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KÜNSTLERPORTRÄTS:
Ute Krautkremer
Zurück zur Biographie Kunst am Bau
Etwas „Spitzenmäßiges“ für die Dienheimer Grundschule

ObjektKunst

konkret - Plastik - abstrakt

Text: Ulrich Hoffelder

UTE KRAUTKREMER,Keramik, 2001

Lange Zeit war die Keramik das wichtigste Aktionsfeld der 1958 in Koblenz geborenen und inzwischen wieder in Spay lebenden Bildhauerin Ute Krautkremer. In den letzten Jahren aber entdeckte sie zunehmend andere Materialien für ihre Plastiken. Pappmache oder auch Bronze und Aluminium sowie Gips und Papier.


UTE KRAUTKREMER, Keramik, 2001

Neben dem Figurativen beschäftigt sich die Bildhauerin mit abstrakten Umsetzungen. Hier werden organische und geometrische Grundformen zu spannungsreichen Objekten. Die Vielfalt der Formen wird zusätzlich durch die Farbgebung gesteigert. So stehen Farbe und Form im Wechselspiel neuer räumlicher und flächiger Bezüge und Deutungsmöglichkeiten. Scharf begrenzte Farbfelder, geritzte Linien und Bleistiftzeichnungen verweisen auf neu angedachte Räume und Überschreiten konkret vorhandene Begrenzungen.


UTE KRAUTKREMER, Keramik, 2001

Durch Öffnungen und Durchbrüche entsteht ein Dialog von Innerem und Äußerem. Der Bildhauerin gelingt es immer wieder in überraschender Weise formale Strenge mit spielerischen, heiteren Anmutungen zu verbinden. Eigenwillige Farb- und Materialkombinationen unterstreichen diesen Charakter. Ihre Objekte fallen ins Auge, weil die nicht nur auf dem Sockel stehen oder an der Wand hängen bleiben, sondern aus ihr herauswachsen und zu schweben scheinen.


UTE KRAUTKREMER, Keramik, 2001

Angeregt durch eine Ausstellungsreihe mit dem Titel "Blickwechsel" entstanden auch wieder Büsten und Reliefs. "Was zunächst nur ein Ausflug ins Figurative schien, entpuppte sich als ungeahnt folgenreich, denn Figürliches nimmt in ihrem Schaffen wieder großen Raum ein." Hier beschäftigt sie auch auf moderne Weise mit dem in der Renaissance erdachten Bild des Menschen. "Neu ist das Serielle, beispielsweise in einer Fünfergruppe. Selbst wenn es nicht um Individualität geht, gleicht doch keiner der zum Kreis angeordneten Köpfe völlig dem anderen, wirkt manche der Einzelskulpturen sogar leicht karikierend, überschlank in die Länge gestreckt oder mit im Gegenteil eher drallem Körperbau versehen".


UTE KRAUTKREMER, Keramik, 2001

"Selbstbewusste Signale", findet Frau Dr. Sauer-Kaulbach in Ihren Texten zu den Ausstellungen in der Galerie Eva Tent in Koblenz. Hier stellte sie bereits zum 5. Mal ihre Arbeiten aus und bei ihr plant sie auch 2003 eine Jubiläumsausstellung. "Ein Katalog ist ebenso geplant. Auch wenn neue Ideen oft nicht unmittelbar zu realisieren sind, so hat die Künstlerin ständig neue Pläne und Vorhaben im Kopf oder besser in ihrem Notiz. Und Zeichenbuch. Vieles konnte sie auch schon verwirklichen, wie beispielsweise eine Rauminstallation oder eine begehbare Plastik. 1995 realisierte sie in Annweiler auf Einladung der Kreisverwaltung SÜW zusammen mit der Fotografin Helga Persel aus Mainz ihr erstes Raumprojekt.

Ulrich Hoffelder 2001

"Buntschnecke" wiegt halbe Tonne

Identitätsstiftende Kunst am Bau auf dem Dienheimer Schulhof angekommen

Beate Nietzel, Rhein-Main Zeitung Juni 2002

Dienheim -

UTE KRAUTKREMER, "Kunst am Bau", 3.20 m breit und 2.70 m hoch,
aus GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff)

Max hätte auch gerne so ein tolles buntes Riesending, und er ist stolz auf seine Mama, daß die sich sowas ausgedacht hat. Allerdings ist Max erst fünf und geht noch nicht zur Schule- schon gar nicht in Dienheim. Dort nämlich, auf dem Spielgelände der Falkenberg-Grundschule steht seit gestern das Schnecken-Höhlen-Turm-Haus, weithin sichtbar in Gelb, Grün, Blau und Orange leuchtend.
Entworfen hat es die Bildhauerin Ute Krautkremer. Nicht einfach nur "Kunst am Bau" habe sie verwirklichen, sondern ein bespielbares Objekt schaffen wollen. "Es soll dem natürlichen Verlangen der Kinder nach Klettern, Entdecken und Verstecken Rechnung tragen, soll durch seine Farbigkeit ein Anziehungspunkt sein und gleichzeitig die Phantasie der Kinder anregen, das Objekt mal als Haus oder Turm, mal als Burg oder Tier zu deuten", so die Künstlerin, die als Pädagogin einerseits- rund 10 Jahre arbeitete sie als Kunsterzieherin am Oppenheimer Gymnasium- und als Bildhauerin andererseits den Bogen von der Jugend zur Kunst zu schlagen weiß.
"Cool", tönt es denn auch von den Zaungästen auf der steinernen Bank am Rande der Wiese. Rebecca, die als Viertklässlerin allerdings nur noch kurzes Vergnügen am bunten Objekt haben wird, findet es "klasse", Marvin auch- nur hat er es sich noch größer vorgestellt. Auch Kathrin und ihre Kameraden aus der ersten Klasse sehen erwartungsvoll dem Toben in der 2.70 Meter hohen und 3.20 Meter breiten begehbaren Skulptur entgegen, haben aber darüber die angekündigte Schaukel nicht vergessen. Ein Jahr Entstehungszeit verbuchte die "Buntschnecke", war als Entwurf schon geboren, als die Schule im vergangenen Jahr eingeweiht wurde, und hat als Metallarbeit an der Hauswand, als Emblem auf Briefköpfen, als Blickfang auf Rebeccas T-Shirt bereits Eingang gefunden in die Identität der Schule.
Genau das war auch die Absicht von Dietmar Gross. Der Dienheimer Künstler sah hier die Chance, mit dem Medium Kunst identitätsstiftend zu wirken für Schule, Gemeinde und Neubürger und so den Sinn der "Kunst am Bau" erfahrbar zu machen.............
Als i-Tüpfelchen empfindet auch Schulleiterin Greth-Braun die bunte Skulptur.

Beate Nietzel, Rhein-Main Zeitung Juni 2002

UTE KRAUTKREMER, "Kunst am Bau", 3.20 m breit und 2.70 m hoch,
aus GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff)



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