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Theaterkritik
Die unten veröffentlichte Kritik löste eine interessante, berechtigte und an sich sehr alte Diskussion aus, an der sich gerne auch die Leser unseres Magazins beteiligen dürfen. Siehe:

"Grenzen der Kritik(er)?" - zur Diskussion gestellt


OCEANO MARE - DAS MEER DER GESCHICHTEN

von Gerhard Seidel und Johannes Kaetzler nach dem Roman "Oceano Mare" von Alessandro Baricco Freies Werkstatt Theater Köln

Das Programmheft verspricht eine Auseinandersetzung mit dem Mythos Meer.
Von seiner Heilkraft, seiner Gefahr, seinem Geheimnis, seiner Lust ist da die Rede. Baricco hat viele Meeresgeschichten in seinem Roman verarbeitet, Moby Dick, das Floß der Medusa etc.pp.

In der Bühnenfassung des einstigen Hausdramaturgen und des Regisseurs werden Szenen filmartig aneinander geschnitten, ähnlich, wie bei ihrer letzten gemeinsamen Arbeit, einer Adaption der Novelle "Die Entdeckung der Currywurst" von Uwe Timm. Und so treten sie dann auf, die Figuren, tragen ihren "Charakter" offen vor sich her und sind dann bar jeden Geheimnisses. Mitunter werden ein paar Stühle verschoben und wenn dann das Meeresrauschen vom Band ertönt, bemühen sich die Schauspieler, bis in die letzten Reihen des kleinen Theaters hörbar zu sein.

Was bis zur Pause nur eine langweilige Mischung aus Boulevard und Naturalismus ist, wird nachher recht ärgerlich: Da wird heftigst geknutscht und gefummelt, daß es bald peinlich ist.

Und wenn dann die Geschichte vom Schiffbruch und dem Krieg auf dem Floß erzählt wird, eine Geschichte, die an Grausamkeit kaum zu überbieten ist, dann bellt ein Schauspieler diese heraus, akustisch kaum verständlich und schon gar nicht berührend.

Schade, schade, schade. Das ist eine gute Geschichte, aber die Regie macht aus diesem Ozean nur eine Pfütze.

Sven Lange / 05.05.2001
Aufführungsdauer: 2 Stunden, 15 Minuten, eine Pause

mit: Konrad Domann, Dieter Scholz, Richard Hucke, Peter Clös, Bernd Rieser, Nina Kolberg, Ingrid Berzau, Stefanie Mühle; Regie: Johannes Kaetzler; Bühne/Kostüme: Tilo Steffens; Dramaturgie: Gerhard Seidel;

weitere Termine unter:
www.fwt-koeln.de

"Grenzen der Kritik(er)?" - zur Diskussion gestellt

Leserbrief: 29.06.2001 / Johannes Kaetzler (Regisseur der oben besprochenen Inszenierung):

Mit Erstaunen habe ich zur Kenntnis nehmen müssen, dass ein Regisseur sich in Ihrem Magazin über eine meiner Inszenierungen am Freien Werkstatt Theater hergemacht hat - das sprengt den Rahmen üblicher Theaterkritik. 'Kollege' gegen 'Kollege'. Muß das sein? Immerhin hat er am Freien Werkstatt Theater auch schon gearbeitet, vor gar nicht langer Zeit. Warum schreibt er diese Kritik? Und warum veröffentlicht er sie noch gar? Welcher Kampf wird da angesagt? Soll ich in Ihrem Magazin auch über seine Inszenierungen schreiben? Demnächst?
Wahrlich, es wäre ein unglückliches Unternehmen, schüfe man eine öffentliche Plattform für Kritiken von Regisseuren an Regisseuren, von Schauspielern an Schauspielern, von Autoren an Autoren, von Intendanten an Intendanten.
Ich finde, kreative Menschen sollten ihre Zeit und ihre Energien anders nutzen - und sich persönlich auseinandersetzen, untereinander. Und von selbstherrlichen Kritikergesten im Internet sollten sie die Finger lassen, denn schnell könnten sich diese als hohl erweisen, von kleinlichen eigenen Interessen erzeugt.

Johannes Kaetzler / 29.06.2001
Antwortschreiben: Charles M. Varga, Redaktion Kultura-Extra / 30.06.2001

Sehr geehrter Herr Kaetzler,

in Ihrer e-mail fragen Sie, weshalb sich ein "Kollege" über Ihre letzte Inszenierung "hergemacht" habe und ob dies so sein muss.
Da sich kreative Menschen auch persönlich untereinander auseinandersetzen sollten, habe ich Ihre Anmerkungen gerne an den Verfasser der angesprochenen Theaterkritik weiter geleitet. Somit besteht gewiss die Möglichkeit des von Ihnen gewünschten Dialogs. Weshalb er diese Kritik so geschrieben hat, werden Sie von ihm selbst erfahren.

Kultura-Extra versteht sich als Medium. Das Online-Magazin bietet eine Plattform für künstlerische und kulturelle Kommunikation. Dabei richtet es sich insbesondere an den Kulturbetrieb jenseits des Mainstream. Dies darf bei allem Wohlwollen jedoch nicht dazu führen, dass nur noch Lobeshymnen veröffentlicht werden (dürfen). Ich kann nachvollziehen, dass eine negative Kritik für denjenigen, der mit viel Herzblut an dem Ergebnis gearbeitet hat, zumindest als ärgerlich empfunden wird. Es führt allerdings zu weit, eine wenig schmeichelhafte Kritik als "Kampfansage" zu werten. Sie reden von selbstherrlichen Kritikergesten und argwöhnen, dass diese, von kleinlichen Interessen (?) erzeugt, sich als hohl erweisen könnten.

Ich vertrete den Standpunkt, dass grundsätzlich jeder Kunst- und Kulturinteressierte unabhängig seiner Berufs- und Religionszugehörigkeit, Herkunft und Hautfarbe das Recht hat, eine Meinung über ein Kunstprodukt zu haben und auch öffentlich zu äußern. Menschen, die mit Sachverstand schreiben können und damit unser Magazin bereichern, sind jederzeit willkommen.

Ihre Ansicht, wonach sich öffentliche Aussagen zu Arbeiten eines "Kollegen" aus einer Berufs-Ethik heraus grundsätzlich verbieten, steht hierzu im Widerspruch.

Da wir davon ausgehen, dass der Streitpunkt von allgemeinen Interesse ist, haben wir Ihren Leserbrief im Magazin veröffentlicht und stellen die og. Frage unseren Lesern zur Diskussion.

Mit freundlichen Grüßen
Charles M. Varga, Redaktion Kultura-Extra / 30.06.2001
Antwortschreiben: Sven Lange / 30.06.2001 (Autor der oben veröffentlichten Kritik):

Hallo Johannes,

es ist schon ein Kreuz. Da arbeitet man Wochen und Monate an einem Theaterprojekt, schwitzt die sprichwörtlichen Tropfen Blut, Schweiß und Tränen heraus, haut sich auf der Premierenfeier die Hucke voll und dann kommen die Kritiken. Zittern, Bangen, Freuen, Ärgern. So löpt dat. Als Regisseur und Kollege ein mir sehr bekannter Prozess. Ja, und dann kommt da einer und (in Deinen Worten) "macht sich her" über die Arbeit. Ärgerlich genug an sich schon. Aber ein Kollege? Nee, das geht ja gar nicht!

Moment. Ich bin nicht als Kollege im Freien Werkstatt Theater gewesen sondern als Kritiker. Das mache ich im Übrigen schon länger als die Regie-Arbeit. Als Kritiker hatte ich zu sagen, was ich gesagt habe, ein sehr enttäuschender Abend, meines Erachtens durch ein Regiekonzept, das der sehr guten Textvorlage und den begleitenden Kommentaren des Programmhefts (sprich der Zielsetzung des Abends) nicht gerecht wird. Auf Wunsch führe ich das gern auch noch detaillierter aus, als ich das in der Kritik für kultura-extra getan habe. Aber der Punkt ist glaube ich klar: Die Mischung aus Bouevard-Gags, Naturalismus und formaler (und wie ich fand: sehr flacher) Skizzierung der Figuren, hat dem Stück den Boden entzogen und damit nicht etwa Tiefe produziert sondern Leere. Andere haben das anders gesehen, okay. Auch an dem Abend, den ich gesehen habe, gab es sehr verschiedene Reaktionen. Ich habe mit anderen Zuschauern nach der Vorstellung noch länger diskutiert. So ist das eben mit der Kunst, das Auge des Betrachters entscheidet mit.

Ich kenne diese sehr verschiedenen Reaktionen auf Theaterabende auch aus der anderen Perspektive, als Regisseur. Meine Inszenierungen scheinen sogar besonders zu deutlicher Stellungnahme aufzufordern. Und gerade von Kollegen bin ich jede Menge Schelte gewöhnt. Ich habe damit umzugehen gelernt, was soll man auch tun?

Die Frage, die sich Dir stellt, ist ja, ob ein Kollege überhaupt eine Berechtigung hat, seine Meinung, Analyse, Kritik, Bewertung, öffentlich zu machen. Warum eigentlich nicht? Was disqualifiziert den Kollegen denn? Ist er nicht, gerade, weil er die Arbeit und ihre Tücken kennt, besonders qualifiziert? Achso, wir sind ja Konkurrenten... Sind wir das? Konkurrenten um was?

Weil Du auch nach meinen Interessen fragst, das zu machen: Ich interessiere mich für Theater, für andere Sichtweisen, für ein genaueres Hinsehen, für ein Dazu lernen. Darum gehe ich manchmal als Kritiker ins Theater und nicht als schnöder Konsument. Besonders besuche ich Veranstaltungen, von denen ich mir Impulse, neue Sichtweisen etc. erhoffe. Nach der "Currywurst", die mir insgesamt gut gefallen hat (abgesehen von den Sex-Szenen, die ich als ebenso peinlich empfand, wie in "Oceano mare"), habe ich mir einen interessanten Abend versprochen, zumal einige Kritiker in Köln sich höchst lobend dazu geäußert haben.

Ich gehe nicht ins Theater, um Verrisse zu schreiben, warum auch, nichts ist blöder als das. Mitunter spare ich mir dann den Kommentar ganz. (Auch, weil ich so ein Motto habe: Wenn Du nichts Gutes über jemanden zu sagen hast, dann sag gar nichts). Andererseits ist es auch nicht legitim, auf Pressekarte umsonst eine Vorstelluzng zu sehen und das dann nicht zu "bearbeiten".

Bleibt die Frage: Was denkst Du, könnte ich noch für Motive haben? Mir fällt wirklich nichts ein. Ich kann Dir mit einer negativen Kritik nicht schaden, in keiner Weise (außer Dein Ego anzukratzen natürlich). Ich habe auch keinerlei anderen Vorteil davon. Im Gegenteil, solange ich mich lobend über Aufführungen äußere, haben mich alle gern. Warum sollte ich das aufs Spiel setzen? Was wäre der Gewinn?

Dann: kultura-extra ist weit weg von Köln, erreicht bestenfalls ein paar Kollegen, die davon wissen, das Publikum praktisch nicht. Und: Die Theaterchefin der Kölner Illustrierten ist auch Regisseurin in Köln (licht!theater), der Kritiker Thomas Linden arbeitet als Dramaturg für Dyane Neiman (Tanz), um nur die wichtigsten Verquickungen zwischen Presse und Produktion zu nennen. (Ganz zu Schweigen von Gerüchten um Menschen vom Stadtanzeiger, aber da hab ich nix gesagt...)

Soviel fürs erste. Und: Bitte, tu Dir keinen Zwang an, sieh Dir meine Inszenierungen an und verreiße sie in kultura-extra oder wo Du willst. Wenn Du gute Gründe findest, kann ich vielleicht etwas daraus lernen und es nächstes Mal besser machen. Hey, es ist nur Theater! Ich kenn Dich nicht und habe keinen Grund, etwas gegen Dich zu haben. In diesem Sinne,

beste Grüße,
Sven / 30.06.2001
Antwortschreiben: Johannes Kaetzler / 03.07.2001 (Regisseur der oben besprochenen Inszenierung):

Sehr geehrter Herr Varga,
haben Sie Dank für Ihre Antwort.

Sven Lange hat sich auf meine e-mail sofort bei mir gemeldet - und wir haben ein wenig hin- und hergemailt. Ich respektiere ja seine Meinung. Und ich bin froh, dass wir uns auf diesem Wege kennen gelernt haben, und ich hoffe, wir treffen uns auch mal persönlich.

Ich will ja niemandem verbieten, sich öffentlich über meine Arbeit zu äußern - ganz im Gegenteil! Nur immer her damit - ohne Auseinandersetzung gibt es keine Bewegtheit.

Aber es gibt Situationen, in denen man Gefahr läuft, befangen zu sein; und dann sollte man es sich genau überlegen, ob man sich öffentlich kritisch zu Wort meldet. Ich würde über Inszenierungen von Kollegen, die am gleichen Theater wie ich arbeiten, nicht öffentlich schreiben wollen, es sei denn, ich möchte Partei ergreifen für eine außergewöhnliche Arbeit, von der ich das Gefühl habe, sie wird nicht richtig wahrgenommen - und ich glaube, es gibt viele Regisseure, die das genau so sehen.

Mit freundlichen Grüßen,

Johannes Kaetzler
Antwortschreiben auf die Kritik von Sven Lange: Bernd Woidtke / 15.08.2001:

Lieber Sven,

die Gedanken, die Johannes Kaetzler in seinem Leserbrief äußert, habe ich schon länger mit mir herumgetragen, sie eigentlich fast schon wieder verdrängt, aber jetzt müssen sie heraus.

Denn mit dem Rose-Theegarten-Ensemble bin ich ja auch be- und getroffen von deinen Kritiken. Zum Glück hast du uns nie verrissen, und so kann ich mich behaglich auf dem sanften Kissen positiver, sehr inhaltlicher, gut geschriebener und nachvollziehbarer Kritiken über unsere Arbeit dem Thema nähern.

Und ich finde, Johannes Kaetzler hat recht!

Da ich dich ein bisschen kenne, habe ich Grund zu der Annahme, dass du nicht schizophren bist, also keiner Bewusstseinsspaltung - heute morgen Regisseur, heute Abend kritischer Kritiker - unterliegst. Ich unterstelle dir überhaupt keine gemeine Absicht, wenn du dir abends als Kritiker die Arbeit der Regie- und Schauspiel-Kollegen ansiehst, aber trotzdem: Wir sind Konkurrenten. Wir konkurrieren nicht nur um die Gunst der Zuschauer, sondern auch um die Liebe des Kulturamtes, die sich in Mark und Pfennig oder demnächst in Euro ausdrückt. Und wenn ich, wie du sicher auch, zur Zeit an unserem Antragswerk zur Konzeptionsförderung sitze und meine selbstlobenden Lyrismen mit wunderbaren Zeitungskritiken untermaure, dann käme mir ein Verriss deinerseits ekelhaft in die Quere. Denn natürlich besteht die Möglichkeit, dass ein Mitglied des Theaterbeirats sich zu Kultura extra verirrt. Schließlich hat sich in Köln herumgesprochen, dass Sven Lange dort durchaus lesbare Kritiken schreibt. Und du weißt es, und dich betrifft es mit Theater Tiefblau wie uns alle, die wir in Köln Theater machen: Das neue Förderkonzept der Stadt wird für einige Theater und Freie Gruppen das Aus bedeuten und für andere zwar nicht gerade das Paradies, zumindest aber eine gewisse Planungssicherheit für die nächsten vier Jahre. Und ich finde, als Kollege, der sich genauso wie alle anderen um die Fleischtöpfe öffentlicher Subventionen balgt, solltest du dich um Himmels willen nicht dem Verdacht aussetzen, auf anderem Wege, sei es noch so ungeplant oder gar unbewusst, irgendeinen Einfluss auf Entscheidungsprozesse zu nehmen - ausgenommen durch weiterhin gute Inszenierungen mit dem Theater Tiefblau.

Andererseits möchte ich auf deine sehr belebenden Kritiken gar nicht verzichten. Mein Vorschlag: Richtet bei Kultura extra eine Art Gästebuch-Rubrik ein in Richtung: "Experten zanken sich über Theater" - da kann dann jeder seine kritischen Anmerkungen schreiben über Konkurrenzinszenierungen, aber immer mit dem Zusatz: Ich bin der Sowieso und stelle mich mit meiner Produktion Wasweißich den kritischen Blicken und Bemerkungen anderer Kollegen. Das hieße für mich mit offenen Karten spielen.

Herzlich,

Dein Bernd Woidtke
Rose-Theegarten-Ensemble
Antwortschreiben auf Bernd Woidtke: Sven Lange / 29.08.2001:

Lieber Bernd,

da Du Dich in einigen Punkten auf Johannes beziehst, verweise ich auf meine ihm geäußerten Ansichten, um nicht den ganzen Kram noch mal abschreiben zu müssen.

Aber ein paar Zeilen doch noch dazu:
Oh doch, ich kann mich problemlos vom Regisseur in den Kritiker verwandeln und ein Stück aus einer analytischen Haltung heraus betrachten, heißt, die immanenten Prämissen herausdestillieren und die Konklusionen beurteilen und auch da noch für gut befinden, wo der Regisseur in mir geurteilt hätte: "Hätt ich anders, hätt ich besser gemacht." Dafür braucht es keinerlei schizophrene Anwandlung. Es bedarf des weiteren auch keines Multiplen Persönlichkeits-Syndroms um Tags darauf als Lichtdesigner für ein Tanztheaterstück zu arbeiten, anderntags ein Opernlibretto zu schreiben, um dann wieder als Dramaturg an einer Produktion teil zu nehmen. Ich schweige mal an dieser Stelle von anderen Beschäftigungen als Musiker, Grafiker, und was mir sonst noch Freude macht. Es gibt viele verschiedene Perspektiven auf die Welt, auf das Theater, auf eine spezifische Inszenierung, eben auch die des Kritikers. Ich habe großen Spaß daran, diese Perspektiven immer wieder neu zu erleben. Soviel zum Thema Schizophrenie.

Und was unseren "Konkurrenzkampf" betrifft: Sorry, so kann ich nicht denken. Ich konkurriere nicht mit Dir, nicht mit Johannes, nicht mit irgendwem in Köln oder sonstwo. Meine Arbeit wird bestenfalls von der euren inspiriert, schlechtestenfalls hat sie keinen Einfluß. Wir konkurrieren auch nicht um die Gunst des Publikums, im Gegenteil, je mehr gelungene Theaterabende der Zuschauer sieht, umso geneigter wird er, wieder ins Theater zu gehen und nicht ins Kino oder in die Kneipe oder wohin es den begehrten Gast sonst noch verschlagen könnte. Es ist in unser aller Interesse, daß es soviel tolles, aufregendes, spannendes, etc. Theater wie nur irgend möglich gibt. Und um unsere ästhetische Entwicklung zu fördern und um uns zu Höchstleistungen anzuspornen, braucht es mehr kritische Auseinandersetzung auch und gerade unter Kollegen. Das findet in Köln leider nur einmal im Jahr statt, während des binationalen Festivals in der Studiobühne nämlich, wo alle Aufführungen tags drauf diskutiert werden. Wir sollten so etwas in Köln dauerhaft einrichten. Oder wir nutzen alle kultura-extra als Diskussionsforum.

Des weiteren sehe ich überhaupt keine Verbindung zwischen der ästhetischen Auseinandersetzung und den Fördergeldern. Ich balge nicht mit Dir oder Johannes um den Topf sondern mit dem Kulturamt und dem Theaterbeirat. Zumal sich weder das Kulturamt, noch der Theaterbeirat, noch die Theaterpreis-Jury von mir (respektive meinen Kritiken) in irgendeine Richtung manipulieren ließen. (Allenfalls wird es auch an diesen Stellen mit Mißtrauen betrachtet, daß ein Kollege sich öffentlich äußert). Du wirst auch nicht mehr Förderung bekommen, weil meine Kritik zu eurer Produktion von Teresia Walsers "Wilden Wäldern" (die wirksamsten Sätze daraus jedenfalls) auf der www.theaterszene-koeln.de/rose-theegarten-ensemble abgedruckt ist und sicherlich zu Werbezwecken dort platziert wurde.

Bis demnächst, beste Grüße, Sven
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