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Kampnagel Hamburg, 10. März 2007

Viva Verdi

Via Negativa (Slowenien)


Zehn Schauspieler, sechs Frauen und vier Männer, sitzen auf Stühlen in einer Reihe vor dem Publikum. Der Regisseur betritt die Bühne und sagt kurzerhand das Stück „Viva Verdi“ aus der Reihe „Bayreuth war gestern – andere Oper auf Kampnagel“ ab. Was darauf folgt, übertrifft alle Erwartungen, schockiert und sorgt für mehrfache Anfälle von Ekel.

Da wird dem Ärger über diese Abkündigung Ausdruck verliehen, indem das Kampnagel-Programmheft auf den Boden geworfen, am Reißverschluss der Hose gezogen und unter Schimpfen auf das Papier uriniert wird. Ein Glück, nicht in der ersten Reihe sitzen zu müssen!
Eine blonde Schauspielerin verkündet zudem, dass sie nun bis zum Ende der Veranstaltung zu tanzen und dabei mit ihrem Schweiß ein Sektglas zu füllen gedenke. Sie kommt auf insgesamt 50 Tropfen. Im Gegenzug steigt ein Junge komplett entkleide in einen Plastiksack und verharrt dort ohne Luftzufuhr bis zum Ende der Show – und füllt schließlich ohne Probleme das Sektglas fast bis zum Rand mit Schweiß.
Bier trinkend zieht sich ein Clown im goldenen Anzug zurück und betrachtet die Szenerie. Nach einer Weile gibt er dem Publikum zu verstehen, dass er keinesfalls hier bloß herumstehe, ohne etwas zu tun. Den Beweis liefert er, indem er in eine Plastikflasche pinkelt und sich im Folgenden – genüssliche Schlücke aus der Flasche nehmend –als menschlicher Springbrunnen präsentiert.
Darauf erscheint es fast harmlos, dass sich eine andere den Finger in den Hals steckt, um ganz gezielt in einen Becher zu erbrechen. Damit diese geschmacklose Inszenierung noch mit Verdi in Verbindung tritt, geben zwischendurch Sängerinnen und Sänger das ein oder andere Stück des Komponisten zum Besten. Ob diese Art von Performance zum Nachdenken anregt, bleibt jedoch fraglich.


Wencke Nottmeyer / 13. März 2007
ID 3062
Via Negativa (Slowenien)
Viva Verdi

Eine Produktion von Via Negativa in Koproduktion mit Eurokaz Zagreb, dem Kroatischen Nationaltheater Zagreb, Theater&td Zagreb und Kampnagel.
Mit der Hamburger Singakademie.

Weitere Infos siehe auch: http://www.kampnagel.de





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