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Albert Koch

Kraftwerk

Reihe The Music Makers
Hannibal Verlag, A- 6600 Höfen 2002
ISBN 3-85445-213-6
10,50 Euro, 148 Seiten

Kraftwerk

Mit dem 1962 geborenen Albert Koch, Redakteur beim "Musikexpress", hat endlich ein hiesiger Musikjournalist ein Buch über Kraftwerk verfaßt. Zuvor beschäftigten sich der Franzose Pascal Bussy 1993 in einer Biographie und das ehemalige Bandmitglied Wolfgang Flür 1999 in seiner umstrittenen Autobiographie ausführlich mit der international bekanntesten Musikgruppe der deutschen Popkultur. Deren kreative Köpfe Ralf Hütter und Florian Schneider haben außer dem Material für die Weltausstellung EXPO 2000 schon seit etlichen Jahren keine neuen Songs herausgebracht, sind nur selten aufgetreten und haben kaum Interviews gegeben. So ist es nicht gerade einfach, Neues über die Düsseldorfer Formation zu schreiben. Vielleicht steht daher bei Koch nach einer betont kurz gehaltenen, auf das wesentliche fokusierte Bandgeschichte eine kommentierte Diskografie der Musik von Kraftwerk im Mittelpunkt. Der detaillierten Besprechung der einzelnen Stücke der Alben stellt der Autor jeweils eine informative Analyse über die Entstehung und eine Einordnung in den musikhistorischen Kontext des Opus voran. Im Teil über die Singles beschränkt er sich auf die wichtigsten deutschen und internationalen Vinyl- und CD-Veröffentlichungen, was Komplett- Sammlern wohl nicht genügen mag. Zum Abschluß folgt ein kommentierter Überblick über Zusammenstellungen und Live-Alben der wegweisenden Technopopper. Im dritten Abschnitt "Das Vermächtnis", der dem Buch Aktualität verleiht, versucht der Autor zu ergründen, welchen Einfluß Kraftwerk auf die Musiker der heutigen Elektronikmusikszene ausgeübt hat. Neben der Auswertung von Äußerungen in Musikzeitschriften hat er dazu eigene Interviews mit zeitgenössischen Elektronikmusikern geführt. Als Resümee kommt Koch zu dem Ergebnis, daß Kraftwerk mit mindestens drei Alben, "Trans Europa Express", "Die Mensch-Machine" und "Computerwelt", eine Reihe nachfolgender Bands und Musikstile nachhaltig beeinflußt hat. Das größte Verdienst der Gruppe sieht er jedoch in der Popularisierung des Synthesizers als vollwertiges Popinstrument. Abgerundet wird das kenntnisreiche Werk mit einem kleinen Bildteil und einem Index. Insgesamt gelingt Koch, der seit dem Kauf der Autobahn-Cassette im Jahre 1975 ein Fan von Kraftwerk ist, eine mitunter recht subjektive, im ganzen aber nachvollziehbare Einschätzung der Musik und Verdienste der Gruppe, wobei er mit gelegentlicher Kritik nicht spart. Seltsam mutet es allenfalls an, daß er mit keinem Wort auf das grundlegende Buch von Pascal Bussy eingeht, dessen Namen er noch nicht einmal erwähnt. Die Lektüre des handlichen und informativen Bandes ist nicht nur Kraftwerk-Verehrern zu empfehlen.

Dr. Lothar Pützstück / 17. Juli 2002

 
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