Literatur - spezial

Bärbel - ich will keine Schickse mehr sein!

Israel meldet Massenübertritte zum Christentum

:: 16. August 2004 :: „Wir wollen keinem Club angehören, der Leute wie Bärbel Schäfer als Mitglied aufnimmt“, sagt Rabbi Groucho Marx. Und der Vorsteher der Rufus-T.-Firefly-Synagoge in Jerusalem sieht dabei nicht so aus, als ob er zu Scherzen aufgelegt wäre.

Der Glaubenswechsel der deutschen Fernsehmoderatorin hat eine Massenpanik im Heiligen Land ausgelöst. Zeitungen sprechen bereits vom ersten Fall, in dem ein Übertritt zum Judentum als antisemitisch gewertet werden kann.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Die christlichen Kirchen in Jerusalem und anderen Städten Israels verzeichnen seit der Bekanntgabe Besucherrekorde. Einige bieten Nottaufen an.

Dabei hätten aufmerksame Beobachter gewarnt sein können, standen doch Schäfers letzte Sendungen geradezu unter einem Davidsstern. Titel wie „Oiweh geschrien – meine Tochter ist schwanger mit sechzehn!“, „Du bist mir nicht koscher – seit wann tragen Sachbearbeiter im Versicherungswesen Frauenkleider?“ oder einfach „Rebbe – ich glaub, mein Schwein pfeift“ verwiesen überdeutlich auf die Sympathie der hünenhaften Blondine für jüdische Kultur.

Schäfer selbst wies Vermutungen zurück, dass der Übertritt nach ihrer Hochzeit mit Michel Friedman ein reiner PR-Gag sei. „Ich liebe die jüdischen Bräuche“, sagte sie in einem Interview mit der BUNTEN. „Zur Hochzeit Gläser zertreten oder die Hochzeitsnacht mit drei Prostituierten verbringen – Michel hat mir so viel Neues beigebracht!“

Während die israelische Regierung mit ohnmächtiger Wut reagiert – Ariel „Megaperl“ Sharon hat bereits eine Panzer-Offensive gegen Schäfers Wohnort Potsdam angekündigt -, äußert sich die christliche Glaubenskonkurrenz begeistert über die Entwicklung:

„Was Jahrtausende Feuer und Schwert und St. Pölten nicht geschafft haben, das hat jetzt eine einfache Frau aus dem Volke geschafft“, jauchzt-frohlockt Reinhold Kardinal Beckmann, „die Kinder Israels in die Arme der Stiefmutter Kirche zu treiben.“

Doch die Gegenbewegung ist stark, und es scheint immer noch möglich, dass dieses Match unentschieden ausgeht. Denn Schäfers Beispiel macht Schule: Immer mehr Stars zeigen sich angezogen von einem Judentum light, in dem sich folkloristische Elemente zwanglos mit entspannter Heilserwartung paaren und das größtmögliche Gedankenfreiheit bis hin zur völligen Absenz von Gedanken ermöglicht:

Madonnas kabbalistische Kabalen finden unter diesem Käppi ebenso Platz wie Udo Walz’ neuer Fassonschnitt mit Schläfenlocken, und Schäfers Talk-Kollege Andreas Türk soll sich sogar schon vorsichtig erkundigt haben, ob nach der Tora Vergewaltigung straffrei bleibt.

Verständlich, dass nicht nur Rabbi Marx angesichts dieser erneuten Bedrohung Israels die Hände ringt:

„Wer kommt als nächster – Arafat?“

Sebastian Andrae September 2004
siehe auch:
Biografie Sebastian Andrae
http://www.sebastian-andrae.de/
SebAn1410@aol.com

 

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