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Schmidt Theater Hamburg April 2008

Emmi , die SALOME vom Spielbudenplatz



Es gibt keine Toten, dafür aber eine Menge Spaß!

Wer kennt sie nicht, die Geschichte der Salome, der gerissenen Stieftochter des Herodes, die alles dafür geben würde, den gefangen gehaltenen Propheten Jochanaan zu sehen? Jene Frau, die sich im Anschluss unsterblich in dessen Gliedmaßen verliebt und auf Grund nicht erwiderter Liebe keinen Ausweg sieht, als den Angebeteten zu töten und seinen Kopf als Andenken in einer silbernen Schüssel aufzubewahren.
Genau diese Geschichte war es nun auch, die Thomas Herrmanns in liebevoller Kleinstarbeit zu einer abendfüllenden Musik-Comedy-Revue, die durch anspruchsvolle Optik und gnadenlos guten Gesang besticht, umgeschrieben hat.


Ensemble \"Emmi , die SALOME vom Spielbudenplatz\" - Foto: (c) Benjamin Kramer / Julian Michaelis


Garant für einen solchen Erfolg ist allerdings natürlich nicht nur ein durchdachter Handlungsstrang, sondern ausschlaggebend ist ganz sicher auch die Besetzung der entsprechenden Rollen, bei der sich ein Fehlgriff ohne Frage negativ auf den Rezipienten auswirken würde.
Hiervon kann allerdings nicht im geringsten die Rede sein und das vermutlich auch nur deshalb, weil Hermanns sich mit jedem Detail akribisch auseinandergesetzt zu haben scheint.
Die Handlung selber ist dabei ein wenig verändert im Gegensatz zum Original, welches bereits im April 1905 von Richard Strauss vollendet wurde.


Gesangsunterricht bei Frau Emmi - Foto: (c) Benjamin Kramer / Julian Michaelis


Emmi, die wohl bekannteste „Kammersängerin“ der niveauvollen Abendunterhaltung – damit ist das Genre Comedy gemeint – veranstaltet gemeinsam mit ihrem über alles geliebten Ehemann Valentin Willnowsky, den sie zumeist viel lieber abschieben würde anstatt ihn zu küssen, einen Gesangswettbewerb. Ihr Ziel ist es dabei geeignete Sängerinnen und Sänger zu finden, die gemeinsam mit ihr die SALOME aufführen. Begeistert ist sie zunächst allerdings nicht, als sie sieht was genau auf sie wartet und vor allem, dass es keine Alternative gibt. So bleibt der betagten alten Dame, bei der man sich nicht sicher sein kann ob sie heute noch siebzig ist oder morgen bereits achtzig wird, eine vom Trennungsschmerz gezeichnete Vicky von Bülow (Kim Fischer), Sascha ein attraktiver junger Mann (Lars Kemter) und Didi (Frank Wieczorek), der ebenfalls keine Erfahrungen des Lebens ausließ. Gemeinsam mit ihnen begibt sich die selbsternannte Diva, deren Gesangsunterricht man durchaus im eigenen Lebenslauf berücksichtigen sollte, also auf eine spannende, immer wieder überraschende und ohne Zweifel komische Reise in Richtung Premiere, die keiner der Zuschauer im ausverkauften Schmidt Theater auf der Hamburger Reeperbahn anteilslos an sich vorübergehen lassen hat. Untermalt wurde die Rahmenhandlung dabei immer wider durch geschickt ausgewählte Songs, die von den 5 Künstlern durch gesangliche Spitzenleistungen ansprechend interpretiert wurden.


\" Sie hat den schönsten Arsch der Welt ...\" - Foto: (c) Benjamin Kramer / Julian Michaelis


Es lohnt sich also auf jeden Fall einen freien Abend für dieses zauberhaft arrangierte Stück zu investieren und einmal live dabei zu sein, wenn Frau Emmi und Herr Willnowsky ihren amüsanten Ehekrach ausleben, während Kim Fischer und Frank Wieczorek bei gigantischen Duetten brillieren.


Benjamin Kramer - red / 8. April 2008
ID 00000003780
EMMI, die SALOME vom Spielbudenplatz
Schmidt Theater Hamburg
26.03.2008 – 19.04.2008
Preise von 11,00 € - 35,20 €

Buch und Regie: Thomas Hermanns.
Darsteller: Emmi & Herr Willnowsky, Kim Fisher, Frank Wieczorek und Lars Kemter.
Kostüme: Volker Deutschmann.
Bühne: Matthias Möbius.
Lichtdesign: Melanie Schlitter

Weitere Infos siehe auch: http://www.schmidts.de/





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