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KÜNSTLERPORTRÄTS:
MICHAEL BÖGER
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Michael Böger - BLICKDICHTUNG

BLICKWECHSEL     WORTWINKEL     WEITWINKEL
Text Michael Böger 2001

BLICKWECHSEL

Zyklus - Rahmenbedingungen

‚entspannte' Keilrahmen unterschiedlicher Größe:

1) Zustand Musenkuß (auch Pablo's Kuss)
2) Zustand Rotfluß
3) Zustand Blaustellen

Michael Böger, "Musenkuß", 1999
Michael Böger, "Rotfluß", 1998 Michael Böger, "Blaustellen", 1999-2001


Zyklus - Begegnungen

Bislang sechs Holz-Tafeln à ca. 15 X 30 cm, eine Kombination aus Material, Malerei, Photografie, Text

Michael Böger, "Begegnung", 1997
Michael Böger, "Begegnung", 1998
Michael Böger, "Begegnung", 1999

Zyklus - Jazz

Vier Holz-Tafeln à ca. 21 X 29 cm, Acryl

Michael Böger, "Jazz", 1997
Michael Böger, "Jazz", 1997


Zyklus - Frühling

1) Frühling
2) Trias 1-3
3) Aus der Mitte
4) Fruchten
5) Lichtung 1-2
6) Farbschachtel

Michael Böger, "Frühling", 2000Michael Böger, "Aus der Mitte", 2000
Michael Böger, "Trias", 2000








         
   
Michael Böger, "Lichtung", 2000
Michael Böger, "Fruchten", 2000
Michael Böger, "Lesen und Lauschen", 2000

Zyklus - Die ganze Wahrheit

Mehrere Arbeiten auf Papier, überwiegend Mischtechniken aus Acryl, Graphit, Kreide, Polychromos, Fettstift, u.ä.

1) Schrei
2) Venus - schwanger
3) In Erwartung
4) Ein Flügelschlag
5) Adam und Eva - Disput
6) Die ganze Wahrheit
7) Wärmewiderstand
8) Eröffnung
9) Rabe
10) Schreizwei
11) Vom Lachen und Vergessen

Michael Böger, "Schrei", 1998Michael Böger, "Schwangere Venus", 1998
Michael Böger, "In Erwartung", 1998Michael Böger, "Flügelschlag", 1998
Michael Böger, "Adam und Eva - Disput", 1998 (verkauft) Michael Böger, "Die ganze Wahrheit", 1998
Michael Böger, "Wärmewiderstand", 1999
Michael Böger, "Eröffnung", 1999 Michael Böger, "Rabe", 1999
Michael Böger, "Schreizwei", 1999Michael Böger, "Vom Lachen und Vergessen", 1999

Zeich(nung)en

1) Blume Wahrheit
2) Artefakt1
3) Artefakt2
4) Artefakt3
5) Akt
6) Akt

Michael Böger, "Blume Wahrheit", 1998Michael Böger, "Artefakt", 1997
Michael Böger, "Artefakt2", 1997 Michael Böger, "Artefakt3", 1997
Michael Böger, "Akt", 2001 Michael Böger, "Akt", 2001

WORTWINKEL

Fensterfarben

Erinnerungen fliegen aus dem Fenster und schlagen auf der Straße auf.
Eilends gehen Menschen vorüber ohne Notiz zu nehmen, vielleicht schütteln sie noch den Kopf. Aber das war auch schon alles. Also nehme ich die größeren Brocken, stemme sie über den Sims und schaue ihnen beim Zerbersten zu.
Die Leute fangen an sich zu ducken und machen einen Bogen um mein Haus... Das ist heute gut so... das ist, was ich gerade heute brauchen kann und wer weiß vielleicht versuch ich's noch einen Tag länger damit, bis ich mich nur noch daran erinnere wie ich damit angefangen habe und was für ein leichtes Gefühl das war. Bis ich es jeden Morgen so mache und mich irgendwann nicht mehr erinnere und wenn die letzte Erinnerung zum Fenster raus ist fängt der Morgen im Jetzt an und ich gehe aus dem Haus und freue mich wie ein kleiner Junge darüber, dass jetzt die Sonne scheint oder Nachbars Tochter mich jetzt anlächelt oder jetzt eine Schneeflocke meine Nase stupst oder über all die Überraschungen, die mich jetzt treffen können.
Jetzt fange ich mich an zu sehnen. Morgen fliegen Sehnsüchte aus meinem Fenster. Die sind leicht, bunt und keiner wird einen Bogen um mein Haus machen und die Leute werden sich über all die Farben freuen und mich grüßen.
Am besten ich fange gleich damit an.

Sein

Ist
Das
Nichts
Denken
Nicht ein
Wunderbarer
Zustand für neues
Wunder wenn Gefühle
Weite in dir finden die Seite
Die verwundert auch verwundet
Ist das das Nichts
Ist das nichts
Ist das neu
Das ist
Sein


Zwischen den Wellen

Stille
fliegende Gedanken
streifen Gefühle
wirbeln sie auf
Unruhe stiftend

Laut
stürmende Bilder
wollen Worte
niederreißen zur Erneuerung und ich
rede noch immer dagegen

Stille
ich sitze am Ufer
des Wortflusses
möchte ihm meine Tränen anvertrauen
er fließt weiter... und ich frage

Laut
"Wie machst Du das... fließen ?"
Zwischen den Wellen
antwortet er leise
"Sei die erste Träne und lausche ihr"

Schwarzweiß

Nach dem Aufstehen
liegt loses Laub
auf meinem Schreibtisch
vom Sturm gerissen
schwarzweiß durcheinander

Aus kleiner Wahrheit
über großen Irrtum
spazieren Gedanken
bis das Laub gekehrt
mit dem letzten Blatt
die Stille wiederkehrt

WEITWINKEL

In den Ordnungen des Lebens, im Spiel der Möglichkeiten sind wir Menschen ein Bestandteil von vielen. Wir sind darin in der glücklichen Lage unser Selbst und das der anderen in der Kommunikation und Interaktion mit all unseren Sinnen stets auf's neue zu überprüfen und unseren Standort darin mitzubestimmen. Wenn wir für unsere eigenen Möglichkeiten, unser Potential und unsere Ereignisse offen sind und empfänglich bleiben, bewegen wir unsere Wirklichkeit.
Was zählt ist ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass alles was wir nicht tun ebenso seine Spuren hinterlassen wird, wie das was wir tun. Alles ist Ereignis und jedes Ereignis zieht weitere nach sich. So ist dann auch alles was uns auf den ersten Blick zufällig erscheint in Wahrheit Voraussetzung für alles darauf Folgende, eine Variante im Ablauf der Möglichkeiten.
Nehmen wir ein Kontingent - z.B. das ausgestellte Werk eines Künstlers - entstanden aus früheren Ereignissen als Potential für weitere Ereignisse, zum Beispiel beim Betrachter des Werkes - diese bleiben meist im Verborgenen. Er/Sie nimmt die Eindrücke und Reaktionen mit sich. Wir alle verspüren beim Betrachten von Kunst die unterschiedlichsten Impulse. Wir haben - mehr oder weniger - das Bedürfnis uns auch auf irgendeine Art mitzuteilen. So entwickeln sich nach der Ausstellung Gespräche mit Freunden oder das Bedürfnis selbst kreativ zu sein.
Die Fragestellung ist simpel: Warum die Impulse davontragen? Warum nicht unmittelbar aktiv sein? ...meist geht die ursprüngliche Kraft und Intention verloren, oder ist bis wir zuhause angekommen sind von anderen Reizen verdrängt.
Wieviele unterschiedliche Empfindungen bleiben zurück. Welche Freude es sein kann sie unmittelbar zum Ausdruck zu bringen, wird jeder für sich beantworten können, der sich und seinen Eindrücken ein paar Minuten Zeit gibt.
Noch mehr Freude, wenn sie noch einen Raum finden. Das Medium ist beliebig.
Dadurch werden die Möglichkeiten, die Wirklichkeiten unterschiedlicher Empfindungen, Sichtweisen und Ereignisse der Betrachter im Kontakt mit dem Werk sichtbar. Ein Potential trifft ein Kontingent und bildet ein Neues.

Dieser Gedankengang liegt meiner Vorstellung von Kunstkontakt im Rahmen von Ausstellungen und Happenings zugrunde und führte mich zu einer groben Skizze... dem Drei-Stufen-Plan.

1) die Aufhebung der Distanz
2) die Interaktion
3) das Sichtbar-Machen entstandener Verbindungen zwischen Kunst und Mensch (Ereignisse).

Distanzaufhebung: Werke berührbar, drehbar, beeinflussbar installieren. Beweglichkeit durch verschiedene Bauteile, Dreh-Gelenk-Punkte, Materialien...
Rahmenbedingungen für Besucher schaffen, selbst tätig zu werden, unmittelbar durch räumliche und mediale Gegebenheiten.
Eigene Aktionen, Veränderungen, Happenings für und mit Besuchern.
Visuelle Möglichkeiten über Kamerainstallation (Video/Webcam/Intervallfotos)

Text Michael Böger 2001
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