurz vor seiner Ernennung zum Grafen von Holland von einem jungen Katholiken erschossen.

Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Ernst Probst Verlag
Anfragen bei:

Maike Vogt-Lüerssen,
23 Fern Road,
Blackwood S. A. 5051 Australia

E-Mail:Maike Vogt-Lüerssen



 
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© 2002 Kultura (alle Beiträge unterliegen dem Copyright der jeweiligen Autoren, Künstler und Institutionen. Widerrechtliche Weiterverbreitung ist strafbar.)
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