29. Juni 2007, Philharmonie Berlin
Andris Nelsons dirigierte Wagner
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Andris Nelsons, seit 2003/04 Chefdirigent der Lettischen Nationaloper und seit letztem Jahr GMD der Nordwestdeutschen Philharmonie
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Über Andris Nelsons (28):
Der hatte die Wagner-Gala letzten Freitag in der überhaupt nicht ausverkauft gewesenen Philharmonie Berlin (einem Konzert der hier gastiert habenden Deutschen Oper) dirigiert.
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Hat man die RIENZI-Ouvertüre je so derart forsch und frisch und laut-lukullischst dargebracht bekommen wie an diesem Abend? Und das Stück (ein sowieso'es Schmankerl für den eingefleischten Wagnerfan) ist schon dann nervig; eine Viertelstunde pausenloser Highlights, zum Besoffenwerden. Das Orchesteraufgebot ist riesig. Und der "Schnösel" Nelsons - Wagner hatte RIENZI, als er Ende 20 war, geschrieben; warum sollte nicht ein Dirigent im gleichen Alter RIENZI dirigieren? erster Aufruf an Frau Harms: den RIENZI wieder in den Spielplan integrieren und den Nelsons hierfür engagieren - hat's total im Griff. Nichts klingt verwässert, nichts wirkt oberflächlich.
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Dann die eigentliche Attraktion: 'ne Kostprobe aus einer frühen Brotarbeit des jugendlichen Wagner (siehe unten!) - klingt wie'n Chor aus RITTER BLAUBART von Jacques Offenbach. Ist aber Wagner; sagenhaft, sensationell.
Bei TRISTAN / LOHENGRIN hat man in puncto Nelsons noch den Eindruck: ist nicht Fisch, nicht Fleisch. Da fehlts ihm wohl an Jahren, da scheint insbesondere das todessüchtige Blauschwarz der dichterischen Vorlage des TRISTAN gänzlich unbegriffen; selbst Frau Voigt konnte mit ihrer auftrumpfenden Urgemütlichkeit im Ton dem Allen mehr als wenig dienen.
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Völlig anders dann: Brünnhildes Schlussgesang aus GÖTTERDÄMMERUNG - der ist Voigt's Ding! da fährt sie absolut zu Hochform auf. Und Nelsons liegt diese Musik ganz wunderbar, er blättert wie in einem großen Bilderbuch in ihr, ja. Zweiter Aufruf an Frau Harms: den RING bald mal an Andris Nelsons überantworten; könnte sehr spannend sein!!
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Chor und Orchester ließen sich vom lenzrauschigen Impetus des irrwitzigen Letten völlig mitreißen. Das Publikum war außer sich.
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a. so. - red / 2. Juli 2007 ID 3337
29. Juni 2007, Philharmonie Berlin: Wagner-Gala
Ouvertüre zu RIENZI
"Descendons gaiement la courtille"
Chor in B-Dur als Einlage in Marion Dumersans und
Dupeutys Vaudeville-Ballett-Pantomime
LA DESCENTE DE LA COURTILLE (WWV 65)
Vorspiel und Isoldes Liebestod aus TSTAN UND ISOLDE
Ausschitte aus LOHENGRIN
Siegfrieds Rheinfahrt, Trauermarsch, Brünnhildes Schlussgesang
aus GÖTTERDÄMMERUNG
Ausführende
Deborah Voigt, Sopran
Chor der Deutschen Oper Berlin
(Choreinstudierung: Ulrich Paetzholdt)
Orchester der Deutschen Oper Berlin
Dirigent: Andris Nelsons
Weitere Infos siehe auch: http://www.deutscheoperberlin.de
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