The Cha Cha Guerillas
© www.chachaguerillas.com
In die Zeit zurück versetzt fühlt man sich, wenn man die zweite selbstproduzierte CD "7 Romantic Lovesongs for the Outsiders at Heart" von The Cha Cha Guerillas auflegt. Es schweben einem Rockgruppen älterer Jahrgänge vor. Dass es eine Band ohne Bass ist, fällt beim ersten Reinhören nicht auf. Sänger und Gitarrist Ralph on Fyre, Drummer Bloody Chris und Organist Marty Bacchardi spielen tighten Rock. Lass es uns bei der Definition Rock lassen. The Cha Cha Guerillas spielen Rock, so wie er scheppern soll. Eine rhythmische Baseline fehlt nicht: Ralph on Fyre brüllt trashig "How Hey Ho How, She's My Baby" auf dem zweitem Track "High Heel Hell House". Dazu der knatternde Guerilla-Drummer Bloody Chris. Dass Ralf und Chris seit zwölf Jahre zusammen spielen, wird schnell klar.
Auf der Hammond harmoniert Organist Marty mit Melodien, die einen Weg gefunden haben, mit Drums und Gitarre zu kommunizieren oder sie zu ergänzen. Die Harmonien werden ab und zu mit verzerrenden Space-Sounds gebrochen, als suche Marty andere Radiokanäle.
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Bei Supersonic X haben Ralf und Chris früher stets Vollgas gegeben. Dafür waren sie in der Region bekannt, unter anderem im Epplehaus in Tübingen. Und auf dem von Ralf initiierten Kickin'Ass-Festival in Albstadt ging auf der Bühne die Punkband Supersonic X ab. Als Supersonic X sich auflösten, wollten Ralf und Chris auch langsame und weniger krachige Töne. "Romantisch" ist ihr Lieblingswort, doch den beiden Ex-Supersonic X fiel es erst einmal wahnsinnig schwer, leise und romantische Töne zu spielen. Marty, der früher bei verschiedenen Bands, letztlich bei Been To's Gitarre spielte, kam dazu und die basslosen Band war ins Leben gerufen.
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Die zweite selbstproduzierte CD ist in dem Tonstudio von Marty in Reutlingen aufgenommen. "Lo-Fi-Pop-Stomp" nennen es die Cha Cha's. Inspirieren lassen haben sie sich von Bands - ebenfalls ohne Bass - des Beat und Garage-Rock. Die Jungs hören auch Pop.
Der Name Cha Cha Guerillas legt die Vermutung nahe, dass es sich um eine Kombination von Cha Cha Cha und Terrorismus handelt. Auf die Frage hin kommt Ralf ins Erzählen. Tatsächlich mag "Cha Cha" für den altmodischen Swing stehen, den ruhigen und melodiösen Stil. Und Guerilla steht für die raue Note, die sie gerne beigeben: Es muss immer scheppern. Die Gitarre stimmt mal nicht ganz, der Gesang liegt ein Halbton daneben, "dann sind wir am Ende doch die Guerillas." Das steht auch für den Punk, der noch in den Jungs steckt, die Ablehnung gegen das Musikbusiness von Heute. "Wir sind eine Indepence-Band und würden uns nie für etwas hergeben, das uns gegen den Strich geht, oder unsere künstlerische Freiheit auf's Spiel setzt.", sagt Ralf. "I'm a Cha Cha Guerilla and I would die for music" ist ihr Spruch. Doch sie bei diesen Worten allzu ernst nehmen solle man sie nicht, denn irgendwie komme "da wohl wieder die mehr als augenfällige Selbstironie zum Vorschein."
Die Geschichte des Bandnamens und was damit ausgedrückt werden will, sei nicht alles von Anfang an komplett durchdacht, sondern ist in den anderthalb Jahren gewachsen, erklärt Ralf.
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In der Zeitschrift "Banzai (Nr. 9) - Magazine for Surf, Rock'n'Roll und Psychobilly" wurde ein Track von ihrer ersten CD "7 Traditionals For Guitar, Organ And Drums" auf der Compilation veröffentlicht. Ein Label ist interessiert an die die Cha Cha Guerillas. Zur Zeit wird wegen einem Plattenvertrag verhandelt. Doch bis jetzt steht noch nichts fest. Spitzt eure Ohren!
Letztes Jahr traten sie auf einer Musikshow in Göttingen auf. Beim Konzert im Epplehaus war es randvoll. "In der Region kennt man uns", sagt Ralf, "es ist schön, aber wir wollen eher herumfahren, und in Clubs spielen, die näher zu unserer Musik stehen."
Die nächsten Cha Cha-Gigs sind in Planung, also Augen aufhalten!
MP3-Hörproben gibt es auf der Homepage von The Cha Cha Guerillas: www.chachaguerillas.com
Auf der Homepage von Ralf gibt's zudem eine Vielfalt von CD-Besprechungen und anderen Kuriositäten: www.kickinass.de
s.t. / Februar 2003
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