Perrin, der bereits Filme wie "Mikrokosmos" und Costa-Gravras' "Z" produzierte, hat mit "Nomaden der Lüfte" den bisher aufwändigsten Tierfilm verwirklicht. Mit Hilfe von speziell angefertigten Ultraleichtflugzeugen, Hubschraubern, Fallschirmen, Spezialschiffen der Marine und Superschnellbooten der Zollbehörden arbeiteten mehrere Filmteams über drei Jahre hinweg an diesem Meisterwerk. Auf allen Kontinenten entstanden Aufnahmen verschiedenster Vogelarten. Indem z. B. Enten, Kraniche oder Schwäne mit Hilfe von Ornithologen auf den Menschen geprägt wurden, war es möglich, gemeinsam mit den Vögeln in die Luft zu gehen. So war es möglich, die Vögel, die bei diesen Flügen zum Teil nur zwanzig bis dreißig Zentimeter von den Kameras auf den Schiffen und Flugzeugen entfernt waren, bei ihren Zugformationen zu filmen.
In dem mit dem Film entstandenen Bildband sind die schönsten und faszinierendsten Bilder dieses Unternehmens zu sehen.
In den Texten der fünf Kapitel werden detailliert die unterschiedlichsten Vogelarten in ihren Lebensräumen und auf ihrem Zug beschrieben. Die Beobachtungen über die Balz, den Gesang und das Aufziehen der Jungen werden dabei in einer klarer Sprache vermittelt. Man erfährt unter anderem, wie das Rotkehlchen sein Revier bewacht, um später dann sein Nest zu bauen. Unter "Wissenswertes" sind kurze informative Erläuterungen zu einzelnen Vogelarten zu finden: welche Art das schwerste Ei ablegt oder wie oft eine Blaumeise ihr Nest anfliegt, um dem Nachwuchs Nahrung zu bringen.
Weiter wird auf die äußerst speziell entwickelten Sinne der Gefiederten eingegangen; und man erfährt, warum die Vögel im Frühjahr zu singen beginnen. Sehr genau wird geschildert, wie es den Tieren aufgrund ihres Gefieders gelingt, sich überhaupt in die Lüfte zu erheben.
Neben wissenschaftlichen Erkenntnissen über den Vogelzug bezüglich der Orientierung und Navigation wird erläutert, was in jüngster Zeit durch Beringung der Vögel erreicht werden konnte. Mit Hilfe von Karten wird veranschaulicht, welche Strecken zwischen Brut- und Winterquartier liegen und mit welchen Hindernissen und Problemen die im Film gezeigten Arten sich auseinander setzten müssen.
Gegen Ende wird geschildert, wie es diesen äußerst anpassungsfähigen Tieren im Laufe ihrer Entwicklung gelungen ist, sich über dem ganzen Globus auszubreiten und wie speziell sie sich ihrem Lebensraum angepasst haben. So werden u. a. die Rekordhalter im Höhen- wie auch im Langstreckenflug vorgestellt. Und es wird die Frage geklärt, wie Vögel auf dem offenen Meer trinken.
Am Schluss des Buches finden sich atemberaubende Aufnahmen der verschieden Filmteams bei den Dreharbeiten sowie eines Teils der eigentlichen Hauptdarsteller mit den Helfern, auf die sie geprägt wurden.
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