Triennale, Milano, bis 8. Februar 2009
Alberto Burri
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Alberto Burri - Rosso Plastica - 1962
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Burri und Mailand – nach 35 Jahren eine großartige Rückkehr, eine umfassende Ausstellung, Homage an einen der bedeutendsten italienischen Künstler des 20. Jahrhunderts.
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Die Triennale bietet den angemessenen Rahmen für Alberto Burris (1915-1995) großformatige Werke. Und sie bietet mit ihrer enormen Ausstellungsfläche den Raum, den Künstler in all seiner Mannigfaltigkeit zu präsentieren.
Neben den sehr bekannten Werken aus den 50er Jahren, sind auch spätere Werke ausgestellt, sodass der Besucher einen Überblick über die verschiedenen Schaffensperioden erhält. Bühnenentwürfe, Fotos und Plakate fügen weitere interessante Aspekte dieses vielseitigen Künstlers hinzu.
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Alberto Burri - Sacco ST 11 - 1954
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Die Ausstellung beginnt mit den berühmten Sackleinen Burris wie zum Beispiel Sacco ST 11: zerschlissene, befleckte Säcke, mit groben Stichen zusammengenäht. Burri selbst erklärt, dass er nur im Sackleinen jene vollkommene Übereinstimmung zwischen Farbton, Materie und Idee findet. Dies nur durch Farbe auszudrücken, wäre unmöglich.
Ein solches Vorgehen ist emblematisch für Burris ganze Schaffensweise. Immer benutzt er unbedeutende Materialien, um ihre Potentialitäten auszuloten, um sie in ihrer reinen Materialität erstehen zu lassen. In seinen „combustioni“ (Verbrennungen) wird Plastik, ein billiges, verachtetes Material im Feuer geläutert um zu zeigen wie „in der Verbrennung alles in einer vollkommenen Einheit lebt und stirbt.“ Eisen, Schimmel, Teer – der Künstler setzt sich mit den vielfältigsten Materialien auseinander.
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Alberto Burri - Cellotex 1986-87
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In den letzten 20 Jahren seines Schaffens arbeitet er hauptsächlich mit Cellotex, einem Aggregat aus Vinavil und Sägemehl. Als Farbtöne dominieren schwarz und beige. Die Eingriffe sind nun weniger radikal und reduzieren sich bisweilen auf einen minimalen Kontrast zwischen lackierter und rauer Oberfläche. Nach der gewaltsamen Auseinandersetzung der frühen Schaffensjahre wirkt dies wie eine Sublimierung der Materie. Und doch: ein durchgehender Bogen spannt sich von den ersten Werken bis zu den letzten – wie Burri selbst erklärt: „Mein letztes Bild ist wie mein erstes Bild.“
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Sylvia Schiechtl - red / 12. Dezember 2008 ID 4142
Alberto Burri
Triennale Milano
Viale Alemagna 6
Tel. 02/724341
Bis 8. Februar
Dienstag bis Sonntag 10.30 – 23.00
Weitere Infos siehe auch:
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