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Filmbesprechung


Kinostart 13. September 2007

Death Sentence - Todesurteil

(Death Sentence)

USA 2007, Regie: James Wan
Darsteller: Kevin Bacon, Kelly Preston, Garrett Hedlund, Aisha Tyler, John Goodman.

James Wan, in mancherlei Hinsicht Miturheber der vor deftigem Sadismus nur so strotzenden „Saw“-Reihe, ist einer jener jungen Regisseure, die mit den auf Celluloid gebannten Visionen des Amerikaners William Lustig aufgewachsen sein dürften. Und tatsächlich ist dessen schöpferische Vita derjenigen des Erstgenannten nicht unähnlich, hat der Altmeister mit dem 1982er Rachedrama „Vigilante“ doch eine Blaupause der Selbstjustiz kreiert, die im Ergebnis kaum weniger zimperlich als der - dem bundesdeutschen Publikum nach relativ kurzer Auswertung wegen des Vorwurfes der Gewaltverherrlichung noch immer vorenthaltener - Terrorklassiker „Maniac“ von 1980 gewesen ist. Damals wie heute musste die Verlagerung einer drastischen Bildsprache in andere Genres als unbedingt zwingend erscheinen, nachdem die physische Brutalität, die einige Vertreter des Phantastischen Filmes aufgezeigt haben, an einem gewissen Punkt schlichtweg nicht mehr zu überbieten war, während sich parallel dazu eine entsprechende Sättigung des Zuschauers einzustellen begann. Dass das Kino der Moderne also ohne weiteres erkennbar von einer zyklischen Wiederholbarkeit des Dagewesenen geprägt ist, wird hoffentlich niemand ernsthaft bestreiten wollen.
In „Death Sentence - Todesurteil“ ist die Auseinandersetzung zwischen einem die Gefilde des Legalen zunehmend verlassenden Biedermann und den einer Straßenbande Angehörigen mit einem derartigen Strom von Blut garniert worden, dass man zumindest phasenweise der Auffassung sein könnte, versehentlich den falschen Vorführsaal besucht zu haben. Basierend auf einer literarischen Vorlage des gerade in diesem Bereich über einschlägige Erfahrungen als Schriftsteller verfügenden Brian Garfield begibt sich die Hauptfigur, deren Sohn das Zufallsopfer eines Männlichkeitsrituals wurde, in einen Malstrom archaischer Brachialität, welcher nicht nur ihr eigenes familiäres Umfeld in erhebliche Mitleidenschaft zieht. Zugegebenermaßen ist das alles nicht sonderlich feingeistig in Szene gesetzt worden, und auch darstellerisch gibt es bisweilen Abstriche zu verzeichnen. Ob das Werk aber einen solchen Sturm der Entrüstung verdient hat, wie ihn die zeitgenössische Kritik weit überwiegend entfachte, darf an dieser Stelle jedenfalls bezweifelt werden, zumal die größtenteils identischen Presseorgane das prinzipiell in die selbe Kerbe schlagende Jodie Foster-Vehikel „Die Fremde in dir“ aufgrund der dort angeblich reichhaltig vorhandenen psychologischen Motivation fast schon hysterisch lobend erwähnen.


Daniel Dohmel - red / 27. September 2007
ID 00000003452

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